Flora Apotheke Hannover

Cholesterin

Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems sind eine der häufigsten Todesursachen in der Bundesrepublik Deutschland. Jedes Jahr sterben 200.000 Menschen an Herzinfarkt und Schlaganfall - Folgen der Arterienverkalkung, der sogenannten Atherosklerose.

Risikofaktoren für die Entstehung von Atherosklerose sind neben Rauchen,einseitiger Ernährung, Bluthochdruck, Übergewicht und Zuckerkrankheit vor allem ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut. Ist der Cholesterinspiegel über längere Zeit zu hoch, steigt das Risiko, an einer vorzeitigen Arterienverkalkung, der Atherosklerose, zu erkranken, insbesondere dann, wenn dem Körper antioxidative Vitamine, also Vitamin C, Vitamin E sowie β-Carotin (Provitamin A) fehlen. Dabei kommt es zu cholesterinhaltigen Ablagerungen in den Arterienwänden, wenn das Cholesterin in einer seiner Transportformen, dem LDL (siehe unten), oxydiert wird. Dies führt mehr und mehr zu einer Gefäßeinengung durch entzündliche Reaktionen an der Innenseite der Gefäße, wodurch schließlich der Blutfluss erheblich gestört wird. Es droht ein Infarkt - eine gefährliche Schädigung von Körpergewebe durch eine längere Unterbrechung der Blutversorgung.

Besonders häufig entstehen solche Ablagerungen an den Gefäßen, die das Herz mit Blut versorgen, den Herzkranzgefäßen. Diese Erkrankung wird koronare Herzkrankheit, kurz KHK, genannt. Dabei kann es zu Schmerzen in der Herzgegend kommen, sogenannten Angina-pectoris-Anfällen und im schlimmsten Fall zum Herzinfarkt.

Während für die koronare Herzkrankheit und den Herzinfarkt ein erhöhter Cholesterinspiegel der gefährlichste Risikofaktor ist, wird die Entstehung einer Atherosklerose in den Gehirnarterien und damit ein Schlaganfall, in erster Linie durch erhöhten Blutdruck als wichtigstem Risikofaktor gefördert. Die Arterien der Beine sind am meisten durch das Rauchen bedroht. Für alle Organbereiche gilt gleichermaßen, dass eine Kombination von Risikofaktoren (wozu auch Erbanlagen gehören) die Gefährdung erheblich steigert. Desweiteren kommt es bei übermäßiger Aufnahme tierischer Proteine zu einem vermehrten Anfall von Homocystein im Körper. Dies ist ein Zwischenprodukt, was leicht auf einem radikalen Mechanismus - ähnlich wie auch das Cholesterin - die Gefäße schädigen kann. Hat der Körper ausreichend Vitamin B2 und B6 bzw. Folsäure zu Verfügung wird das Homocystein weiter z.B. zu Cystein umgewandelt, was unschädlich und essentliell für den Körper, insbesondere zur Erweiterung der Koronarien, ist.

Erhöhte Cholesterinwerte, ein Risiko für die Gesundheit

Wieso haben so viele Menschen zuviel Cholesterin im Blut?

Zum einen kann die Ursache in einer erblich bedingten Störung des Fettstoffwechsels liegen.
Zum anderen kann die Cholesterinkonzentration als Folge einer anderen Krankheit erhöht sein, sie kann auf eine Erkrankung der Schilddrüse, der Nieren oder der Leber hindeuten. In vielen Fällen ist aber der Hauptübeltäter eine falsche Ernährung: Zuviel Fett und Cholesterin in der Nahrung lassen den Cholesterinspiegel steigen.

Cholesterin ist in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft enthalten. Der menschliche Organismus produziert allerdings selbst eine ausreichende Menge an Cholesterin. Er ist deshalb auf eine Zufuhr mit der Nahrung nicht angewiesen. Unser Körper verbraucht Cholesterin bei der Herstellung von Hormonen und beim Aufbau neuer Gewebe. Eine ganze Menge wird auch für die Gallensäureproduktion in der Leber verwertet.

Cholesterin ist schlecht wasserlöslich und deshalb nur schwer im Blut zu transportieren. Dies gelingt jedoch durch die Verpackung des Cholesterins in eine Eiweißhülle. Diese Verpackungen werden Lipoproteine genannt. Die Lipoproteine werden nach ihrer Dichte eingeteilt. Von besonderer Bedeutung sind die Lipoproteine niedriger Dichte (low density lipoproteins), kurz LDL, und die Lipoproteine hoher Dichte (high density lipoproteins), kurz HDL genannt.

Ein Zuviel an Cholesterin bedeutet meist ein Zuviel an gefährlichem LDL-Cholesterin, das deshalb auch häufig als "schlechtes Cholesterin" bezeichnet wird. LDL enthält den größten Teil des Cholesterins im Blut. Es transportiert Cholesterin zu den verschiedenen Organen unseres Körpers, wo es durch spezielle Aufnahmestellen (Rezeptoren) in die Zellen eingeschleust wird. Ist zuviel LDL im Blut, können sich in den Gefäßwänden leicht atherosklerotische Ablagerungen bilden, da Cholesterin aus dem Transportmolekül herausgelöst wird. Ein sich auf diese Ablagerung aufpfropfendes Blutgerinnsel verschließt die Arterie plötzlich vollständig, es kommt zum Infarkt.

HDL dagegen wird auch als gutes Cholesterin bezeichnet. es hat die besondere Eigenschaft, bereits in der Gefäßwand abgelagertes Cholesterin aufzunehmen und zur Leber zurückzutransportieren. Dort wird es zu Gallensäuren umgebaut und kann mit der Galle in den Darm ausgeschieden werden. HDL schützen daher vor atherosklerotischen Ablagerungen in den Gefäßen. Deshalb gilt: Je mehr HDL - desto besser. Dessen Anteil lässt sich durch ausreichend antioxydative Vitamine und z.B. durch Canitin erhöhen!

Es gibt noch einen weiteren wichtigen Fettstoff im Blut, der bei der Entstehung der Atherosklerose eine Rolle spielen kann: die Triglyceride.
Sie sind Hauptbestandteil der Fette, die wir mit der Nahrung aufnehmen. Die Triglyceride werden im Dünndarm gespalten, die einzelnen Bestandteile in die Darmwand aufgenommen, dort wieder neu zusammengesetzt und über die Lymphe in die Blutbahn gebracht. Triglyceride werden aber auch in der Leber gebildet und ins Blut abgegeben. Das Fettgewebe des Körpers besteht zum größten Teil aus Triglyceriden. Die gespeicherten Triglyceride stellen die wichtigste Energiereserve des Körpers dar. Bei einer ungünstigen Ernährung, besonders bei Alkoholkonsum, bei hoher Zufuhr von in das Blut schießenden Zuckern oder bei einer erblichen Veranlagung steigt ihre Konzentration im Blut an. Der Triglyceridwert hilft Ihrem Arzt, die Gesamtsituation des Fettstoffwechsels Ihres Körpers beurteilen zu können.

Erhöhte Triglyceridwerte können durch folgende Maßnahmen wirksam gesenkt werden: Kein Alkohol, Vermeidung von Zucker, statt dessen ballaststoff -und vitaminreiche Kohlenhydrate wie Gemüse, Kartoffeln, Getreide und Hülsenfrüchte sowie Vermeidung von Übergewicht.

Wie erfahre ich meinen Cholesterinwert?

Aufschluss über den Cholesterinwert gibt ein Bluttest, durch den in nur ca. 5 Minuten alle Blutfettwerte (Cholesterin, Triglyceride, HDL (gutes Cholesterin), LDL (schlechtes Cholesterin)) sowie der Blutzucker bestimmt werden können.

Was sagt uns so ein Bluttest? Welche Werte sind normal, welche Werte sind erhöht? Was kann ich tun, um erhöhte Blutfettwerte zu senken?

Die Art der Fette, die Sie zu sich nehmen, wirkt sich entscheidend auf den Cholesterinspiegel aus. Ungesättigte Fettsäuren führen zu einer Vermehrung der Aufnahmestellen für LDL an der Leberzelle. Dadurch nimmt die Leber mehr vom schädlichen LDL-Cholesterin aus dem Blut auf und die LDL-Cholesterinkonzentration im Blut sinkt. Tierische Fette enthalten einen hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren und sind somit schlecht. Hingegen sind pflanzliche Fette reich an ungesättigten Fettsäuren und somit gut. Bei Ihrer Nahrungszusammenstellung sollten Sie also darauf achten, wenig tierisches Fett zu sich zu nehmen. Reduzieren Sie also den Anteil der tierischen Fette in Ihrer täglichen Ernährung. Verwenden Sie außerdem anstelle von Butter und Schmalz, die viele gesättigte Fettsäuren enthalten, hochwertige Pflanzenmargarinen und Pflanzenöle wie z. B. Sonnenblumen-, Soja-, Maiskeim- und Distelöl, die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind. Empfehlenswert ist auch Olivenöl, das viele einfach ungesättigte und wenig gesättigte Fettsäuren enthält.

Wichtig ist auch, erhöhtes Körpergewicht zu reduzieren. Durch eine Reduktion des Übergewichts können Sie die Konzentration des schützenden HDL-Cholesterins erhöhen. Auch regelmäßige körperliche Aktivität (Sport) bewirkt eine Erhöhung des guten HDL-Cholesterins.

Gesamtcholesterin
normal: < 200 mg/dl
erhöht (Risiko): > 240 mg/dl
Triglyceride
normal: < 200 mg/dl
erhöht (Risiko): > 200 mg/dl
HDL
normal: > 60 mg/dl
erhöht (Risiko): < 40 mg/dl
LDL
normal: < 150 mg/dl
erhöht (Risiko): > 160 mg/dl
Atherosklerose-Risikofaktor (Verhältnis Gesamtcholesterin / HDL)
normal: < 4,5
erhöht (Risiko): > 4,5

Welche Medikamente helfen bei erhöhten Blutfettwerten?

Als pflanzliche Senker der Blutfettwerte haben sich Artischockenextrakte einen wichtigen Platz in der Selbstmedikation erobert. Ihre Wirkung gilt mittlerweile als nachgewiesen. Bei stärkeren Fettstoffwechselstörungen werden unter ärztlicher Verordnung chemische Arzneimittel eingesetzt, die entweder die Aufnahme des Cholesterins vermindern, die Ausscheidung oder den Abbau des Cholesterins beschleunigen, oder die Neubildung von Cholesterin in der Leber hemmen. Insbesondere durch die letztgenannten Arzneistoffe, die sogenannten CSE-Hemmer lassen sich imponierende Senkungen der Blutfettwerte erreichen. Sie unterliegen jedoch zur Kontrolle von Wirkung und Nebenwirkung der Verschreibungspflicht. Auch Carnitnin, ein zellmembranständiges Molekül, das freie Fettsäuren aus dem Blut in die Zelle transportiert und vorwiegend in Fleisch vorhanden ist, vermag den Fettsäureanteil des Blutes zu verringern. Die Einnahme ungesättigter Fettsäuren ist empfehlenswert, jedoch sollte gleichzeitig für eine ausreichende Zufuhr von fettlöslichen Vitaminen (Vitamin E, β-Carotin) gesorgt werden, da ansonsten die Gefahr einer Radikalbildung aus diesen reaktiven Verbindungen besteht, die die Gefäßwandungen reizen können.

 

Zur individuellen, detaillierten Ernärhungsberatung bzw. zu einer gezielten Nahrungsergänzung mit Carnitin oder Vitaminen beraten wir Sie gern in einem persönlichen Gespräch in unserer Apotheke.
Schauen Sie doch mal rein!

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