Strahlenbelastung durch Mobilfunk

Vom 14. bis 18. März 2016 findet auf dem Messegelände Hannover wieder die „CeBIT“, eine Messe rund um das Digitale Business und Telekommunikation, statt. Dort werden auch Geräte vorgestellt wie Handy, Smartphone und Tablet. Sie alle machen die Welt kleiner und schaffen eine omnipräsente Erreichbarkeit 365/7/24 (das ganze Jahr, jeden Wochentag, rund um die Uhr). Vielen ist das wichtig, anderen produziert es Stress. Ein Problem, dass sich oftmals durch einfaches Abschalten individuell regeln lässt. Auch Haltungsprobleme können eine Folge der starken Nutzung sein.

 

Ein weiteres Problem dieser Geräte ist aber auch die Generierung eines elektromagnetischen Feldes, über dessen Auswirkungen auf den Organismus sich die verschiedenen Interessengruppen streiten. Langfristige Studien sind, wie der Name sagt, langfristig, bringen also keine schnellen, belegbaren Erkenntnisse. Tatsache ist jedoch, dass allein die Vermutung auf gesundheitsgefährdende Auswirkungen uns zur Vorsicht, mindestens aber zur Aufmerksamkeit bewegen sollte.

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) pflegt eine Liste mit den Strahlungswerten, den sog. SAR-Werten von über 2.500 mobilen Geräten – neben Smartphones auch die von Tablets (mit Mobilfunkoption). Damit kann schon vor dem Kauf auf eine geringere Strahlenbelastung geachtet werden. Sie finden die Liste hier: www.bfs.de/sar-werte-handy

Zur Erklärung: SAR ist die Abkürzung von „spezifische Absorptionsrate“, einem Maß für die Energieaufnahme im Körper, gemessen in Watt pro Kilogramm (W/kg). Als oberer Grenzwert, um gesundheitliche Wirkungen der hochfrequenten Felder auszuschließen, ist derzeit ein SAR-Wert nicht mehr als 2 W/kg festgelegt. Als strahlungsarm gelten Mobilgeräte mit einem SAR-Wert bis maximal 0,6 W/kg. Dennoch bedenken Sie bitte, selbst ein strahlungsarmes Handy wird unter schlechten Empfangsbedingungen die Leistung hochfahren, ebenso ist selbst eine geringe Abstrahlung kumulativ zu betrachten, wenn Sie also „Surfen, bis im wahrsten Sinne des Wortes der Arzt kommt“, ist dies als problematisch anzusehen. Das geht an PC‘s besser und belastet auch die Augen und den Nacken nicht so.

 

Jedes betriebsbereite Mobilfunkgerät erzeugt wie gesagt ein elektromagnetisches Feld, strahlt damit Energie ab, die zum einen Wärme erzeugen kann als auch feinstoffliche Prozesse wie Proteinsynsthese und Zellteilung in der Zelle beeinflussen kann.

Die Strahlung wird von den Materialien in der Umgebung unterschiedlich absorbiert, Bei einem SAR-Wert von 1,25 W/kg würde ein 80kg schwerer Erwachsener etwa 100W absorbieren (so viel wie eine helle „alte“ Glühbirne). Diese absorbierte Strahlung erhöht zunächst die Körperkerntemperatur (ähnlich wie auch eine Heizung bzw. Mikrowelle). Der Körper reagiert ggf. mit intensiverem Blutkreislauf, Schwitzen etc. Das ist belegt, die langfristigen Auswirkungen durch die angesprochenen feinstofflichen Einflüsse bzw. die dauerhafte Erwärmung sind jedoch noch fraglich, ebenso wie weitere ggf. noch nicht bekannte Auswirkungen der Strahlung.

Beispielhaft äußerte die Krebsbehörde der Weltgesundheitsorganisation im Jahr 2013 die Vermutung, dass die Handystrahlung das Risiko für einige Karzinome wie Gliome (Hirntumoren) erhöhen könnte. (DAZ 2016, Nr. 2, S. 6)

 

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt zudem Empfehlungen zur Verringerung der Strahlenbelastung:

Durch das eigene Verhalten kann man die Strahlenbelastung im Alltag selbst senken. Neben den Empfehlungen zum Telefonieren mit dem Handy gibt es spezielle Tipps für die neuen Anwendungen, die Tablet und Smartphone bieten:

  • Achten Sie beim Kauf auf einen möglichst niedrigen SAR-Wert.
  • Surfen im Internet und E-Mails abrufen sollten Sie möglichst nur bei gutem Empfang oder über WLAN. Bei WLAN ist die Sendeleistung in der Regel niedriger als bei den Mobilfunkstandards UMTS, GSM oder LTE.
  • Achten Sie beim Surfen im Internet mit Ihrem Tablet oder Smartphone auf einen ausreichenden Abstand zum Körper. Die Belastung mit hochfrequenten Feldern verringert sich deutlich je größer der Abstand ist.
  • Telefonieren Sie mit Headset. Das gilt für Smartphones genauso wie für klassische Mobiltelefone. Am besten nutzen Sie hier ein kabelgebundenes, falls Sie zur drahtlosen Variante greifen ist dies immer noch strahlungsärmer als das ganze Handy, Sie können das Set dann bei Nichtgebrauch auch zur Seite legen (nicht in die Hosentasche verfrachten, da ist es sensiblen Geweben, die zur Fortpflanzung dienen, noch viel näher!)
  • Vermeiden Sie den Abruf von E-Mails, während Sie telefonieren. Wenn Sie Ihre persönliche Strahlenbelastung besonders gering halten möchten, schalten Sie den Hintergrunddatenverkehr ab.
  • Rufen Sie E-Mails nur bei Bedarf manuell ab.
  • Wenn Sie Ihr Smartphone am Körper tragen, achten Sie auf den vom Hersteller angegebenen Mindestabstand. Verwenden Sie das dazu mitgelieferte Tragezubehör, meist sollte die Bildschirmseite zum Körper zeigen.
  • Viele neuere Autos bieten die Möglichkeit, in Verbindung mit modernen Handys die Sendeantenne des Mobiltelefons abzuschalten und den Datenverkehl über die Fahrzeugantenne zu leiten, wenn Sie sich im Fahrzeug befinden.

Wir wollen Ihnen nicht den Spaß an der mobilen Revolution nehmen, aber man sollte die möglichen Gefahren nicht ganz aus den Augen lassen. Zumal es in vielen Fällen vermeidbar ist, die Strahlenquelle (Handy) dauernd mit sich zu führen. Das Weglassen ist sicherlich auch mal ganz gut für die Sozialkontakte, die man persönlich pflegt….

 

Quelle: Pressemitteilung BfS, 15.12.2015