Mit Pflanzenwirkstoffen gegen Schlafstörungen und innere Unruhe

In Pflanzen „verstecken“ sich viele Wirkstoffe, einige davon sind geeignet, die Stimmungslage anzuheben, die Entspannung zu fördern oder helfen beim Einschlafen. Diese Pflanzendrogen eignen sich vor allem bei leichten bis mittelstarken Beschwerden und werden neben Fertigpräparaten auch in Teemischungen eingesetzt. Oftmals sind die genauen Wirkungsmechanismen der ätherischen Öle dieser Pflanzen nicht gänzlich bekannt, aber die Erfolge, belegt durch zahlreiche Tests und Beobachtungen, führen zu immer häufigerem Einsatz.

 

Wir skizzieren Ihnen hier ein paar pflanzliche Beruhigungsmittel (Sedativa):

 

Lavendelöl

Bei leichten ängstlichen Verstimmungen, scheint es Unruhe und Ängstlichkeit zu reduzieren. Zudem senkt es leicht Blutdruck, Herzfrequenz und Schmerzempfindlichkeit. Wirkungsursache ist vermutlich die Förderung der Serotoninproduktion im Gehirn. Als alkoholischer Spezialextrakt hat es zum Teil erstaunliche Wirkung auch bei Depressionen und Burnout.

 

Passionsblumenkraut

Es wirkt gegen Angespanntheit, Unruhe und Einschlafstörungen. Meistens wird es auch aufgrund der guten Verträglichkeit mit weiteren Mitteln kombiniert, dabei wird nach Beschwerdegrad dosiert. Auch als Tee für Kinder wirkt es ausgleichend z.B. bei schulischen Spannungen oder Alpträumen.

 

Melissenblätter

Neben dem bekannten Melissengeist (alkoholischer Extrakt) finden sie sich zumeist in wohlschmeckenden Teemischungen. Auch sie finden in Kombinationspräparaten Anwendung. Ihre grundsätzliche Wirkung ist beruhigend und ausgleichend. Allerdings werden selten auch Magen-Darm-Beschwerden und Hautreaktionen beobachtet, daher möglichst vor längerfristigem Gebrauch in Teemischungen erst einmal einzeln auf Verträglichkeit prüfen.

 

Baldrianwurzel

Ihre Wirkstoffe unterstützen in Tees oder Extrakten das Einschlafen und mindern Unruhe sowie nervöse Anspannung, dabei entwickelt sich diese Wirkung langsam, innerhalb von etwa vier Wochen. Untersuchungen der Inhaltstoffe lassen vermuten, dass nur die Kombination aller Inhaltstoffe die gewünschte Wirkung erzielt.

 

Hopfenzapfen

Wird gern in Kombinationen z.B. mit Baldrian, Melisse oder Passionsblume eingesetzt. Es wirkt in Tees oder Extrakten als Sedativum bei innerer Unruhe, Spannungszuständen und Schlafstörungen. Welcher der Inhaltsstoffe des Hopfens für diese Wirkung verantwortlich ist, wurde noch nicht final geklärt, sicher jedoch wirkt der „Gesamtcocktail“ besser als einzelne Inhaltsstoffe. Schon der Geruch und die Ausdünstungen des ätherischen Öls an der noch intakten Pflanze können auf sensible Menschen einschläfernd wirken, die insbesondere durch Hautkontakt mit größeren Mengen der Wirkstoffe in Kontakt kommen konnten, dies ist als „Hopfenpflücker-Krankheit“ im Volksmund bekannt geworden.

PS: Lesen Sie auch Xanthohumol aus dem Hopfen

 

Johanniskraut

Es ist in Form von standardisierten Präparaten zur Behandlung von depressiven Episoden wirksam und zugelassen, dabei tritt die Wirkung verzögert nach etwa zwei Wochen ein. Es findet darüber hinaus Einsatz bei Angst, nervöser Unruhe und dient zur Stimmungsaufhellung. Nach Studienlage kann es durchaus mit schulmedizinischen Standardpräparaten mithalten, es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass es gegenüber Sonnenstrahlen sensibilisiert, es also leichter zu Sonnenbrand kommen kann, bitte sorgen Sie also für ausreichend Lichtschutzfaktor auf der Haut oder vermeiden Sie die Mittagssonne.

 

(Quelle: „Pflanzliche Schlaf- und Beruhigungsmittel“ in PharmaRundschau März 2014, S. 16 ff mit eigenen Ergänzungen)

 

Bei leichteren Beschwerden kann eine individuell angepasste Teerezeptur oder ein natürlicher Extrakt verbunden mit bewusster Ruhefindung im Alltag eine natürliche Alternative zum schnellen Pilleneinwurf sein.
Unser Chefdruide möchte aus seiner Schatzkiste eine Tee-Rezeptur beisteuern. Dieser „Schlaftee“ hilft, in einen erholsamen Schlaf zu sinken und hält Ihnen viele Schlafstörungen vom Hals. Eine sinnliche Komposition aus Primel, angstlösendem Lavendel, stimmungsaufhellendem Johanniskraut, entspannendem Hopfen, ausgleichender ägyptischer Kamille und schlafanstoßendem sowie beruhigendem Baldrian. Sie finden die Rezeptur unter „Schlaf-Mischung (Flora)“ in unserem Artikel Tee-Kompositionen.
Denken Sie jedoch auch daran, Ihre Lebensgewohnheiten nach Möglichkeit so anzupassen, dass Sie Stress vermeiden oder Möglichkeiten zum Abbau finden.

 

Von Eigenmedikation raten wir allerdings dringend ab. Fragen Sie Ihren Arzt oder auch uns.

Wir beraten Sie gern ausführlicher und stellen Ihnen Ihre individuelle Heilpflanzen-Teemischung zusammen.