PECH – Soforthilfe bei Sportverletzungen

Sport hält fit und ist gesund! Doch eine falsche Bewegung, und schon ist es passiert: Schmerzhafte Zerrungen, Wunden und Verletzungen von Sehnen, Bändern und Muskeln sind möglich.

Was tun, wenn es passiert?

Sport ist gesund! Neben positiven Wirkungen auf das Herz-Kreislauf-System beugt regelmäßige Bewegung an der frischen Luft Erkältungskrankheiten vor, entspannt und stärkt Geist und Seele. Joggen, Radfahren, Nordic Walking oder Inlineskating machen bei schönem Wetter besonders Spaß. Eine lange Trainingspause, zu kurze Aufwärmphasen und ein zu hohes Trainingspensum können schnell Muskelkater, schmerzhafte Krämpfe, Verspannungen oder sogar Zerrungen nach sich ziehen.

Tipps zur Vorbeugung!

Schmerzen nach dem Sport sind immer ein Warnsignal, auch wenn es nur ein Muskelkater ist! Es ist ein Zeichen dafür, dass Sie sich überfordert haben. Sport sollte nach einer längeren Pause weniger intensiv betrieben werden, damit es nicht noch zu stärkeren Verletzungen kommt.

Etwa vier Prozent aller Sportler haben jährlich einen Unfall. Dabei ist das Risiko während eines Wettkampfes höher als beim Training. Viele dieser Sportverletzungen könnten vorbeugend vermieden werden. Ein unzureichender Trainingszustand, Ermüdungszustände, Mängel in der Ernährung und im Elektrolythaushalt, nicht auskurierte Verletzungen oder eine mangelhafte Sportausrüstung bergen die Gefahr einer Sportverletzung. Gegen Fouls oder nicht so optimale äußere Rahmenbedingungen wie schlechtes Wetter, Bodenbeläge oder Verletzungen durch Sportgeräte ist der Sportler meist machtlos.

Übertreiben Sie es nicht! Bauen Sie Ihr Training Schritt für Schritt aus und geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich zu erholen. Bei einem anstrengenden Ausdauertraining braucht Ihr Körper 36 bis 48 Stunden, um sich zu erholen, und nach einem intensiven Krafttraining können es bis zu 72 Stunden sein. Gut trainierte Sportler haben kürzere Erholungsphasen. Vermeiden Sie Überlastungen und bereiten Sie sich fürs Training durch ein Aufwärmtraining und Stretching vor. Kräftige Beinmuskeln und ein gutes Gleichgewicht können helfen, Zerrungen & Co. besser vorzubeugen. Muskeln und Sehnen müssen langsam den Belastungen angepasst werden, sonst kommt es zum bekannten Muskelkater. Er wird ausgelöst durch winzige Schädigungen der Muskelzellen und kleine Risse in den Muskelfasern, mit Entzündungen und Schwellungen.

Passen Sie Ihre Sportausrüstung Ihrer Sportart an, wie geeignete Schuhe beim Joggen, Schienbeinschutz beim Fußball oder Knie-, Ellenbogen- und Handgelenkschutz beim Inlineskaten. Damit vermeiden Sie schlimmere Verletzungen. Auch eine durchgeschwitzte Sportkleidung kann den Körper auskühlen und dadurch Verspannungen auslösen.

Für eine optimale Muskelfunktion benötigt der Körper eine ausgewogene, vielseitige, mineralstoffreiche Ernährung mit genügend Calcium und Magnesium. Trinken Sie vor und nach dem Sport ausreichend, denn durch Schwitzen kann rasch der Elektrolythaushalt durcheinandergebracht werden. Nach längerem Training sind dann Muskelverhärtungen oder Muskelkrämpfe möglich.

Wer krank, müde und unkonzentriert ist, sollte sein Training reduzieren oder anpassen.

Vor allem Neu- oder Wiedereinsteiger und besonders ältere Menschen sollten sich vor dem ersten Training sportmedizinisch untersuchen lassen, dazu gehört auch ein orthopädischer Check!

Hilfe aus der Naturapotheke

Wenn die Muskeln nach dem Sport schmerzen, geht es darum, Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu fördern. Legen Sie unbedingt eine Ruhepause von zwei bis drei Tagen ein. Eine heiße Dusche oder ein Saunagang nach dem Sport lockert die Muskulatur. Wenn dann noch immer die Waden schmerzen, können Öle und Salben mit schmerzlindernden, wärmenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen aus der Apotheke für eine schnelle Entspannung sorgen.

  • Einreibungen mit Arnika wirken durchblutungssteigernd und entzündungshemmend.
  • Beinwell-Extrakte helfen bei Schwellungen und Schmerzen.
  • Lavendelöl entspannt und beruhigt die Muskulatur.
  • Johanniskrautöl nimmt lokale Schmerzen.
  • Heublumenbad wirkt gegen müde Glieder.
  • Rosmarin und Kampfer regen die Durchblutung an.
  • Enzympräparate beschleunigen den Heilungsprozess.

Häufige Sportverletzungen

Schürf- und Platzwunden gehören zu den häufigsten Sportverletzungen. Die Wunden werden gereinigt und anschließend desinfiziert. Kleinere Wunden gut trocknen lassen und dann mit Pflaster abdecken. Haben Sie eine Blase bekommen, sollte diese nicht geöffnet, sondern mit einem Blasenpflaster abgedeckt werden. Stark blutende Wunden werden mit einem sterilen Verband abgedeckt. Der Arzt übernimmt dann die Wundversorgung und entscheidet, ob genäht werden muss. Bei regelmäßigem Sport sollte Ihr Tetanusschutz intakt sein. Für Wunden mit verzögerter Heiltendenz hat sich Ringelblumensalbe aus der Apotheke bewährt. Die Wirkung kann verstärkt werden durch Zusatz von Nelken- und Pfefferminzöl. Für Umschläge verwendet man am besten Ringelblumentee.

Erste Hilfe mit der PECH-Regel

Als erste Hilfe bei Verstauchungen, Prellungen, Zerrungen oder einem Bänderriss hat sich die PECH-Regel (Pause, Eis, Compression, Hochlagern) von Prof. Böhmer (Orthopädische Universitätsklinik Frankfurt) bewährt. Sie reduziert Entzündungsreaktionen wie Schwellung, Rötung, und Schmerz, hilft den Heilungsverlauf günstig zu beeinflussen und weitere Schäden zu verhindern. Falls die Schwellung nach einem Tag nicht abgeklungen ist, sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Ist das Gelenk unnatürlich verdreht oder nicht beweglich, müssen Sie sofort zum Arzt.

P = Pause
Bei einer Verletzung hören Sie sofort mit dem Sport auf und stellen den verletzten Fuß oder Arm ruhig. Eine anschließende Untersuchung ist meist schwierig, da der verletzte Körperteil durch Schwellung und Schmerzen sehr empfindlich ist. Erst etwas später stellt sich heraus, ob es sich um eine einfache Prellung, eine Zerrung, einen Muskelfaserriss oder eine Bänderdehnung handelt. Nach der Sofortmaßnahme ist auch eine Untersuchung durch einen Arzt und eventuell eine sportmedizinische Untersuchung notwendig.

E = Eis
Eine Kälteanwendung mit etwas Eis in den ersten 15 bis 20 Minuten kann die Heilung günstig beeinflussen. Kälte verengt die Blutgefäße, reduziert eine Einblutung und eine Schwellung, verlangsamt den Stoffwechsel und lindert zusätzlich die Schmerzen. Eine Kühlpackung darf aber nie direkt auf die Haut gelegt werden, dazwischen muss ein Tuch liegen, sonst kann es zu Kälteschäden kommen. Bei offenen Wunden darf keine Kühlpackung aufgelegt werden. Um den blutungsstillenden Effekt zu halten, wird eine Kühlung mindestens 30 bis 45 Minuten durchgeführt und mit Pausen etwa über zwei bis drei Stunden fortgesetzt. Neben Eispackungen mit viskösem Gel helfen auch Kältesprays (Eissprays) und notfalls auch kalte Umschläge.

C = Compression
Ein Kompressionsverband, danach oder zusammen mit dem Eis, verhindert ein starkes Anschwellen. Damit die Durchblutung nicht verhindert wird, darf dabei der Druck nicht zu stark sein. Auch sollte die Spannung nach dem Anlegen regelmäßig geprüft werden, weil die Schwellung in den ersten Stunden nach dem Unfall zunehmen kann.

H = Hochlagerung
Bei der Ruhigstellung sollte der verletzte Fuß oder Arm auch hochgelagert werden. Die Blutzufuhr wird verringert und die Flüssigkeit, die aus den Blutgefäßen in das Gewebe ausgetreten ist, kann leichter abtransportiert werden. Auch die Schwellung und die damit verbundenen Schmerzen werden reduziert. Ein regelmäßiges Hochlagern sollte ein bis zwei Tage weitergeführt werden, bis zum kompletten Abschwellen des Körperteils.

Homöopathie

Bei typischen Sportverletzungen helfen homöopathische Mittel als ergänzende Therapie:

  • Aconitum – vor allem bei starken Schmerzen
  • Arnica – bei Blutergüssen, Schwellungen

und zur Sofortbehandlung:

  • Bryonia – bei stechenden, reißenden Schmerzen und nicht gerötetem sowie heißen Schwellungen, dort nimmt man eher Apis
  • Rux toxicodendron – falls Gelenke betroffen sind

Sportapotheke

  • Pflaster mit Wundauflage oder Silberbeschichtung
  • Wunddesinfektionsspray
  • Kältekompressen
  • Eis-Spray
  • Druckverband
  • elastische Verbände
  • Salben oder Gele mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Wirkstoffen
  • Schmerzmittel

Bei Sportverletzungen weiß Ihr Apotheker Rat! Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

Mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Naturheilkunde und Gesundheit Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.
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