Gefährliche Social Media Trends

Etwa 75 % der Weltbevölkerung ab 13 Jahren nutzt Social Media, informiert sich, freut sich über lustige Videos, tauscht sich aus, schlägt Zeit tot, verabredet sich und und und. Immer wieder müssen sich Benutzer mit sog. Fake News auseinandersetzen und diese sogar noch als Fake erkennen. Und dann gibt es da diese Memes, Videos, Beiträge etc., die – wie es so schön heißt – viral gehen, sich also wie ein Lauffeuer verbreiten. Das sind oft lustige Dinge, aber so ein Trend kann auch fragwürdig werden, wenn er bei Menschen einen Gruppenzwang, gern auch durch die Aufmachung einer Challange (einer Herausforderung) auslöst. Insbesondere Kinder und Jugendliche sind hier „anfällig“ und wollen den Trends dieser Medien gerecht werden, ganz vorne dabei sein und einer Herausforderung muss (? nein!) man sich schließlich stellen… Bei einer neuen Tanz-Choreo ist da auch fast nichts gegen zu sagen. Anders ist aber z.B. der Fall „Sleepy Chicken“ zu bewerten, vor dem jetzt sogar die FDA, das ist die US-Arzneimittelbehörde, deutlich warnt.

FDA warnt vor TicToc-Trend „Sleepy Chicken”

Grobe Info vorweg: es geht um ein „Kochrezept“ mit Hühnchenfleisch. Auf TicToc sind schon einige einfache und sogar leckere Rezeptideen viral gegangen. Das „Sleepy Chicken“ Rezept jedoch ist wirklich keine gute Idee.

Das Ursprungsvideo stammt wohl schon aus dem Jahr 2017 und die sozialen Netzwerke haben sogar darauf reagiert: You-Tube-Videos wurden gelöscht und auf TikTok tauchen wohl bei entsprechenden Suchbegriffen Warnmeldungen auf. Aber die findigen Kids kommen doch immer wieder an das Video. Das Internet vergisst nicht!

Zu berücksichtigen ist natürlich auch der Nachrichteneffekt, also die Frage, ob es sich wirklich um einen Trend mit vielen Nachahmern handelt oder nur ein einziges Video, das viral ging, weil es in Kombination mit Reaktionen darauf, weiterverbreitet wurde. Die FDA hat nun aber daraus resultierend eine generelle Warnung vor Social-Media-Challenges mit Arzneimitteln herausgegeben und eben diese möchten wir weitergeben: A Recipe for Danger: Social Media Challenges Involving Medicines

Merke: Finger weg von Challenges mit Arzneimitteln. Egal, ob verschreibungspflichtig oder frei verkäuflich!

Aber was hat es denn nun mit „Sleepy Chicken“ auf sich?

In dem eigentlich schon ekelig anmutenden Rezept wird Hühnchen in einem Erkältungssaft („NyQuil“, dem US-Pendant zu „Wick MediNait“) gekocht, wobei sich das Fleisch blau verfärbt und, zumindest den Erfindern zufolge, beim Einschlafen helfen soll. Tatsache ist aber wohl, dass Kinder, die das probiert haben, im Krankenhaus gelandet sind. Durch das Kochen könne sich die Konzentration erhöhen und sich dadurch die Wirkung verändern. Selbst wenn das Hähnchen nicht gegessen werde, könnten Dämpfe eingeatmet werden und so hohe Konzentrationen des Arzneimittels in die Körper der Köche*innen gelangen. Außerdem könnten die Dämpfe die Lunge schädigen. „Einfach ausgedrückt: Jemand könnte eine gefährlich hohe Menge des Husten- und Erkältungsmittels einnehmen, ohne es zu merken“, so die FDA.

„Dumm, eklig und möglicherweise gefährlich“

Und davon abgesehen, bitte einfach mal den Kopf anschmeißen. Das ist übrigens immer und bei jeder Form der Mediennutzung eine richtig gute Idee!!!

Ekel ist ein Schutzmechanismus unseres Körpers. Unappetitlich bis eklig aussehendes, blaues Hühnchenfleisch?? Echt jetzt? Wie hat es Mutti immer so schön formuliert: Wenn alle aus dem Fenster springen, springst Du dann hinterher? Wir sind doch keine Lemminge… Die größte Challenge ist zu wissen, wann man NEIN sagt.

PS: Die Kontaktdaten der Giftinformationszentralen finden Sie auf unserer Website.

Idee durch einen DAZ.online Artikel.

Bei Fragen helfen wir Ihnen natürlich gern weiter und beraten Sie.