Braunkehlchen

Der markante weiße Augenstreif hat dem Braunkehlchen, dem frisch gekürten Vogel des Jahres 2023, seinen liebevollen Beinamen gebracht: „Wiesenclown“.

Sein Ruf klingt „djü“ und ist leider viel zu selten zu hören. Das Braunkehlchen ist in seiner Art stark gefährdet und daher der „Vogel des Jahres“. Schnabel vorn: Mit fast 60.000 Stimmen ist das Braunkehlchen [Saxicola rubetra] der Sieger einer Online-Abstimmung, an der sich mehr als 135.000 Tierfreunde beteiligt haben.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) e. V. setzt sich nun dafür ein, dem „Vogel des Jahres“ mehr Aufmerksamkeit zu schenken und seine Bestände zu retten – diese gehen nämlich mehr und mehr zurück. Woran liegt das?

Lebensraum gesucht

Normalerweise kehrt das Braunkehlchen im April zu uns zurück, nachdem es den Winter im tropischen Afrika verbracht hat. 5.000 Kilometer nimmt der kleine Langstreckenzieher Jahr für Jahr auf sich – eine beachtliche Leistung. Bei uns angekommen, sucht sich der gefiederte Gast mit der orangebraunen Brust und dem markanten weißen Augenstreif blütenreiche Wiesen, um am Boden seine Nester zu bauen. Ebenfalls beliebt sind ungemähte Felder und naturbelassene Brachen. Aber wo gibt es die heute noch? Die bevorzugten Lebensräume und Nistplätze des Braunkehlchens sind nahezu von der Bildfläche verschwunden. Die moderne Landwirtschaft macht es dem Wiesenbrüter schwer. Überdüngung und der Einsatz von Herbiziden für ertragreiche Ernten gehen zu Lasten des Artenreichtums unserer Tier- und Pflanzenwelt.

Naturparadies für Feldvögel

Um die Bedingungen für viele Feldvögel – nicht bloß für das stark bedrohte Braunkehlchen – zu verbessern, plädiert der NABU e. V. für mehr Blühstreifen und ungemähte Wiesen und Wegränder. Als Paradebeispiel entsteht derzeit in Mecklenburg-Vorpommern mithilfe von Spendengeldern ein neues NABU-Naturparadies, das ursprünglichen Lebensraum schaffen soll. Letztlich kann jeder Einzelne seinen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten: eine Blumenwiese anzulegen anstelle eines Zierrasens, seltener zu mähen und auf Pflanzenschutzmittel zu verzichten, das sind kleine Maßnahmen, die aber einen großen Schritt in Sachen Umweltschutz darstellen.

Mehr Informationen: http://www.nabu.de

naturheilkunde und gesundheit cover 03-2023
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.