Flöhe – Herbstzeit ist Parasitenzeit

So schützen Sie Ihren Vierbeiner vor Flohbefall

Über die kleinen Parasiten kursieren viele Irrtümer. Diese 5 Mythen haben in der Haltung von Hunden und Katzen nichts zu suchen. Wir verraten, wie Ihr Vierbeiner Ruhe vor ungebetenen Gästen hat.
PS: Lesen Sie auch unseren Artikel über Tierparasiten.

 

Ein Artikel von Karsten Kulms.

 

Mythos 1

„Flöhe sind in der kalten Jahreszeit weniger aktiv.“
Flöhe scheren sich nicht um das Wetter. Im Gegenteil: Wird es draußen nass und ungemütlich, zieht es die Plagegeister vermehrt ins Haus, wo sie auch im Herbst und Winter optimale Lebensbedingungen vorfinden.

 

Mythos 2

„Haben mein Hund oder meine Katze Flöhe, kratzen sie sich viel.“
Dieser Mythos kann in die Irre führen. Denn vermehrtes Kratzen hat häufig viele andere Ursachen, beispielsweise Futtermittel- oder sonstige Allergien. Sicherheit bietet nur ein gründliches Durchsuchen des Fells.

 

Mythos 3

„Flöhe sind die Folge mangelhafter Hygiene.“
Stimmt nicht. Flöhe gelangen mit dem Vierbeiner von draußen in die Wohnung und fühlen sich selbst im hygienischsten Wohnumfeld sehr wohl. Werden sie nicht gezielt bekämpft, etwa mit einem speziellen Umgebungsreiniger aus der Apotheke, können sie sich in Bodenspalten und Polstermöbeln ungehindert ausbreiten und vermehren. Regelmäßiges Staubsaugen und das Waschen von Decken und Kissen reichen nicht aus.

 

Mythos 4

„Ein Flohmittel reicht für alle Haustiere.“
Ein gefährlicher Irrtum! Flohschutzmittel dürfen immer nur bei der dafür vorgesehenen Tierart angewendet werden. Denn bestimmte Wirkstoffe in Flohpräparaten für Hunde können für Katzen lebensgefährlich sein.

 

Mythos 5

„Flöhe lassen sich aus dem Fell fallen, sobald sie satt sind.“
Falsch! Anders als Zecken, die sich nach einer Blutmahlzeit wieder von ihrem Wirt abfallen lassen, fühlen sich Flöhe im Tierfell ausgesprochen wohl. Allerdings rieseln ihre Eier nach der Eiablage aus dem Fell wie Salz aus einem Salzstreuer. Wodurch der Vierbeiner dafür sorgt, dass sich die Floheier überall in der Wohnung verteilen.

 

 

Erfolgreich flohlos

  • Flohschutzmittel regelmäßig in den vom Hersteller empfohlenen Abständen anwenden. Leben mehrere Hunde oder Katzen im Haus, müssen alle Vierbeiner regelmäßig behandelt werden.
  • Verwenden Sie für Ihr Tier ein Spot-on-Präparat, muss die Flüssigkeit direkt auf die Haut aufgetragen werden, damit sie sich verteilen kann. Am besten geht das, wenn Sie das Fell im Nacken scheiteln und das Mittel auf die Haut tropfen. Andere Körperstellen eignen sich dafür nicht, weil die Gefahr besteht, dass sich Ihr Vierbeiner das Mittel in einem unbeobachteten Moment wieder ableckt.
  • Da Flöhe nur zwei bis drei Millimeter groß und damit schwer zu erkennen sind, bringt ein einfacher Test mit einem engzinkigen Kamm und einem angefeuchteten weißen Zellstofftaschentuch Sicherheit. Durchkämmen Sie das Fell Ihres Vierbeiners gründlich und streifen Sie den Kamm an dem Zellstofftuch ab. Zeigen sich kleine Krümel, die sich auf dem Tuch hellrot verfärben, beweist dieser Flohkot, dass sich Ihr Liebling irgendwo Flöhe eingefangen hat.

 

Flohschutzmittel gibt es in Ihrer Apotheke als Spot-on-Tropfen oder als Halsbänder. Bei Freigängerkatzen ist vom Gebrauch von Halsbändern abzuraten, weil sie die Gefahr bergen, dass das Tier damit auf seinen Streifzügen im Gebüsch oder im Unterholz hängen bleibt.
Beachten Sie bei der Anwendung bitte Folgendes: Waschen Sie sich nach dem Auftragen der Tropfen gründlich die Hände, und vermeiden Sie Hautkontakt mit frisch behandelten Tieren. Abends ist der beste Zeitpunkt für die Anwendung, weil dann das Präparat über Nacht in die Hunde- oder Katzenhaut eindringen kann.
Wenden Sie sich bei Fragen auch gern an uns.

 

 

Tiermagazin Unsere besten Freunde
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Unsere besten Freunde“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.