Profitipps für schöne Hundefotos

Die Anschaffung einer teuren Kamera führt nicht automatisch zu tollen Fotos von Ihrem Hund (oder auch anderen Motiven). Wichtiger sind Fantasie und Kreativität. Die erfolgreiche Tierfotografin Regine Heuser verrät, wie Sie Ihre vierbeinigen Lieblinge so lebensfroh und natürlich fotografieren, wie sie sind.
Regine Heuser gilt als eine der erfolgreichsten Tierfotografinnen. Sie hatte schon die Hunde von vielen Prominenten vor ihrer Kamera. Zudem hat Sie sich als Autorin zahlreicher Fachbücher zur Tierfotografie einen Namen gemacht. Auch ihre Fotoworkshops sind stark nachgefragt.

 

Ein Beitrag von Karsten Kulms

 

Kaum etwas lässt die Herzen höherschlagen als der geliebte Vierbeiner. Und von jemandem, den man so sehr liebt, möchte man natürlich ein schönes Foto haben – zum Aufhängen für die Wand, für den Schreibtisch im Büro oder auch einfach nur, um es im Portemonnaie bei sich tragen zu können.
Anfängern empfiehlt Heuser für den Einstieg in die Fotografie die Anschaffung einer einfacheren Ausrüstung, um sich mit der Technik vertraut zu machen. Profikameras haben ein sehr umfangreiches Leistungsspektrum, das Einsteiger sehr oft komplett überfordert. Wenn Sie wissen, was Sie später als Fotothema besonders interessiert, und etwas mehr Übung haben, können Sie Stück für Stück aufrüsten.

Haben Sie sich für ein bestimmtes Kameramodell entschieden, kann es losgehen.
Am wichtigsten ist der Blick für das Tier. Sieht der Hund gelangweilt aus oder lässt er sich sehr stark ablenken, ist das Aufmerksammachen eine sehr gute Sache dafür: machen Sie Ihr Tier auf sich aufmerksam, um Körperspannung zu erzeugen. Der Kopf ist aufrecht, die Ohren sind nach vorne gerichtet, der Gesichtsausdruck ist lebhaft. Oft öffnen die Hunde leicht die Lefzen und die Zunge kommt zum Vorschein oder hängt ein wenig heraus. Das ist aber in Ordnung und kein Hecheln wie nach großer Anstrengung. Bitten Sie eine Person, die der Hund kennt, den Vierbeiner mit etwas aufmerksam zu machen, das ihn sehr stark interessiert. Das kann ein Spielzeug sein oder eine Leckerei oder eine knisternde Tüte. Sitzt oder liegt der Hund entspannt, bewegen sich die Ohren je nach Wahrnehmung verschiedener Geräusche oft unabhängig voneinander. Achten Sie darauf, dass beide Ohren nach vorne gestellt sind.

 

Geduld ist neben der Technik das Wichtigste!

Hunde machen nicht immer, was ein Fotograf gerne hätte, besonders wenn sie draußen fotografiert werden. Denn Dinge, die ablenken und viel interessanter sind, gibt es genug. Versuchen Sie deshalb ganz entspannt, einfach das Beste daraus zu machen. Zwingen Sie Ihren Hund nie zu etwas, was er nicht mitmachen möchte!

 

Auf die Details kommt es an

Schon mit ein paar einfachen Tricks erzielen Sie bessere Ergebnisse:

  • Fotografieren Sie Ihren Hund möglichst immer auf Augenhöhe. Auch große Hunde fotografieren Sie besser aus einer tiefen Position heraus, das heißt im Sitzen oder im Liegen. Dadurch wirkt Ihr Hund noch imposanter, majestätischer und das Bild wird spannender.
  • Entwickeln Sie einen Blick für die Bildgestaltung. Ein schöner Hintergrund ist wichtig, um nicht vom Hauptmotiv abzulenken. Achten Sie deshalb darauf, ob es im Hintergrund störende Objekte gibt. Oft reicht es schon, wenn Sie sich etwas weiter nach links oder rechts bewegen, um störende Gegenstände „auszublenden“. Bauen Sie das Bild im Sucher auf, bevor Sie Ihr Foto aufnehmen. Wenn Sie Ihren Hund im eigenen Garten fotografieren möchten, dann suchen Sie sich möglichst einen harmonischen Hintergrund. Eventuell stören Gartenmöbel oder Deko-Artikel den Gesamteindruck oder ein Teil des Hauses und der Gartenzaun sind mit im Bild. Bei einem Outdoor-Shooting beginnen Sie am besten mit den Porträts. Denn wenn die Hunde erst einmal gerannt sind oder getobt haben, hecheln sie stark. Was für ein schönes, ausdruckstarkes Porträt Ihres Vierbeiners nicht wirklich ideal ist.
  • Das „Bokeh“: Unschärfe gezielt einsetzen. Das Wort Bokeh ist ein japanischer Begriff und bedeutet „verschwommen“ bzw. „unscharf“. Im Bereich der Tierfotografie ist es ein sehr schönes Gestaltungsmerkmal. Wenn der Hintergrund unscharf ist, wirkt er weich und lenkt nicht vom Motiv ab.
  • Lassen Sie Augen leuchten. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Licht im Auge des Hundes! Achten Sie immer darauf, dass die Augen gut ausgeleuchtet sind. Ohne einen Lichtpunkt im Auge wirken Porträts immer ausdruckslos und nicht lebendig.

 

Besondere Locations

Oft werden wir von unserer Wahrnehmung getäuscht. Es gibt Orte, die wir spontan als nicht besonders attraktiv einstufen. Können Sie sich vorstellen, dass ein vertrocknetes Feld oder ein Schotterweg ein schöner Rahmen für ein Hundeshooting ist? Wahrscheinlich nicht. Erstaunlich aber ist, dass solche Umgebungen oft sehr bildwirksam sind und auf dem Foto sehr gut aussehen können. Auch altes Laub und Moos passen sehr schön zu einem gelungenen Hundefoto. Das Fotografieren in Wäldern ist immer sehr spannend. Wenn Sie also mit Ihrem Hund im Wald unterwegs sind, halten Sie Ausschau nach geeigneten Plätzen.

 

Das richtige Licht

Für Fotoshootings im Freien gilt: Sonnenschein liefert Ihnen tagsüber fast immer natürliche Farben. Wenn Sie im Schatten fotografieren, sind die Farben deutlich kühler, sie wirken bläulich. Auch bei bedecktem Himmel hat das Licht kühlere Farben als bei Sonnenschein. Frühmorgens und am späten Nachmittag ist das direkte Sonnenlicht wärmer und wirkt rötlicher. Und kurz vor Sonnenauf- und nach Sonnenuntergang gibt es in einem kurzen Zeitfenster sehr schöne und intensive blaue Farben. Diesen ganz besonderen Zeitraum nennt man daher auch die „blaue Stunde“.
Grundsätzlich können Sie in fast allen Lichtsituationen fotografieren, wobei Sie in der Hundefotografie die Mittagssonne meiden sollten. Vor allem, wenn die Sonne im Sommer sehr hoch steht, ist das Licht um die Mittagszeit zu hart. Ungünstige Schatten entstehen und es ist sehr schwer, Reflexionen in den Augen der Hunde zu setzen, da diese durch die hoch stehende Sonne einfach nicht optimal ausgeleuchtet werden. Zudem kneifen die Hunde auch die Augen zusammen, weil sie geblendet werden – keine gute Voraussetzung für ein attraktives Porträt.

 

 

Versuchen Sie beim nächsten Fotoshooting, diese Tipps zu berücksichtigen. Bezüglich Profiequipment bleibt anzumerken, dass im normalen Alltag die beste Kamera die ist, die man dabei hat und das ist zumeist die Handykamera und eben kein großes Equipment. Aber auch solche Schnappschüsse können von den genannten Tipps profitieren.
Bedenken Sie: Nicht jedes Foto muss einen Hochglanzkalender zieren. Also machen Sie sich keinen Stress und genießen Sie die Zeit mit Ihrem Tier, wenn es denn gerade keine Lust auf Fotos hat.

Auch unser Apotheker hält mit seiner Handykamera fleißig auf seinen Hund und Protagonist unserer Tierartikel „Bee“ daher haben wir für diesen Artikel ein paar nette Schnappschüsse zum Schmunzeln rausgesucht:
Kontaktabzug Hundefotos - copyright: Flora-Apotheke Hannover

Wenn Sie auch ein paar schöne Bilder Ihres Lieblings beisteuern möchten, sind Sie hiermit gern aufgerufen, uns diese per E-mail mit Nutzungsgenehmigung zuzusenden, dann ergänzen wir sie an dieser Stelle.

 

 

Tiermagazin Unsere besten Freunde
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Unsere besten Freunde“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.