Wenn Schnee auf den Hundemagen schlägt – Kalt erwischt

Schnee kann einer verspielten Fellnase auf den Magen schlagen. Denn das verführerische Weiß ist alles andere als gesund.

Verschluckt Ihr Hund auf der winterlichen Gassirunde beim Spielen und Umhertoben zu viel Schnee, kann sein Magen sehr empfindlich reagieren. Übermäßige Reizungen führen zu Entzündungen der Magenschleimhaut, Ihr Vierbeiner hat sich eine Schneegastritis eingefangen. Typische Symptome für eine kältebedingte Magenüberreizung sind Durchfall, Würgen und Erbrechen. Auch Husten, übermäßiges Speicheln und Fieber können auf eine Schneegastritis hindeuten.

Hinzu kommt noch die Belastung des Schnees durch anhaftende Schad-Partikel oder gar Bakterien, z.B. Leptospirose.

Ein Artikel von Karsten Kulms.

 

Schnell behandeln

Finden sich in dem erbrochenen Magenschleim Blutspuren, dann suchen Sie unverzüglich den Tierarzt auf. Denn diese rühren daher, dass es im Magen durch permanentes Erbrechen zum Platzen kleiner Blutgefäße kommt. Der Tierarzt wird mit entzündungshemmenden, krampflösenden Injektionen und einer Medikamentengabe zunächst die schlimmsten Symptome behandeln. Nach einer 24-stündigen absoluten Hungerkur können Sie damit beginnen, über die nächsten Tage ganz vorsichtig wieder mit der Fütterung beginnen. Fragen Sie dazu Ihren Tierarzt. Denn wie viel in den Napf kommt, lässt sich nicht pauschal festlegen, sondern richtet sich nach der Größe, dem Gewicht und der Rasse Ihres Vierbeiners und seinen üblichen Fressgewohnheiten und -mengen.

Vorsorgen statt heilen

Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, müssen Sie bereits vor dem Schneespaziergang Vorsorge treffen. Lassen Sie Ihren Hund noch zu Hause genug Wasser trinken, damit er nicht draußen seinen Durst mit Schnee zu stillen versucht. Verzichten Sie bei empfindlichen Hunden im Schnee auch auf Such- und Apportierspiele, weil im „Eifer des Gefechts“ oft versehentlich sehr viel Schnee verschluckt wird. Neigt Ihr Vierbeiner zu Magenreizungen, dann lassen Sie auch das Werfen von Schneebällen besser bleiben. Das ist zwar ein Riesenspaß für Ihre Fellnase, kann aber den Magen ebenfalls schnell reizen.

Verdirbt sich Ihr vierbeiniger Freund immer wieder den Magen durch zu viel Schnee, sollten Sie auch nicht davor zurückschrecken, ihm einen Maulkorb anzulegen. Denn das ist immer noch besser als ein chronisch entzündeter Magen, der selbst dann noch Probleme machen kann, wenn der Schnee längst wieder geschmolzen und dem Frühling gewichen ist.

Apotheker G. Altmann hat noch einen Tipp:
Eine leichte Magenreizung können Sie mit der altbewährten „Magen-Darm-Diät für Hunde“ schnell in den Griff bekommen. Füttern Sie etwas Hühnerfleisch mit gekochtem Reis oder Wildreis und Hüttenkäse. Zusätzlich helfen pflanzliche Heilmittel aus der Apotheke, eine Magenverstimmung nach einigen Tagen wieder zu vergessen.

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Unsere besten Freunde Cover
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Unsere besten Freunde“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.