Lärm – Bloß nicht!

Am 26. April 2017 jährt sich der Internationale Tag des Lärms zum 20. Mal. Das Motto ist „Akustische Vielfalt in Deutschland“. Bundesweit finden Aktionen statt. Infos unter: http://www.tag-gegen-laerm.de

Wir hören alles, ob wir wollen oder nicht! Wenn es zu laut oder störend wird, ist unsere Gesundheit in Gefahr.

 

Störender Lärm

Unser Ohr ist ein feiner Sensor, der Schall, das sind mechanische Schwingungen, wahrnimmt. Im Innenohr befindet sich eine erbsengroße Schnecke mit feinen Zilien, die Schallwellen in einen elektrischen Impuls umwandeln. Von dort geht die Information in die Verarbeitungsebenen im Gehirn. Erst dann, wenn es zu laut wird, Geräusche nerven und stören, unser Leben beeinträchtigen oder Schäden hervorrufen, empfinden wir den Schall als Lärm! Die Entscheidung, ob wir uns gestört fühlen, ist subjektiv und hängt von vielen Faktoren ab.

Vor allem Lautstärke und die Art des Geräusches spielen eine Rolle. Extrem störend ist Krach zu Schlafenszeiten und bei Tätigkeiten, bei denen wir uns konzentrieren müssen oder Entspannung suchen. Wir bewerten immer individuell! 40 Prozent der Deutschen fühlen sich durch Nachbarn gestört. An erster Stelle liegt aber der Verkehrslärm auf der Straße, in der Luft und auf der Schiene. Danach folgen Baustellen und Sportanlagen.

 

Wann schadet Lärm?

Eine Dauerbeschallung und zu viel Dezibel bleiben nicht ohne Folgeschäden für das Gehör. Je höher der Dezibel-Pegel, desto geringer ist die Zeit, die die Hörzellen ohne Verluste standhalten. Ein Summen oder das Gefühl von Watte im Ohr sind immer ein Warnsignal und zeigen an, dass die Haarzellen im Ohr leiden. Diese können sich in acht bis zehn Stunden wieder erholen. Wer aber seinen Ohren keine Ruhepausen gönnt, muss mit einer Schädigung und einem Hörverlust rechnen. Denn die äußerst sensiblen Haar- bzw. Sinneszellen im Ohr werden zerstört. Hörinformationen gelangen nicht mehr ungehindert ins Gehirn, es können Ohrgeräusche (Tinnitus) und langfristig eine Schwerhörigkeit auftreten.

Ein hoher Lärmpegel wirkt nicht nur auf das Gehör, sondern hat noch andere mögliche Langzeitfolgen. Daher stuft die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Lärm als zweitgrößtes Gesundheitsrisiko ein. Lärm löst Stressreaktionen aus und wirkt auf den ganzen Organismus. Er hat Auswirkungen auf das autonome Nervensystem und das hormonelle System. Da Kreislauf- und Stoffwechselregulierung unbewusst über das Nervensystem vermittelt werden, treten Reaktionen auch im Schlaf und bei Leuten auf, die sich angeblich an Krach gewöhnt haben. Lärm hat negative Auswirkungen auf den Blutdruck, die Blutfettwerte, Blutzucker, Gerinnungsfaktoren und kann auch das Herz-Kreislauf-System belasten. Gesundheit, Wohlbefinden und Lebensqualität leiden. Die Leistungsfähigkeit des Menschen wird stark eingeschränkt.

 

Lärmschutz!

Kaum einer kann dem Lärm entrinnen. Mit einigen Tipps können Sie Ohren und Nerven schonen.

  • Beim Musikhören und Fernsehen auf die Lautstärke achten! Wenn Sie Kopfhörer benutzen, nicht voll aufdrehen.
  • Nach einem Konzert oder einer großen Sportveranstaltung braucht Ihr Gehör für acht bis zehn Stunden Erholung.
  • Beim Neukauf von Rasenmähern oder Heimwerkermaschinen sollten Sie an lärmreduzierte Geräte sowie Ihre Nachbarn denken und sicherheitshalber einen Hörschutz tragen.
  • Schnarchen kann mit bis zu 90 Dezibel das Geräusch eines fahrenden Lkw erreichen. Ohrstöpsel dämpfen die Geräusche. In der Apotheke finden Sie Varianten aus unterschiedlichen Materialien.
  • Gönnen Sie Ihren Ohren öfter einmal eine Pause und etwas Ruhe. Nicht nur die Ohren erholen sich dabei. Sie fühlen sich entspannter und konzentrierter.

 

Bei Fragen zum Thema sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

 

 

Eventuell auch Interessant: Zum letztjährigen Tag des Lärms hatten wir einen Artikel zum Thema Hilfe bei Tinnitus.

 

 

NuG
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.