Autsch, ein Stich

Bienen, Mücken und Wespen haben im Spätsommer Hochsaison. Sie kommen uns näher und näher, mit etwas Pech stechen sie zu. Was hilft schnell und schonend?

Astreine Aromatherapie

Gegen lästige Plagegeister geht die Aromatherapie gleich doppelt vor und schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Zum einen lassen sich Mücke und Co. mit Pflanzendüften gut vertreiben, zum anderen können die ätherischen Ölmischungen helfen, Insektenstiche effektiv zu behandeln. Ein paar Tropfen Citronella-, Eukalyptus-, Nelken- oder Zedernöl in die Aromalampe oder in den Vernebler geben, schon ist die Luft rein und nichts summt mehr. Besonders praktisch sind Roll-ons mit Lavendel- oder Teebaumöl. Mit ihnen lässt sich die Haut gezielt behandeln, wenn die Stechbiester doch an Ihnen satt geworden sind.

Kraftvolles Kokosöl

Kokosöl ist die Wunderwaffe gegen die am meisten gefürchteten Stechmonster des Sommers: Zecken. In der weißen Creme enthalten ist Laurinsäure. Diese Substanz mögen die blutdurstigen Spinnentiere überhaupt nicht. Wissenschaftler der Freien Universität Berlin haben das bestätigt und raten: Zuerst alle unbekleideten Körperpartien mit reinem Bio-Kokosöl aus der Apotheke einreiben, erst dann raus in die Natur gehen. Angenehmer Nebeneffekt: Die Haut duftet herrlich nach karibischem Sommer und ist obendrein super gepflegt.

Aloe Vera, die Allesheilerin

Die Wüstenpflanze ist die Klassikerin unter den natürlichen Hautschutzmitteln. Ihr gelartiger Pflanzensaft besteht zu 95 Prozent aus Wasser, enthält aber auch viele Mineralien und Polysaccharide. Die Inhaltsstoffe desinfizieren die Einstichstelle, die Biene, Mücke oder Wespe hinterlassen hat, und können so eine Entzündung verhindern. Direkt nach dem Stich gilt Aloe-Vera-Gel aus der Apotheke als die Erste-Hilfe-Hautpflege par excellence. Sie wirkt angenehm kühlend, nimmt gleichzeitig den Schmerz und lindert den Juckreiz.

Homöopathische Hilfe

„Ähnliches mit Ähnlichem heilen“ ist ein Leitsatz der Homöopathie. Daher ist Apis mellifica von der Honigbiene das Mittel der Wahl, wenn der Stich stark anschwillt, berührungsempfindlich ist und sich ein brennender Schmerz breitmacht. Bei starkem Juckreiz können Globuli helfen, die vom Hautreizungen verursachenden Wanzenkraut (Ledum palustre) stammen. In potenzierter Form gilt Ledum als homöopathischer Hautheiler der Extraklasse.

Spitzwegerich ist spitze

Notfall-Pflanze Nummer eins bei Bienen- und Wespenstichen ist der Spitzwegerich. Der Saft aus den Blättern enthält abschwellende, antibakterielle und reizmindernde Substanzen. Haupt-Inhaltsstoff ist Aucubin, er wirkt antibiotisch und kann eine Entzündung verhindern. Im Mittelalter legte man sich Verbände aus Spitzwegerichblättern auf die verletzte Haut. Heute gibt es Gele und Salben mit verschiedenen Pflanzen-Extrakten, zum Beispiel aus Arnika, Minze, Rosmarin oder Lavendel, die auf natürliche Weise beruhigend wirken und den Insektenstich schnell abschwellen lassen.

Ein Hoch auf Heilerde

Der SOS-Tipp bei Stichen aller Art: Heilerde aus der Apotheke ist ein Gemisch aus Mineralien und Spurenelementen, das die Insektengifte binden und Bakterien neutralisieren kann. Das Pulver zusammen mit Wasser zu einer cremigen Paste anrühren, auf die Einstichstelle massieren und wirken lassen. Im ersten Moment hat Heilerde einen angenehm kühlenden Effekt. Mit der Zeit nimmt sie die Schwellung und den Schmerz. Bei sofortiger Anwendung entsteht Juckreiz erst gar nicht.

Wann zum Arzt?

  • Bei Schwellungen am Hals und im Gesicht.
  • Bei Atem-, Schluck- und Sprechbeschwerden.
  • Bei Blässe, Schweißausbruch, hohem Puls.
  • Bei Juckreiz am ganzen Körper.
  • Bei großflächiger Rötung mit Ausschlag.
  • Bei Stichen in Mund und Rachen einen Eiswürfel lutschen und sofort ärztliche Hilfe holen.

Insektenstiche schnell vergessen – Ihr Apothekenteam hilft Ihnen gern und individuell abgestimmt!

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.