Alles Kümmel, oder was?

Manche mögen Kümmel wegen seines speziellen Geschmacks nicht und lehnen auch Kreuz- und Schwarzkümmel ab. Doch alle drei Gewürze unterscheiden sich – nicht nur im Aroma!

Echter Kümmel

Kümmel gilt als typisch deutsches Gewürz. An seinem würzig-scharfen Geschmack scheiden sich die Geister. Wie Anis und Fenchel gehört Kümmel (Carum carvi) zu den Doldenblütlern. Seine sichelförmigen Samen haben durch die enthaltenen ätherischen Öle einen charakteristischen Duft und eine verdauungsfördernde Wirkung. Kümmel wird ganz genommen oder fein gemahlen und vor allem zum Würzen von Sauerkraut, Kohlgerichten, Eintöpfen, Kartoffeln, Rote Bete, Quark, Käse und für Backwaren verwendet. Zusammen mit Koriander, Fenchel und Anis hat sich Echter Kümmel als Brotgewürz bewährt.

Apotheken-Tipp:
Zerstoßene Kümmelkörner, Kümmelöl oder ein Tee aus Kümmel sind wirksame Mittel gegen Verdauungsstörungen und Menstruationsbeschwerden. Bei stillenden Müttern fördert Kümmel die Milchbildung.

PS: Echter Kümmel (Carum carvi) wurde gerade zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gewählt! (LINK)

Kreuzkümmel

(Anmerkung unseres Apothekers: „Diesen Absatz widme ich insbesondere meinem ehem. Hochschuldozenten der pharm. Biologie, Dr. U. Eilert, er und die damals anwesenden Studenten wissen schon warum…“)

Der Kreuzkümmel (Cuminum cyminum) ähnelt äußerlich dem Echten Kümmel und gehört der gleichen botanischen Familie an. Doch beide haben geschmacklich nichts gemeinsam. Kreuzkümmel schmeckt leicht bitter und scharf, etwas süß und hat ein frisches Aroma. Das Gewürz wird vor allem in der orientalischen und indischen Küche genutzt. In Indien wird weißer (safed) und schwarzer (kala) Kreuzkümmel verwendet. Er ist in Garam Masala und Curry- Mischungen enthalten und unverzichtbar für Tandoori-Gerichte. Kreuzkümmel gibt Käsesorten ihren speziellen Geschmack und passt zu Fleischgerichten, Eintöpfen, Kohl und Eierspeisen.

Apotheken-Tipp:
Kreuzkümmel wirkt krampflösend, antibakteriell, wärmend und regt den Appetit an. In der Heilkunde hilft ein Kreuzkümmeltee bei leichten Verdauungsbeschwerden wie Blähungen, Leber- und Magenschwäche.

Schwarzkümmel

Die Samen des Hahnenfußgewächses Schwarzkümmel (Nigella sativa) sind mattschwarz und ähneln Zwiebelsamen, riechen aber anisartig und werden in Asien und im mittleren Osten als Universalgewürz verwendet. Die kleinen dreikantigen Samen, mit ihrer leichten Schärfe aromatisieren Joghurt und Getränke, würzen Currys, Salate, Vorspeisen und Hauptgerichte. Schwarzkümmel ist aromatische Zutat im türkischen Fladenbrot und die Inder schätzen die antibakterielle Wirkung des Gewürzes und verwenden ihn auch zum Einmachen.

Apotheken-Tipp:
Essentielle ungesättigte Fettsäuren des Schwarzkümmelöls wirken sich positiv auf die Stoffwechselprozesse aus. Schwarzkümmelöl hilft bei trockener, rauer, schuppender Haut und lindert Juckreiz.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.
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