Schlafstörungen – allgemein und speziell zur Zeitumstellung

Müde bin ich, finde doch keine Ruh

Essen, Trinken und Schlafen sind unsere Lebenspfeiler. Werden diese elementaren biologischen Funktionen gestört, geht es uns schlecht. Während uns aber Hunger und Durst heftig darauf aufmerksam machen, dass wir unseren Körper unterversorgt ließen, ist das mit einem Mangel an Schlaf nicht ganz so einfach. Hält uns ein wichtiges Projekt bis spät in die Nacht wach oder quält uns ein Gedankenkarussell, dann wird das häufig mit erhöhtem Kaffeekonsum am nächsten Morgen ausgeglichen. Doch auf Dauer machen Schlafstörungen krank. Wissenschaftler der Schlafforschung und Schlafmedizin weisen deshalb auf erhöhte Risiken hin.

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Und morgens wie gerädert

Jeder von uns hat schon einmal die Folgen von zu wenig oder immer wieder gestörter Nachtruhe erlebt. Der nächste Tag beginnt zäh, alles – das Waschen, Anziehen, Kaffeekochen – scheint doppelt so lange zu dauern. Man kann sich schlecht konzentrieren und bereits am Vormittag wollen einem die Augen zufallen. Schlecht, wenn man sich dann in risikoreicher Situation befindet, etwa im Auto hinter dem Lenkrad. Wohl dem, der sein Schlafdefizit in der nächsten Nacht ausgleichen kann. Etwa 80 Prozent der Erwerbstätigen zwischen 35 und 65 hierzulande können das jedoch nicht, sie klagen über regelmäßige Schlafprobleme.

 

Wichtig für das Gedächtnis

Fortwährender Schlafmangel hat Folgen: „Neben einem erhöhten Risiko für Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselerkrankungen und psychischen Störungen deuten neuere Studien auch auf ein erhöhtes Demenzrisiko hin“, so Prof. Dr. Helmut Frohnhofen von der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM). Den Organen fehlt ohne Schlaf die Zeit der Regeneration. Übergewicht und Diabetes treten gehäuft auf. Ebenso werden die kognitiven Leistungen beeinträchtigt, denn der Tiefschlaf spielt bei der Übertragung von Wissen in unser Langzeitgedächtnis eine entscheidende Rolle. Ohne gesunden Schlaf ist auch der Abtransport des schädlichen Proteins Beta-Amyloid gestört; so entstehen Ablagerungen im Gehirn, die eine Demenz begünstigen.

 

Nicht unterschätzen

Der Mensch braucht zwischen sechs und neun Stunden Schlaf. Es gibt dabei die Morgentypen (Lerchen), denen das Aufstehen leichtfällt, sowie die Abendtypen (Eulen), die keine so frühe Nachtruhe brauchen. Ältere Menschen schlafen weniger als jüngere. Allen aber kommen regelmäßige Schlafzeiten, ein optimal klimatisierter, dunkler Schlafraum, tagsüber ausreichend Bewegung und abends der Verzicht auf große Mahlzeiten, Kaffee und Alkohol zugute. Kurzfristige Schlafprobleme lassen sich mit bewusster Stressreduzierung, Entspannungstechniken und Wirkstoffen aus der Natur wie Lavendel, Melisse oder Passionsblume lindern. Schlafexperten weisen darauf hin, die Störungen jedoch nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Man sollte einen Arzt aufsuchen, wenn das Problem mehr als dreimal wöchentlich über vier Wochen auftritt.

In vielen Fällen hilft dann die Kognitive Verhaltenstherapie, die laut Wissenschaftlern mit ihrer Langzeitwirkung einer Therapie mit Medikamenten überlegen ist.

 

Kognitive Verhaltenstherapie

Sie beinhaltet die Progressive Muskelentspannung, Achtsamkeitsübungen für die geistige Entspannung, Schlaf-Wach-Rhythmus-Strukturierungen und kognitive Techniken.

 

Zu den vielfältigen Ursachen von Schlafstörungen beraten wir in der Apotheke Sie gern. Sie erhalten Tipps für eine gesunde Schlafhygiene und bei Bedarf pflanzliche Arzneimittel.

Sprechen Sie uns unverbindlich an.

 

 

Jetlag zum Herbst – Ende der Sommerzeit 2017

Am 29.10.2017 um 3 Uhr wird die Uhr eine Stunde zurückgestellt. Es ist nur eine Stunde, doch die Verschiebung macht uns nachweislich zu schaffen.
Wir haben die letzten Jahre bereits einige Artikel zum Thema Sommerzeit verfasst.

 

Montags, nachdem wir an der Uhr gedreht haben, passieren mehr Verkehrs- und Arbeitsunfälle als sonst. Und bis Mittwoch kommen mehr Patienten mit Herzbeschwerden ins Krankenhaus als im Jahresdurchschnitt. Die halbjährliche Zeitumstellung ist ein körperlicher Kraftakt.

 

Unser Biorhythmus, ein empfindliches System Die innere Uhr funktioniert über tageszeitspezifische Wechselwirkungen verschiedener Proteine. Gene, die den Tagesrhythmus steuern, werden nur zu ganz bestimmten Zeiten abgelesen. So entsteht ein ungefährer 24-Stunden-Rhythmus, der unser Schlaf-Wach-Verhalten, die Hormonbalance und Stoffwechselprozesse steuert. Leben wir gegen unsere innere Uhr, schlafen wir schlechter, der Hormonhaushalt gerät durcheinander.

 

Vergleichbar mit Jetlag
Der Arbeitsbereich Chronobiologie am Institut für Medizinische Immunologie der Charité Berlin bestätigt: Die innere Uhr und Stoffwechselprozesse sind eng miteinander verzahnt. Sobald einer dieser Mechanismen gestört ist, funktioniert auch der andere nicht richtig. Der Körper reagiert mit Schlafproblemen, Verdauungsstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Stimmungsschwankungen.

Nach wenigen Tagen stellt sich der innere Rhythmus auf die neue Zeit ein. So geht’s leichter:

  • Einige Tage vor der Zeitumstellung den Rhythmus langsam ändern: jeden Tag 15 Minuten später essen und schlafen gehen.
  • Auf Kaffee und Alkohol verzichten.
  • Gegen Müdigkeit am Tag an die frische Luft gehen, Mittagsschlaf vermeiden.
  • In der Apotheke gibt es ausgleichende Kräutertees und natürliche Präparate gegen Müdigkeit und Schlafprobleme.

 

 

Für die Wirkung einiger Medikamente ist der Einnahmezeitpunkt enorm wichtig.

Diese Problematik haben wir auch schon bezüglich „Reisezeit – Die Auswirkung der Zeitverschiebung bei Fernreisen auf die richtige Dosierung regelmäßiger Medikation“ diskutiert.

 

Wenn Sie Fragen haben, dann sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

 

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Die komplette „natürlich Frau“ bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke als monatliches Special in der „Naturheilkunde & Gesundheit“.