Richtig inhalieren leicht gemacht

Ob Pulverinhalator oder Dosieraerosol: Der Umgang mit Inhalationsgeräten will gelernt sein. In Ihrer Apotheke vor Ort werden Sie dazu kompetent beraten und können die Anwendung auch gleich praktisch üben.

Chronische Atemwegserkrankungen

Asthma und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) sind typische Leiden, die mit Inhalationsarzneimitteln behandelt werden: Mithilfe eines Inhalationsgerätes atmen Patienten fein zerstäubte Flüssigkeiten und feinste Pulverteilchen ein. Damit die enthaltenen medizinischen Substanzen in ausreichender Menge in der Lunge ankommen und dort optimal wirken können, kommt es auf die richtige Technik an. „Auch wer schon länger ein solches Medikament anwendet, kann definitiv von einer Beratung in seiner Apotheke vor Ort profitieren“, weiß der Apotheker und Präsident der Landesapothekerkammer Hessen Dr. Christian Ude. „Man sollte das Inhalieren einmal richtig lernen, um größtmöglichen Nutzen aus der Therapie zu ziehen.“

Viele Modelle, viele Fallstricke

In der Regel erhalten Patienten bereits in der ärztlichen Praxis eine Einweisung zum richtigen Umgang mit „ihrem“ Inhalationsgerät. Das ist wichtig, reicht aber häufig nicht aus. „Da kann leider manches schiefgehen, nicht zuletzt deshalb, weil es so viele verschiedene Modelle gibt“, sagt der Apotheker. „Bei einem Dosieraerosol zum Beispiel wird der Sprühstoß häufig nicht zeitgleich mit dem Einatmen ausgelöst. Und auch wenn Anwender, was nicht selten passiert, in einen Inhalator hineinpusten, kann der Wirkstoff nicht in die Lunge gelangen.“

Das Angebot wahrnehmen

Grund genug, die Kompetenz des Apothekenteams zu nutzen! Im Rahmen der „pharmazeutischen Dienstleistungen“ können alle gesetzlich oder privat versicherten Erwachsenen und Kinder ab sechs Jahren die kostenlose Beratung in ihrer Apotheke vor Ort in Anspruch nehmen, und zwar immer dann, wenn erstmals ein Inhalationsgerät verordnet wurde oder wenn das Modell sich geändert hat. Ausgenommen sind alle Patienten, die an einem Disease-Management-Programm (DMP) teilnehmen.

Theorie und Praxis

Wie läuft eine solche Beratung ab? „Zuerst gehen wir gemeinsam den Beipackzettel durch. Meist veranschaulichen hier Piktogramme, wie es richtig gemacht wird – das kann man sich dann auch zu Hause immer noch einmal anschauen“, erklärt er. „Und natürlich üben wir die Anwendung praktisch: Dazu nutzen wir Dummies, also Inhalationsgeräte ohne Wirkstoffe – mit ihnen lässt sich der Inhalationsvorgang problemlos so oft wie nötig wiederholen.“ Wie lange der Beratungstermin dauert, ist individuell verschieden – 15 bis 20 Minuten sollten Sie aber in jedem Fall einplanen.

Weniger Nebenwirkungen

Der Apotheker weiß, dass diese Zeit gut investiert ist – nicht zuletzt, um mögliche Nebenwirkungen der segensreichen inhalativen Medikamente zu vermeiden. Beispiel Cortison: „Wir raten dazu, das Spray vor dem Essen anzuwenden oder nach Gebrauch wenigstens ein Stück Brot oder Ähnliches zu essen. Das reinigt den Mund gründlich – eine Wirkung, die zum Beispiel ein Glas Wasser zum Nachspülen nicht erzielen kann. Ohne diesen ‚Trick‘ besteht die Gefahr, dass das Cortison auf Dauer zu einer Pilzinfektion im Mund führt.“

Mehr zum Thema atmen gibt es auch hier im Blog, nutzen Sie gern die Suchfunktion.

Sprechen Sie uns gern auf das Thema an und lassen Sie sich von uns ganz individuell beraten.

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.