Cellulite braucht ein Behandlungskonzept

Nicht kneifen – Cellulite betrifft rund 80% aller Frauen und immer mehr Männer. Dennoch ist die Orangenhaut kein Schicksal, das wir tatenlos hinnehmen müssen. Gegen die Dellen ist nicht nur ein Kraut gewachsen.
Den Kneiftest besteht kaum eine Frau. Die kleinen Dellen an Hüfte, Oberschenkeln und Po galten lange als ein rein weibliches Phänomen. Und was ist mit den Männern? Inzwischen haben auch sie immer häufiger mit Cellulite zu kämpfen. Die Heilpraktikerin Sonja Schmitz-Harwardt kennt nicht nur die Gründe. Sie zeigt auch verschiedene Behandlungswege, um die Hauthügel zu glätten.

„Cellulite hat Risikofaktoren. An erster Stelle ist es das weibliche Geschlecht, das Orangenhaut fördert. Frauen“, so die Heilpraktikerin, „haben von Natur aus ein schwächeres und dehnbareres Bindegewebe als Männer.“ Das weibliche Hormon Östrogen begünstigt die Einlagerung von Fettzellen. Früher oder später zeigen sich die vergrößerten Zellen dellenförmig auf der Hautoberfläche.
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Aus anatomischer Sicht ist das Bindegewebe bei Männern hingegen netzartig aufgebaut und reißfest. „Es sei denn, aus hormonellen Gründen verändert sich die Struktur des männlichen Bindegewebes. Ein hoher Fleischkonsum liefert dem Mann viel Östrogen. Die Folge ist: das Bindegewebe wird anfällig für Cellulite.“

„Kommt zur falschen Ernährungsweise ein dauernder Bewegungsmangel hinzu“, so die Sporttherapeutin, „fällt es dem Lymphsystem immer schwerer, Gift- und Schlackenstoffe abzutransportieren. Denn die Orangenhaut ist ein Ausdruck von Übersäuerung. Schritt eins in der Säure-Basen-Regulation ist die Gewöhnung an basische Lebensmittel.“

Obst und Gemüse stehen ganz oben auf der Liste. Fleisch- und Wurstwaren hingegen, ebenso wie Zucker und Weißmehlprodukte, gelten als säurebildend und schwächen das Bindegewebe – sowohl beim Mann als auch bei der Frau.

Bewegung ist ein wichtiger Baustein im Anti-Cellulite-Programm. Sport verbessert die Durchblutung, trainiert die Muskeln und regt den Stoffwechsel an. „Joggen und ein Training mit viel Erschütterung ist bei Cellulite aber nicht geeignet. Besser sind Schwimmen, Walken oder Yoga.“

Wer Orangenhaut bekämpfen möchte, dem rät die Heilpraktikerin zu einem umfassenden Behandlungskonzept aus vielen Methoden. „Zur basischen Ernährung“, sagt sie, „passt eine Kur mit Schüßler-Salzen, die von innen reinigt, Säuren neutralisiert, die Haut strafft und den Wasserhaushalt im Körper reguliert.“

Die Phytotherapie kennt Kräuter, die entwässernd und gewebestraffend wirken. Als Tee, Kompresse oder Wickel sind Heilpflanzen innerlich oder äußerlich anwendbar.

Bewährt hat sich auch die Hydrotherapie. Kneipp’sche Wechselduschen trainieren die Blutgefäße. Verstärkt wird der Anti-Cellulite-Effekt durch Bürstenmassagen. „Noch vor dem Duschen mit einer Spezialbürste aus der Apotheke die betroffenen Körperpartien bearbeiten und hinterher Birkenöl kräftig einmassieren und zupfen.“ Produkte aus der Apotheke helfen bei der Anwendung zu Hause. Wer mehr tun möchte, wendet sich an einen Dermatologen, Heilpraktiker oder Physiotherapeuten.

„Der beste Zeitpunkt, um Cellulitehaut zu glätten ist jetzt im März, wenn sich der Organismus auf den Frühling einstellt. Wir sind bereit für Veränderungen, unsere Zellen erneuern sich. Mit einer kontinuierlichen Behandlung sind die Dellen gewichen, ehe der Sommer kommt.“

 

Heilpflanzen bei Orangenhaut

  • Teemischung mit Ackerschachtelhalm
  • Gel mit Beinwell
  • Umschläge mit Bockshornklee
  • Massageöl mit Efeu
  • Tee mit Eisenkraut
  • Wickel mit Kampfer
  • Salbe mit Ringelblume
  • Tinktur mit Rosmarin
  • Einreibung mit Zinnkraut
  • Peelingcreme mit Zimt

 

Schüßler-Salze bei Cellulite

  • 1 Calcium fluoratum
  • 8 Natrium chloratum
  • 9 Natrium phosphoricum
  • 10 Natrium sulfuricum

 

Therapien fürs Bindegewebe

  • Saugpumpenmassage
  • Schröpfen
  • Lymphdrainage
  • Reizstrombehandlung
  • Sauerstofftherapie
  • Bodywrapping

 

Sprechen Sie uns auch einfach auf das Thema an, wir beraten Sie gern und individuell.

 

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.