Warzen natürlich behandeln

Manche sehen aus wie ein kleiner Blumenkohl auf der Haut. Andere sind schuppig oder zerklüftet. Warzen sind selten schön. Kein Wunder, dass sie keiner haben will. Wucherungen, die an Krötenhaut erinnern. Wie wird man sie wieder los?

Ein Artikel von Stefanie Deckers, Bild: Flora

Statt direkt an ein Skalpell zu denken, versuchen Sie es lieber auf die sanfte Tour. Die Natur kennt Kräuter, Harze und Öle, die die Ursachen von Warzen bekämpfen. Viren sind die Übeltäter.

Es kann überall passieren: im Schwimmbad, in der Sauna, im Hotelzimmer. Überall, wo Menschen Hautspuren hinterlassen, können sich die Erreger tummeln. Selbst ein Händedruck kann der Übertragungsweg des humanen Papilloma-Virus (HPV) sein.

Die Viren nisten sich in der oberen Hautschicht ein und lassen Wucherungen wachsen. Von der Ansteckung bis zur sichtbaren Hautveränderung können manchmal Wochen vergehen. Eine Warze (Verrucae vulgares) kann flach auf der Haut liegen oder einen erbsengroßen Knubbel bilden.

Warzen, die nach innen und tief ins Gewebe dringen, sind besonders gemein. Dornwarzen befallen ausschließlich die Füße und sorgen dafür, dass jeder Schritt schmerzt.

Mehr Kinder als Erwachsene fangen sich den HP-Virus ein. Die Ausnahme sind Alterswarzen. Dunkle Hautveränderungen, die mit den Lebensjahren auftauchen, sind harmlos – aber lästig.

Was hilft?

Thuja

Thuja und die Zubereitungen aus dem Lebensbaum (Thuja occidentalis) sind innerlich wie äußerlich bewährte Mittel bei Warzen und Hautveränderungen. Die Arzneidroge enthält ätherische Öle sowie deren Bestandteile. Die antibakterielle und desinfizierende Wirkung kommt besonders gut in der Thuja-Urtinktur zur Geltung. Für die äußere Anwendung gibt es Dilutionen und Essenzen, wahlweise Lösungen und Salben in Ihrer Apotheke. Zwei Mal täglich auf die Warze auftragen. Von offenen Wunden, Schleimhäuten und Augen fernhalten. Für die innere Anwendung kommen ausschließlich Globuli infrage. Thuja-Tinkturen eignen sich sogar für große, blumenkohlartige Warzen. Vorsicht bei Überempfindlichkeiten, in der Schwangerschaft und Stillzeit. Nicht bei Kindern anwenden, da die ätherischen Öle stark reizend sind. Fragen zur richtigen Anwendung und zu Gegenanzeigen beantwortet Ihnen Ihr Apothekenteam. Homöopathisch in der zum Fall passwenden richtigen Potenzierung wird es begleitend innerlich gegeben.

Rizinusöl

Rizinus ist ein Tropengewächs und als Wunderbaum bekannt. Innerhalb kurzer Zeit kann er fünf Meter hoch wachsen. Er treibt giftige Samen, aus denen das ungiftige Rizinusöl gewonnen wird. Die enthaltenen Säuren reizen die Warze, bis sie verschwindet. Rizinusöl wirkt antibakteriell, reinigt die Haut und befreit sie von Giftstoffen. Mindestens zwei Mal täglich die Hautstelle betupfen. Auch gut geeignet für empfindliche Hautpartien wie im Gesicht oder Augenbereich. Nachteil: Sie müssen Geduld mitbringen.

Teebaumöl

Teebaumöl ist der Klassiker in der Naturkosmetik. Seine ätherischen Öle wirken nachweislich antiviral, antibakteriell und antimykotisch. Das natürliche Antiseptikum bekämpft alle Infektionskrankheiten der Haut. Mit seinen austrocknenden Eigenschaften ist Teebaumöl ein gutes Mittel gegen Warzen. Je eher Sie mit der Behandlung beginnen, desto größer sind die Erfolgsaussichten. Nur äußerlich anwenden. Vorsicht bei Allergien. Reines Teebaumöl gibt es in der Apotheke.

Propolis

Propolis ist reines Bienenharz mit hochwirksamen Inhaltsstoffen. Er stärkt das Immunsystem und tötet Bakterien, Pilze und Viren. Propolis enthält natürliche Salicylsäure, die als gängigstes Mittel zur Warzenbekämpfung bekannt ist. Fragen Sie nach Propolis in Ihrer Apotheke.

Schöllkraut

Schöllkraut ist in der Naturheilkunde bekannt als Anti-Warzenkraut. Der gelb-orange Milchsaft der Pflanze tötet die Erreger in der Haut. Da Schöllkraut bei falscher Anwendung giftig sein kann, dürfen Sie es nur äußerlich anwenden. Nicht mit offenen Wunden in Berührung bringen, von Schleimhäuten fernhalten und Augenkontakt vermeiden. Vorsichtig auch bei Lebererkrankungen. Tinkturen von Schöllkraut (Chelidonium) zur äußeren Anwendung gibt es in der Apotheke.

Ihr Immunsystem macht Sie stark gegen Warzen.

Zur Erinnerung: Viren sind die Verursacher. Eine gesunde Ernährung mit vielen Vitalstoffen hilft dabei, Infektionen abzuwehren. Auch die Warzenbekämpfung können Sie unterstützen, indem Sie vitamin- und mineralstoffreich essen unter besonderem Augenmerk auf Zink sowie Vitamin D.

PS: Weitere Beitrage mit dem Focus „Haut“ finden Sie auch hier im Blog.

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Naturheilkunde & Gesundheit
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.