Sunny
Sonne ist Licht für die Seele. Doch sie hat ihre Schattenseiten und kann unsere Haut schwer schädigen. UV-Schutz ist daher wichtiger denn je. Nur: Welche Sonnencreme ist die richtige und wie viel brauchen wir davon? Fragen über Fragen – hier sind die Antworten!
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Wie funktioniert der Lichtschutzfaktor?
Jede Sonnencreme hat einen Lichtschutzfaktor (LSF) – dieser liegt meist zwischen 6 und 50. Eine große Spanne. Welchen LSF brauchen Sie? Dafür ist die Eigenschutzzeit Ihrer Haut entscheidend, diese wiederum misst sich am Hauttyp. Hellhäutige Menschen mit blonden oder rötlichen Haaren können sich nur etwa zehn Minuten in der prallen Sonne aufhalten, ehe sie einen Sonnenbrand bekommen oder andere Hautschäden erleiden. Die Eigenschutzzeit ihrer Haut ist also gering. Mit einem Lichtschutzfaktor 30 verlängert sich die Sicherheit auf 300 Minuten – theoretisch. Denn ein Freifahrtschein für ausgiebiges Sonnenbaden ist die Sonnencreme nicht. Selbst Produkte mit sehr hohem L SF bieten keinen vollständigen Schutz vor den gefährlichen UV-Strahlen. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) rät daher: „Die vollständige Schutzdauer durch den LSF sollte nur zu 60 Prozent ausgeschöpft sein.“ Spätestens dann ab in den Schatten!
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Wie creme ich mich richtig ein?
Grundsätzlich gilt: Alle Körperregionen, die nicht mit Kleidung bedeckt sind, brauchen die Sonnencreme. Dabei werden einige Bereiche oft vergessen: Ohren, Lippen, Hände und Nacken. Menschen, die wenig Haare oder eine Glatze haben, sollten unbedingt ihren Kopf eincremen oder einen Sonnenhut tragen. Voll entfalten kann sich der Sonnenschutz nur, wenn die Haut optimal vorbereitet ist. Daher tragen Sie zuerst eine feuchtigkeitsspendende Bodylotion ohne LSF auf und lassen sie gut einziehen, ehe die Sonnencreme an der Reihe ist. Geizen Sie mit ihr nicht, tragen Sie lieber dick auf. Die Deutsche Krebsgesellschaft empfiehlt zwei Millimeter Sonnencreme pro Quadratzentimeter Haut. Wer sich als Erwachsener also von oben bis unten eincremt, braucht dafür ein Fünftel einer 200-Milliliter-Tube. Bleibt noch die Frage offen: Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Cremen? 30 Minuten, bevor es in die Sonne geht, und danach alle zwei Stunden erneuern. Wichtig: Der Sonnenschutz verlängert sich durch das Nachcremen nicht!
Sind Sonnencremes gesundheitsschädlich?
In sozialen Medien taucht immer wieder die Behauptung auf, Sonnencremes selbst begünstigen Hautkrebs. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) spricht sich entschieden dagegen aus. Selbst beim Weichmacher DnHexP (Di-n-hexylphthalat), der in Kosmetik verboten, aber wohl als Verunreinigung in manche Produkte gelangt ist, seien laut BfR-Einschätzung keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu erwarten. Zu gering sei die Menge. Aus Sorge auf Sonnencreme zu verzichten, sei der falsche Weg. Die Gefahr, sich ungeschützt der Sonne auszuliefern, ist deutlich größer.
Welche Sonnencreme passt zu mir?
Chemischer oder mineralischer Sonnenschutz – das ist hier die Frage. Cremes der ersten Variante bestehen aus synthetischen Stoffen, die UV-Strahlen auf der Haut aufnehmen und in Licht oder Wärme umwandeln. Allerdings brauchen sie eine Weile, um ihre Wirkung zu entfalten. Dabei dringen sie in die Haut ein und können daher Allergien oder Hautreizungen auslösen. Wer das vermeiden möchte, schaut sich mal im Naturkosmetikregal in der Vor-Ort-Apotheke nach mineralischen Sonnencremes um. Sie enthalten physikalische UV-Filter mit mineralischen Partikeln, die die UV-Strahlen reflektieren, anstatt sie zu absorbieren. Mineralische Sonnencremes ziehen also nicht ein, sondern bleiben auf der Haut und funktionieren wie eine Sonnenlicht-Barriere. In der Regel sind sie daher gut verträglich und fühlen sich inzwischen gar nicht mehr so pastös an wie früher. Viele Hersteller haben ihre Rezepturen insofern verbessert, dass ihre Sonnencremes nahezu keinen Weißel-Effekt mehr hinterlassen. Öko-Test bewertete einige dieser neuartigen Mineral-Sonnencremes sogar mit „sehr gut“.
Ist die UV-Belastung stärker geworden?
Klares Ja! Laut einer aktuellen Studie hat sich die UV-Belastung in Teilen Mitteleuropas stark erhöht. Zwischen 1997 und 2022 sei sie in manchen Regionen um mehr als 20 Prozent gestiegen, so das Bundesamt für Strahlenschutz. Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes hat sich die Sonnenscheindauer seit 1950 um fast 162 Stunden pro Jahr erhöht. Bedingt durch den Klimawandel und die höheren Temperaturen halten wir uns häufiger und leichter bekleidet im Freien auf. Somit ist mehr Hautfläche der Sonne ausgesetzt. Auch deshalb sei die Zahl der Hautkrebsfälle in den letzten 20 Jahren explosionsartig gestiegen – um 50 Prozent.
An welchen Tagen brauche ich Sonnencreme?
Breitengrad, Jahres- und Tageszeit. Wie gefährlich die Sonne für die Haut ist, hängt von vielen Faktoren ab. Gut zu wissen: Bei leichter Bewölkung kann die UV-Strahlung sogar höher sein als bei klarem Himmel. Das liegt daran, dass die Wolken das Sonnenlicht streuen. Hilfestellung bei der Einschätzung der UV-Belastung bietet der UV-Index, der einen Wert von 1 bis 11 einnehmen kann. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät, ab einem UV-Index von 3 Haut und Augen vor der Sonne zu schützen. Ab einem Wert von 8 sollten wir uns vor allem in der Mittagszeit gar nicht draußen aufhalten.
Eigenschutz der Haut × LSF = maximal geschützte Zeit in der Sonne
[Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz]
Sonnencreme aus dem Vorjahr gehört in die Tonne – stimmt das?
Expertenrat von Apotheker Manfred Eyll
„Jein. Ist sie ungeöffnet, kühl und trocken gelagert, können Sie sie jetzt verwenden. Anders sieht die Sache mit der Rest-Sonnencreme aus dem vergangenen Jahr aus. Nach Anbruch sind die Produkte nur noch begrenzt haltbar. Meist befindet sich auf der Rückseite der Packung das Symbol ,12M‘, das bedeutet, dass Sie die Creme in zwölf Monaten aufgebraucht haben sollten. Aber auch in dieser Zeitspanne gilt: Auf Farbe, Geruch und Konsistenz achten. Ist die ‚alte‘ Sonnencreme bröckelig, stark verflüssigt oder riecht sie ranzig, dann hat sie auf Ihrer Haut nichts mehr zu suchen. Auch wenn Sie Ihr Produkt im Urlaub lange der prallen Sonne ausgesetzt haben oder wenn Sand in die Tube gelangt ist, entsorgen Sie sie lieber. Am besten bewahren Sie Sonnencreme in der Kühlbox oder eingewickelt in einem Strandtuch auf. Generell auf der sicheren Seite sind Sie, wenn Sie vor Ihrem Urlaub eine frische Sonnencreme in Ihrer Apotheke kaufen. Wir beraten Sie gerne zum passenden Produkt.“
Gesundheit aus Ihrer Apotheke – die Beratung gibt es natürlich kostenlos, individuell und gern dazu.
