Hilfe bei Tinnitus

Hinweis: Aktions-„Tag gegen Lärm“
Am 27. April 2016 findet der 19. Tag gegen Lärm (International: Noise Awareness Day) statt. In diesem Jahr unter dem Motto: „So geht leise!“

 

Tinnitus ist immer ein Warnsignal!

Es gibt alternative Therapiemöglichkeiten.

 

Tinnitus ist der medizinische Fachausdruck für Ohrgeräusche, die der Betroffene meist nur selber subjektiv wahrnimmt und die nicht aus der Umwelt kommen. Tinnitus wird schon als „Volkskrankheit“ bezeichnet, da fast 40 Prozent der Bevölkerung davon betroffen ist, oft nur vorübergehend. Noch nicht ganz geklärt sind die Ursachen für Tinnitus, der zu jeder Zeit und in jeder Situation auftreten kann und in vielen Fällen mit einem Hörverlust verbunden ist. Durch Reizüberflutung und Lärmbelastung treten Dauertöne im Ohr auch bei Kindern und Jugendlichen auf. Das Risiko, Tinnitus zu bekommen, kann verringert werden durch eine gesündere Lebensweise. Präventiv sollten Sie sich keiner Reizüberflutung aussetzen, Lärmschutzvorrichtungen am Arbeitsplatz einhalten und Entspannungstechniken erlernen, um besser mit Stress umgehen zu können. Eine gesunde Lebensweise mit einer ausgewogenen vollwertigen Ernährung, regelmäßiger Bewegung an der frischen Luft, dem Verzicht auf Nikotin und dem Reduzieren von Koffein und Alkohol sind immer sinnvoll.

 

Warnsignal Ohrgeräusche!

Tinnitus ist keine Krankheit! Die Symptome weisen darauf hin, dass der Mensch sich übernommen und sich zu viel zugemutet hat. Nicht das Ohrgeräusch muss in erster Linie behandelt werden, sondern die Ursachen, die im körperlichen oder seelischen Bereich liegen können. Daher ist eine gründliche Diagnostik der Ohrgeräusche bei einem HNO-Arzt wichtig. Auslöser für Tinnitus können Schäden und Erkrankungen am Ohr, Stress, psychische Belastungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Stoffwechselstörungen und Probleme an der Halswirbelsäule oder an den Kiefergelenken sein.

 

Ruhe bewahren

Wenn Tinnitus erstmalig auftritt, heißt es Ruhe bewahren! Stress abbauen, entspannen und mal richtig auszuschlafen kann hilfreich sein. Absolute Stille ist eher zu meiden, weil dann das Ohrgeräusch immer lauter wird. Tritt keine Besserung ein, sollten Sie sofort einen Termin bei einem HNO-Arzt machen. Haben Sie Ohrgeräusche und dazu ein taubes Ohr, besteht der Verdacht auf einen Hörsturz. Schulmediziner verabreichen durchblutungsfördernde Mittel und Infusionen mit und ohne Cortison und empfehlen weitere Therapien bis zur stationären Behandlung. Im Prinzip gilt für eine Behandlung: Je früher, desto besser! Dadurch erhöhen sich die Heilungschancen. Bei rund 70 Prozent der Betroffenen verschwindet das akute Ohrgeräusch wieder vollständig, mit einer großen Spontanheilungstendenz!

Falls der Tinnitus nach mehreren Wochen noch da ist, gilt er als chronisch. Die Mehrzahl der Betroffenen lernt, ihr Ohrgeräusch zu akzeptieren, zu ignorieren und anderen Dingen mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Mit ärztlicher und therapeutischer Hilfe kann ein Patient, mit viel Disziplin und Geduld, meist die Geräusche kompensieren und den Alltag bewältigen. Der Leidensdruck ist individuell unterschiedlich. Wenn der Leidtragende die ständigen Ohrgeräusche nicht akzeptiert, kann es zu Schlafstörungen, Depressionen, Angstzuständen, Konzentrationsschwierigkeiten und innerer Unruhe kommen. Ärzte bezeichnen diesen Leidensdruck als dekompensierten oder auch komplexen Tinnitus.

 

Alternative Behandlungsmöglichkeiten

Neben der schulmedizinischen Behandlung gibt es eine ganze Reihe alternativer Behandlungsmöglichkeiten, die bei Tinnitus eingesetzt werden. In der Pflanzenheilkunde ist das Hauptpräparat bei Tinnitus und Hörsturz Ginkgo biloba, das die Durchblutung fördert. Entspannung bringen Melissen-, Hopfen-, Baldrian- und Passionsblumenpräparate, Johanniskraut und bei Schwindel Ingwer. Zur alternativen Behandlung stehen u. a. Akupunktur, Homöopathie, Neuraltherapie, Sauerstoffmehrschritttherapie nach Ardenne, ausleitende Verfahren, Anthroposophische Therapie, Aromatherapie, Ayurveda, Biofeedback, Tinnitus Retraining Therapie (TRT), Ozontherapie, Bachblütentherapie, Hydro- und Thermotherapie zur Verfügung. Klassische Massagen, Kneipp’sche Anwendungen, Fußreflexzonenmassage und Entspannungstechniken, wie Yoga, Autogenes Training oder Progressive Muskelentspannung, wirken stressmindernd und stärkend.

 

Bewältigungstraining

Um den Betroffenen das Leben mit den störenden Geräuschen zu erleichtern, verfolgt das INTI Institut für Tinnitus Diagnostik und Therapie GmbH einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Das Institut ist Mitglied der Tinnitus-Liga und neben Tinnitus werden auch Morbus Menière, Hyperakusis und Hörstürze mitbehandelt. „Tinnitus ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, das bearbeitet werden kann. In den meisten Fällen ist er stressbedingt und kann von einem Hörsturz oder Knalltrauma kommen und mit einem Burn-out einhergehen“, erklärt die Diplom-Psychologin und Coach (DGfC) Elke Loebnau, die das Institut im Kurort Bad Salzuflen leitet. Die Betroffenen haben meist das Gefühl, der Tinnitus „mache mit ihnen, was er will“. Die 21-tägige Kompaktkur verfolgt deshalb einen ganzheitlichen Ansatz: Ziel der Therapie ist es, die störenden Ohrgeräusche an den Rand oder darüber hinaus zu lenken, sodass sie kaum noch eine Rolle im Leben der Betroffenen spielen und ignoriert werden können oder kaum noch wahrgenommen werden. Die Kosten für die Behandlung im Therapiezentrum Bad Salzuflen werden von den Krankenkassen übernommen.

Im Zentrum der Kur steht das Tinnitus-Bewältigungs- Training, das in zwölf strukturierten Gruppensitzungen stattfindet, die verschiedene Themen, wie etwa Stress, zum Schwerpunkt haben. Das IN-TI Institut setzt Methoden aus allen therapeutischen Bereichen ein. Im Rahmen der Klangtherapie etwa lernen die Teilnehmer, negative Geräusche auszublenden, positive Klänge und Musik wieder zu genießen sowie durch auditive Übungen und das gemeinsame Trommeln zu einer positiven Ausrichtung des Hörsystems zu gelangen. Das trägt auch zur Entspannung bei und unterstützt den Stressabbau. Ebenso steht ein Hyperakusis-Training auf dem Programm. Außerdem gehören Entspannungs- und Bewegungs- sowie physikalische Therapien zum festen Bestandteil der Kompaktkur. Physiotherapeuten führen mit den Patienten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Qigong und Nordic Walking, Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR) und Aqua-Gymnastik im Sole-Wasser durch. Des Weiteren zählen Krankengymnastik, Massagen und Fango zu den Anwendungen.

 

Weitergehende Informationen

 

Mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Naturheilkunde und Gesundheit Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.
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