Die Christrosen beginnen zu blühen

Das milde Wetter bringt die Christrose (auch bekannt als: Helleborus niger, Schneerose, Weihnachtsrose) bereits im Dezember zur frühen Blüte und sorgt für ein wenig Licht in der dunklen Jahreszeit. Normalerweise erblüht sie erst zum Jahresanfang, aber der milde Dezember scheint sie zu beflügeln.

Sie nimmt schon eine Sonderstellung ein, da sie bei strengem Frost aus dem Boden kommt und uns mit ihren weißen, sternförmigen Blüten verzaubert. Na ja, streng genommen sind die weißen Blätter ja nur Hüllblätter, die eigentlichen Blüten sind in der Mitte, aber das nur am Rande. Bei ganz bösen Minusgraden ist sie im Freien etwas zurückhaltend, dann lohnt es sich, sie ins Haus zu holen.

So schön sie anzusehen ist, etwas Vorsicht (insbesondere wenn kleine Kinder im Haus sind) ist angebracht: Christrosen enthalten Giftstoffe, vor allem in den Samen.

Bereits in frühen Kräuterbüchern wurde zum einen die hohe Toxizität der Pflanze als auch die Vielseitigkeit der offizinellen Verwendung betont. Als Vergiftungserscheinungen werden nach Dosis Schwindel, Erbrechen, Durchfall und tödliche Lähmungen genannt. Dennoch war die zerstoßene Wurzel als Allround-Purgiermittel (Abführmittel) beliebt.

Eine besonders kuriose Verwendung der Helleboruswurzel findet sich in der volkstümlichen Veterinärmedi­zin des Nachmittelalters zur Heilung des Milz­brands, das sog. „Schelmenstechen“, bei dem die Wurzel durch das Ohr des erkrankten Schweines getrieben wurde, welches nach Abfallen des erkrankten Gewebes als geheilt galt.

Im Volkstum wird die Christrose sogar als Orakelblume verwendet und auch in Lyrik sowie Sagenliteratur inspirierte sie die Künstler durch alle Zeiten. Sie kennen sicher das Weihnachtslied „Es ist ein Ros entsprungen“…

Die Christrose wurde so zum Symbol für die Menschwerdung Christi, dem Licht in der Dunkelheit.

Genießen Sie die nicht zu kalte Vorweihnachtszeit, wir wünschen Ihnen das Licht dazu!