Hundegesund durch den Winter

Tipps für die kalte Jahreszeit
Die Winterzeit lädt Hundehalter und ihre Vierbeiner zu erholsamen Ausflügen und tollen Wintererlebnissen ein, hält aber leider ebenso einige Gefahren bereit. Die Tierheilpraktikerin Nina Packwitz aus Hemer zeigt, was einer Fellnase den Winterspaß in Schnee und Eis gründlich verderben kann.

 

Achten Sie darauf, dass Ihr Vierbeiner keinen Schnee frisst und auch nicht aus Pfützen trinkt. Dadurch kann er Streusalz oder schädliche Substanzen (z.B. an Schneeflocken gebundene Luftschadstoffe sowie Keime) aufnehmen, welche eine Entzündung der Magenschleimhaut (Gastritis) oder Probleme im Magen-Darm-Bereich verursachen können.
PS: Generell sollten Sie auf die Ernährung achten, lesen Sie hierzu z.B. auch „Geben Sie Ihrem Hund mal ordentlich was zu Beißen – Gemüserezepte“ und „Gesunde Hunde-Ernährung“.

 

Es ist sinnvoll, die Pfoten vor dem Spaziergang mit speziellen Pflegeprodukten, Melkfett oder gut anhaftenden Ölen gegen aggressives Streusalz zu schützen. Säubern Sie diese hinterher sorgfältig von Streugut und Schmutz. Zum einen, um den Hund davon abzuhalten, die Pfoten selbst sauber zu lecken, und zum anderen, um Ekzemen zwischen den empfindlichen Zehen vorzubeugen.
Wir empfehlen zur winterlichen Pfotenpflege auch gern Hirschtalg: Streusalz reizt die Pfoten des Hundes – Hirschtalg-Aktion. Und denken Sie auch an die regelmäßige Krallenpflege.

 

Viel Bewegung und keine langen Pausen während des Spaziergangs sorgen dafür, dass ihr Vierbeiner nicht friert. Lassen Sie ihn nicht auf einem nassen oder gefrorenen Untergrund liegen oder sitzen. Schwimmfreudige Hunde sollten bei eisigen Temperaturen von einem Sprung ins Wasser abgehalten werden, um Unterkühlungen oder eine Blasenentzündung zu vermeiden. Trocknen Sie Ihren Hund nach dem Aufenthalt im Freien schnell und gründlich ab, vor allem am Bauch. Reste von Schnee und Eis müssen aus dem Fell sowie zwischen den empfindlichen Ballen an den Pfoten entfernt werden, nach dem Gehen auf gestreuten Flächen sollten Sie nach Möglichkeit die Reste im Warmen abduschen.

 

Einige Rassen bilden für die niedrigen Temperaturen in unseren Regionen nicht genügend Unterwolle im Fell aus.
Alte und kranke Tiere sollten bei klirrender Kälte zusätzlich warmgehalten werden. Schützen Sie Ihren Vierbeiner falls erforderlich mit funktioneller und gutsitzender Hundekleidung, und lassen Sie ihn nicht lange im kalten Auto warten. Achten Sie darauf, beim Bürsten oder Striegeln nicht mit Skimmern oder zu engen Kämmen zu viel Unterwolle herauszubürsten, dies gilt umso mehr für kleinere Rassen.

 

Wenn Ihr Hund gerne apportiert, nehmen Sie ein geeignetes Spielzeug für ihn mit. Äste oder andere Holzteile splittern bei Minustemperaturen leicht, und können dadurch zu schmerzhaften Verletzungen im Maul führen. Spaziergänge bei Wind und Wetter sind nicht nur für uns Fußgänger gefährlich, auch Hunde können beim Spielen auf vereisten Flächen wegrutschen und sich leicht verletzen. Weicher Schnee hingegen ist für Hund und Halter meist ein großer Spaß und fördert insbesondere die Hinterlaufmuskulatur ungemein.

 

Fällt die tägliche Runde witterungsbedingt mal etwas kürzer aus, können Sie mit kleinen Suchspielen oder Übungslektionen in der Wohnung die Zeit abwechslungsreicher gestalten. Hierzu gibt es jede Menge Bücher und Anleitungen im Internet. Generell lassen sich aber gerade Futterbeutel gut unter kleinen, leicht aufgehäuften Schneedecken verstecken, die für die Hundenase noch gut auffindbar sind. Apropos Nase: Trockene Heizungsluft reizt die Schleimhäute und macht sie dadurch anfälliger. Denken Sie bei der Einstellung der Raumtemperatur gleichermaßen an Ihre Haustiere. Eine abwechslungsreiche und naturnahe Ernährung (vgl. verlinkte Artikel oben) mit Vitaminen und Mineralstoffen sowie regelmäßiger Auslauf stärken die Abwehrkräfte Ihres vierbeinigen Freundes. Besitzer einer Fußbodenheizung sollten nach Möglichkeit einen Hundeliegeplatz suchen, der ungeheizt bleibt, ansonsten kann der Hund vermehrt mit Ausfall des Unterfells reagieren und muss ständig in der Nacht trockene Luft atmen, während die Nasenschleimsekretion am niedrigsten ist.

 

Ein Tipp …

Die Hagebutte enthält neben reichlich Vitamin C und verschiedenen Vitalstoffen zudem den Stoff Galaktolipid, der Gelenkschmerzen und Arthrose lindern kann. Futterergänzungen mit getrockneten Hagebuttenschalen oder in Pulverform eignen sich im Winter besonders, um Ihren Liebling fit zu halten. Ggf. kann auch noch Traubenkernpulver ergänzt werden, was darüber hinaus gerade bei älteren Tieren die Gefäße schützt. Ihr Tiertherapeut oder Ihr Apotheker berät Sie dabei gerne zur Dosierung und Verabreichung sowie weiteren Alternativen.

 

Kommen Sie mit Ihrem Hund gesund und spaßvoll durch den Winter!

Wir wünschen Ihnen und Ihren Tieren ein schönes Weihnachtsfest und einen stressfreien Rutsch in 2018.

Lesen Sie hierzu bei Bedarf auch unseren Blogpost „Den Jahreswechsel begrüßen – mit Haustier“.

 

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “ Unsere besten Freunde“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.