Reizhusten

Er bedeutet den Anfang und markiert oft auch die Endphase eines grippalen Infekts. Besonders ärgerlich ist, dass er keine physiologische Funktion hat und im Gegenteil die Gewebeschädigung der Schleimhäute noch anfacht. Um das zu vermeiden, versuchen Medikamente u.a. die Reizschwelle der Hustenrezeptoren zu senken. In der Grafik zeigen wir das sog. AHA-(Auswurf-Husten-Atemnot)-Schema. Anhand dieser drei Symptome lassen sich die häufigsten Hustenursachen, nämlich Erkältungshusten/akute Bronchitis, Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) und Astma bronchiale grob unterscheiden. Jede Hustenart bedarf somit einer eigenen Therapie.

Im Falle des Reizhustens, vor allem, wenn er über mehrere Tage unverändert anhält, sind die frei verkäuflichen Mittel zur Selbstmedikation nicht immer die beste Wahl, ein Besuch beim Arzt, der ggf.  individuell Antitussiva verschreibt, kann sinnvoll sein. Gerade Schwangere bringen durch das Husten sehr vielUnruhe in die Muskulatur, hier sollte auf jeden Fall bei zu langem Anhalten ein möglichst ganzheitlich therapierender Arzt aufgesucht werden. Wer dennoch etwas positiv beeinflussen möchte sollte Süßholz versuchen (Lakritz; aber Achtung, sollte nicht zu viel Zucker enthalten sondern mehr Süßholzextrakt, also eher zur Starklakritz greifen). Ggf. kann auch noch Sonnentau oder ein Extrakt der Venusfliegenfalle ergänzt werden. Wer es lieber homöopathisch angehen möchte, dem sei Monapax empfohlen. Sprechen Sie uns in jedem Fall vor der Einnahme an.

 

Etwas kann jeder jedoch leicht selbst zur schnelleren Abheilung von Reizhusten tun: Die Hustentechnik anpassen.

Husten Sie nicht drauf los oder versuchen, besonders kräftig gegen den Schleim anzuhusten, das kann die Schleimhäute weiter reizen/schädigen. Versuchen Sie sanft in eine Faust hinein zu husten und den Mund möglichst spitz davorzuhalten. Dabei blähen sich die Backen auf und etwas Luft verbleibt im Mund- und Rachenraum. Diese bildet ein Polster, das die Schleimhäute abbremst, wenn sie sich nach dem Huster aufeinander zu bewegen. So berühren sie sich nur leicht und klatschen nicht aufeinander, was die Reizung nur verstärkt.  Durch den erzeugten Gegendruck wird der aufgelagerte Schleim sogar noch besser nach oben abtransportiert.

 

Quelle: PZ, 45/2013, 7.11.2013, S. 20