Biene Superstar

Als Auszeit von Stress und Hektik in Alltag und Beruf begeistern sich immer mehr Menschen für die Imkerei. Worauf es dabei ankommt und warum auch Wildbienen zu ihrem Recht kommen müssen.

Imkern liegt im Trend. Nicht nur wegen des Honigs, sondern weil Bienen faszinierende Tiere sind. Aber erfahrene Imker weisen darauf hin, dass verantwortungsvolles Imkern viel Zeit und anfangs auch viel Geld kostet. Und kein Bienenvolk verhält sich wie im Lehrbuch. Wer mit der Imkerei beginnen möchte, sollte sich am besten zuerst beim örtlichen Imkerverein anmelden. Hier finden Bienenbegeisterte kompetente Ansprechpartner, die mit ihrer Erfahrung ganz praktisch weiterhelfen können. Ganz wichtig: Beginnen Sie Ihren Start in die Welt der Imkerei nicht mit nur einem einzigen Bienenvolk. Denn schaffen es diese Bienen nicht durch den Winter, stehen Sie zur Frühlingsblüte, wenn der Tisch für die Bienen reich gedeckt ist, mit leeren Händen da. Die ideale Anzahl für den Anfang sind nach Ansicht von Experten drei Völker.

 

Vergessene Wildbienen

Anders als für Honigbienen interessieren sich weitaus weniger Menschen für Wildbienen. Zu Unrecht, denn nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hängt mindestens ein Drittel der Nutzpflanzen-Ernte vom Sammel- und Bestäuberfleiß der Wildbienen ab. Forscher haben zudem herausgefunden, dass jede einzelne Blüte umso häufiger angeflogen wird, desto mehr Wildbienenarten in einer Region leben.

 

Und je häufiger der Blütenkontakt, desto nachhaltiger ist die Bestäubungsleistung. Wildbienen sind aber nicht nur in der offenen Landschaft, sondern auch im Gartenbau und in der Landwirtschaft aktiv. So werden Hummeln in Tomaten-Gewächshäusern zur Bestäubung eingesetzt, Wildbienen machen ihren Job im Obstanbau und bei der Bestäubung von Luzernefeldern. Doch um die rund 560 heimischen Wildbienenarten ist es schlecht bestellt. Es gibt keine hohen Gräser mehr, in denen Wildbienen Unterschlupf finden. In vielen Gegenden sind sie bereits auf Insektenhotels angewiesen, um ihre Brut großzuziehen. Damit eine solche Nisthilfe von den Tieren angenommen wird, braucht es allerdings ein wenig Geduld und Fachwissen, um den richtigen Standort zu finden. Insektenhotels werden zudem nicht sofort, sondern meistens erst ein Jahr später besetzt. Ein Problem bei solchen Nisthilfen ist auch, dass sich Vögel gerne die Röhrchen aus dem Insektenhotel zupfen, um an die Bienenlarven heranzukommen.

 

Aktiv werden

Bienen sind nach Rindern und Schweinen das drittwichtigste Nutztier. Um den fleißigen Bestäubern das Leben etwas einfacher zu machen, kann jeder selber aktiv werden. Auch ohne eigenen Bienenstock. Ein ganz großes Problem der Bienen ist, dass das Nahrungsangebot für sie immer knapper wird. Das Pflanzen von bienenfreundlichen Saatmischungen im Garten oder auf dem Balkon hilft ihnen weiter. Verzichten Sie auf das übermäßige Pflanzen von Hortensien, Geranien, Kirschlorbeer oder Rosen. Denn damit können Bienen nichts anfangen. Wer einen großen Garten hat, kann auch einen Obstbaum anpflanzen.

 

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Unsere besten Freunde“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.