Alles gesund im Mund?

Viele Erkrankungen an den Zähnen und im Mund werden erst beim Zahnarzt erkannt und behandelt. Mit einer regelmäßigen Mundhygiene beugen Sie vor!

In der Mundhöhle eines jeden Menschen wimmelt es geradezu von mikrobiellem Leben. Im Mund leben bis zu 700 verschiedene Bakterienarten. Die meisten Mundbakterien der Mundflora gelten als harmlose oder sogar nützliche Mitbewohner des Körpers. Neben vielen Bakterien, etwa den „Kariesbakterien“, gibt es diverse weitere Krankheitserreger wie Viren und Pilze, die sich in der Mundhöhle und besonders auf der Zunge ansiedeln. Wenn sich die natürliche Zusammensetzung der Mundflora verändert, können sich die Krankheitserreger stärker vermehren. Sie verdrängen die gesunde Mundflora und lösen damit Erkrankungen aus!

 

Ansteckungsgefahr Parodontitis

Rötungen und Schwellungen des Zahnfleisches und Zahnfleischbluten beim Zähneputzen sind erste Alarmzeichen und sollten ernst genommen werden. Unbehandelt stellt die Erkrankung des Zahnhalteapparats (Parodontitis) die häufigste Ursache für Zahnverlust dar. „Im schlimmsten Fall dringen entzündliche Erreger durch das geschwächte Zahnfleisch in den Organismus. Keime können gefährliche Kettenreaktionen in Gang setzen und erhöhen das Risiko von Herzerkrankungen, Herzinfarkt und Hirnschlag“, betont Dr. Sliwowski. Stellen Ärzte eine Parodontitis fest, setzen sie neben Antibiotika inzwischen auf eine Behandlung mit Laserlicht, die sogenannte Photo-aktivierte Therapie (PACT). Selbst fortgeschrittene Infektionen lassen sich mit dieser Methode ohne Antibiotika gut bekämpfen. Da eine Parodontitis ansteckend sein kann, empfiehlt es sich, auch den Partner mit in die Behandlung einzubeziehen. Damit diese Entzündungen erst gar nicht entstehen, gelten eine optimale Mundhygiene sowie regelmäßige Kontrolltermine als unverzichtbar.

 

Unangenehmer Mundgeruch

Mittlerweile können Zahnärzte Mundgeruch mithilfe eines sogenannten Halimeters feststellen. Das Gerät misst dabei die Höhe der Schwefelverbindungen in der Atemluft. Je höher die Konzentration, desto übler der Geruch. Mundgeruch entsteht aufgrund von geruchsbildenden Bakterien im Mund. Sie siedeln sich vorwiegend auf der Zunge und in den Speiseresten zwischen den Zähnen an. Gegen schlechten Atem hilft in den meisten Fällen regelmäßiges Putzen, Mundwasser und der sichere Umgang mit Zahnseide. „Darüber hinaus sollte ein Zungenschaber zum Einsatz kommen, denn dieser ideale Bakterienbrutplatz wird oftmals vergessen“, weiß Dr. Sliwowski. Eine jährliche professionelle Zahnreinigung beugt zusätzlich schlechtem Atem vor. Wenn ein Mundgeruch trotz empfohlener Maßnahmen nicht verschwindet, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, der auf Magenoder Nierenerkrankungen sowie Störungen in der Speiseröhre testet. Denn ein ständiger, unangenehmer Mundgeruch kann auch durch eine Grunderkrankung hervorgerufen werden.

 

Trockener Mund

Oft leiden besonders ältere Menschen unter Mundtrockenheit. Die Vielzahl ihrer eingenommenen Medikamente wirkt sich negativ auf den Speichelfluss aus und die meisten Senioren trinken zu wenig. Aber auch Stress, Rauchen, die Autoimmunerkrankung Sjögren- Syndrom oder Diabetes mellitus können die Funktionsfähigkeit der Drüsen stark beeinträchtigen. „Betroffene bemerken die mangelhafte Benetzung der Schleimhäute meistens an einem trockenen Mund, einhergehend mit Schluckbeschwerden“, erklärt der Zahnexperte. Handelt es sich dabei um eine vorübergehende Trockenheit, hilft es, ausreichend zu trinken. Zahngesunde Getränke sind Wasser und ungesüßter Tee. Kauintensive Nahrungsmittel wie frisches Gemüse, Obst und Vollkornbrot regen ebenfalls den Speichelfluss an. Auch zuckerfreie Zahnpflegekaugummis (Apotheke) bieten eine sinnvolle Ergänzung. „Tritt die Störung immer wieder oder über einen längeren Zeitraum auf, können sich dahinter auch Erkrankungen der Speicheldrüsen oder systematische Störungen verbergen, die ein Arzt abklären muss“, betont Dr. Sliwowski.

 

Juckender Zungenpilz

Die Pilzerkrankung (Mundsoor) zeigt sich durch einen weißen Belag auf der Zunge, im Mund- und Rachenraum. Betroffene klagen über heftiges Brennen und sprechen auch von einem „pelzigen Gefühl“ im Mund. Wird der Belag abgestreift, kommen rot entzündete, oft auch blutende Stellen zum Vorschein. Im fortgeschrittenen Stadium folgen Schluckbeschwerden, Geschmacksstörungen und Mundgeruch. In den meisten Fällen sind abwehrgeschwächte Personen wie Babys, alte Menschen oder Patienten mit Immunschwächeerkrankungen von einem Pilz auf der Zunge betroffen. Bei ersten Anzeichen sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen, da sich die Krankheit bis in die Blutbahnen ausbreitet und im schweren Verlauf zu einer lebensbedrohlichen Blutvergiftung führen kann. Damit es nicht so weit kommt, helfen Antimykotika, also bestimmte Medikamente gegen Pilzinfektionen, die Erkrankung zu stoppen. Desinfizierende Lutschtabletten lindern zusätzlich das aufkommende Brennen. Auch hier gilt eine optimale Mundhygiene als das A und O. Prothesenträger sollten zusätzlich auf eine sorgfältige Reinigung des Zahnersatzes achten, um einer Ausbreitung der Pilze vorzubeugen.

 

Steine im Speichel

Die Erkrankung ist von der Größe des Speichelsteins abhängig und verläuft immer anders. Manchmal werden Speichelsteine ohne Symptome aus den Drüsenausgängen gespült. Bleiben sie allerdings stecken, können sich Bakterien sowie Viren hinter den Ausführungsausgängen vermehren und führen zu einer schmerzhaften, geschwollenen Entzündung der Drüse. „Der Druck auf die entzündete Stelle steigt beim Essen, denn Drüsen produzieren beim Kauen weiteren Speichel, der nicht wie gewohnt abfließen kann“, erklärt der Zahnarzt. Um kleine Steinchen hinauszuspülen, reichen kauintensive Lebensmittel wie Möhren. Massierende Bewegungen Richtung Drüsenausgang lösen ebenfalls festsitzende Steine. Größere Steine werden beim Arzt mithilfe von Ultraschall zerstört und in Ausnahmefällen wird die gesamte Speicheldrüse entfernt.

 

Volkskrankheit Karies

Anfangs treten weißliche Flecken auf den Zähnen auf, die noch keine Schmerzen verursachen, aber zu den ersten Anzeichen einer Karies gehören. Erst wenn der Zahnschmelz durchbrochen wird, entwickeln sich braune Stellen und die typischen Schmerzen. Dr. Christoph Sliwowski rät: „Idealerweise behandeln Patienten die weißen Flecken, auch White Spots genannt, mit einer zusätzlichen Gabe von fluoridhaltiger Zahnpasta, sodass sich der Zahnschmelz erholt. Ist er bereits geschädigt, kommt der Bohrer zum Einsatz, das Loch wird anschließend mit einer Füllung verschlossen. Durch eine regelmäßige und gründliche Zahnpflege mit Zuhilfenahme von Zwischenraumbürsten oder Zahnseide für die Kontaktbereiche der Zähne lassen sich Kariesbakterien wirksam bekämpfen. Fluorid in der Zahnpasta, Mundspüllösungen und einmal wöchentlich spezielle Zahngelees stärken den Schmelz.“

 

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Naturheilkunde und Gesundheit Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.
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