Warum verliere ich zum Sommerende so viele Haare?

Apothekerin Carolin Kramer:

„Mit dem Problem kommen ganz viele Kunden zu mir. Und oft höre ich dann die Frage: ,Ist das noch normal?‘ Da kann ich beruhigen: In den meisten Fällen besteht kein Grund zur Sorge.

Besonders im Herbst verlieren nämlich viele Menschen mehr Haare als sonst. Das sieht dann natürlich erschreckend aus – die Bürste voll, der Duschabfluss verstopft. Aber dahinter steckt oft einfach ein saisonales Phänomen. Unser Haar wächst in Zyklen – und viele Haarfollikel, die im Sommer zum Schutz vor der Sonne in eine Ruhephase gewechselt sind, fallen jetzt im Herbst gleichzeitig aus. Man kann fast sagen: Unser Körper macht so eine Art kleinen ,Fellwechsel‘, wie wir ihn auch von Tieren kennen.

Rund 100 Haare am Tag zu verlieren, ist übrigens völlig normal. Im Herbst können es vorübergehend auch mal mehr sein – das pendelt sich in der Regel nach ein paar Wochen wieder von selbst ein. Wichtig ist: Wenn der Haarausfall nicht länger als sechs bis acht Wochen dauert und keine kahlen Stellen entstehen, ist alles im grünen Bereich. Also: Was können Sie tun? Am wichtigsten ist jetzt, dass Sie Ihr Haar von innen gut versorgen – mit Nährstoffen wie Biotin, Zink, Selen und Vitamin-B-Komplex. Diese Vitalstoffe gibt’s bei uns in der Apotheke – wir schauen gerne gemeinsam, was zu Ihnen passt.

Und auch von außen können Sie Ihr Haar pflegen: Ich empfehle oft ein Koffein-Tonikum, das die Kopfhaut aktiviert und die Haarwurzeln stimuliert. Sehr gut sind auch pflanzliche Mittel mit Brennnessel, Rosmarin oder Ginseng, denn sie regen die Durchblutung an und geben dem Haar einen Frische-Kick. Wenn Sie nächstes Jahr vorbeugen möchten, starten Sie schon im Spätsommer mit einer Nährstoffkur. Damit stärken Sie Ihre Haare, bevor die kritische Phase beginnt. Und noch ein Tipp: Versuchen Sie, sich nicht zu sehr verrückt zu machen – Stress kann den Haarausfall nämlich zusätzlich verstärken. Gönnen Sie sich also ruhig mal eine Pause!

Wenn der Haarausfall allerdings sehr stark ist oder lange anhält, lassen Sie das lieber ärztlich abklären – auch andere Ursachen können dahinterstecken, wie ein Eisenmangel oder hormonelle Veränderungen.

Aber meistens gilt: Der Spuk geht vorbei – und die Haare wachsen nach.“

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Natürlich haben auch wir für Ihre Fragen ein offenes Ohr und beraten Sie gern sowie individuell abgestimmt. Sprechen Sie uns einfach auf das Thema an.

Bild vom Cover des "Naturheilkunde & Gesundheit" Heftes 9/25, aus dem der Text zu diesem Artikel stammt. Der Verlag hat uns die Nutzung freundlicherweise genehmigt.
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.