Saunazeit – No-Gos und die 5 häufigsten Fehler

Ein Gang in die Sauna stärkt das Immunsystem und ist auch sonst sehr gesund. Im saunaerprobten Finnland gilt sogar der Satz: »Wer zur Sauna gehen kann, darf auch in die Sauna gehen.« Ganz so einfach ist es aber doch nicht. Es gibt auch No-Gos sowie typische Fehler.

 

Ein Artikel von Karsten Kulms, Bild: Flora

 

Ein Saunabesuch gilt aufgrund seiner entspannenden und abwehrstärkenden Wirkung im Allgemeinen als sehr gesund. Doch er ist nicht für jeden gleichermaßen zu empfehlen.

 

Droht beispielsweise eine dicke Erkältung, sollten Sie von einem Saunabesuch absehen. Nicht nur aus Rücksicht auf andere Saunagänger, sondern auch der eigenen Gesundheit zuliebe. Denn ein akuter grippaler Infekt ist eine Belastung für das Immunsystem und das Herz. Die bis zu 100 Grad heißen Temperaturen in der Saunakabine machen dann alles nur noch schlimmer.

Vorsicht bei Kreislaufproblemen

Leiden Sie unter Problemen mit dem Kreislauf oder einem zu niedrigen Blutdruck, dann sollten Sie auf einen Gang in die Sauna besser verzichten. Denn die hohen Temperaturen können Schwindelanfälle und Übelkeit auslösen.

Aber auch mit einem zu hohen Blutdruck ist Vorsicht geboten. Als Obergrenze für die Kabinentemperatur gilt für Sie dabei die 60-Grad-Marke, und länger als zehn Minuten sollten Sie nicht schwitzen. Sind Sie auf blutdrucksenkende Medikamente angewiesen, müssen Sie besonders vorsichtig sein. Denn Wärme weitet die Blutgefäße. Es könnte dann passieren, dass Ihr Blutdruck zu weit abfällt; Schwindelgefühle und eine Ohnmacht sind mögliche Folgen. Experten raten deshalb dazu, Blutdrucksenker erst eine bis zwei Stunden nach dem Saunagang einzunehmen. Das Kaltwasserbecken sollten Sie ebenfalls meiden, da ein schnelles Absinken der Körpertemperatur den Blutdruck ansteigen lässt. Auch wenn Sie entwässernde Medikamente einnehmen, sollten Sie vorher Ihren Arzt fragen. Denn diese können durch die heißen Saunatemperaturen den Blutdruck absinken lassen und dadurch zu Kreislaufproblemen führen.

Krampfadern sind kein Problem

Da die Blutgefäße bei einem Saunagang den hohen Temperaturen nur kurz ausgesetzt sind, können Sie auch mit Venenleiden einen wohltuenden Saunagang genießen. Ein generelles Saunaverbot für Venenpatienten gibt es nicht. Genießen Sie die wohltuende Wärme aber im Liegen und vermeiden Sie in der Saunakammer längeres Stehen. Nach dem Schwitzen ist ein kalter Guss auf die Beine oder das Einsteigen in ein Kaltwasserbecken für die Durchblutung der Venen Pflicht.

Schwanger in die Sauna?

Verläuft Ihre Schwangerschaft unauffällig, spricht grundsätzlich nichts gegen einen wohltuenden Saunabesuch. Hierbei sollten Sie es allerdings langsam angehen lassen und Ihren Körper nicht durch allzu große Temperaturunterschiede belasten. Auch für die geübten Saunagängerinnen unter Ihnen sollte bei 50 bis höchstens 70 Grad Celsius Schluss sein. Waren Sie vorher noch nie in der Sauna, und wissen Sie nicht, wie Ihr Körper auf die heißen Temperaturen reagieren wird, dann sollten Sie von Experimenten absehen und auf einen Saunabesuch verzichten. Für saunageübte werdende Mütter gilt: Fragen Sie vor dem ersten Gang in die Sauna zur Sicherheit auf jeden Fall Ihren Arzt, ob Sie sich einen Saunagang zumuten können.

Saunieren mit dem Nachwuchs

Kinder sollten nach einer Empfehlung des Deutschen Saunabundes e.V. erst ab drei Jahren in die Sauna mitkommen. Wichtigste Voraussetzung: Ihr Sprössling ist gesund und braucht keine Windeln mehr. Bei einem Hautleiden, einem Herzfehler oder einer chronischen Erkrankung ist es allerdings immer ratsam, vor dem ersten Saunabesuch Ihres Kindes den betreuenden Kinderarzt zu fragen. Kinder unter sieben Jahren sollten zudem keine Sekunde unbeaufsichtigt in der Sauna bleiben.

 

 

Die 5 häufigsten Sauna-Fehler

Fehler 1: Keine Zeit

Nach der Arbeit noch »auf einen Sprung« in die Sauna ist keine gute Idee. Um die entspannende Wirkung zu nutzen, sollten Sie Zeit mitbringen. Denn ein vollständiger Saunagang dauert mit den dafür notwendigen Pausen mindestens zwei Stunden. Wer nach anstrengendem Sport oder abgehetzt von der Arbeit in die Sauna geht, riskiert zudem Kreislaufbeschwerden.

 

Fehler 2: Abends in die Sauna

Sind Sie noch kein »Saunaprofi«, dann sollten Sie Ihren Saunagang besser auf den Vormittag verlegen. Denn der Körper folgt im Tagesverlauf dem Rhythmus, sich tagsüber aufzuheizen und diese Hitze abends wieder abzugeben. Abendliches Schwitzen kann dann dazu führen, dass Ihr Organismus durcheinandergerät. Die Folge davon können Einschlafstörungen sein, weil der Körper zur üblichen Schlafenszeit zu viele Stresshormone ausschüttet. Die durch die Sauna gewonnene Entspannung ist dann schnell wieder dahin.

 

Fehler 3: Nasse Haut

Um in der heißen Saunakabine bei seinen Mitmenschen nicht unangenehm aufzufallen, geht’s vor der Sauna erst unter die Dusche. Danach sollten Sie sich gründlich abtrocknen. Denn trockene Haut schwitzt schneller als nasse, der Gesundheitseffekt stellt sich dann schneller ein.

 

Fehler 4: Zu langes Schwitzen

Der Gang in die Sauna ist kein Hochleistungssport. Übertrieben langes Schwitzen bringt nichts. Folgen Sie am besten einfach Ihrem Gefühl, wann es Ihnen reicht. Denn festgelegte Saunabadezeiten gibt es nicht. Anfängerinnen werden die Kabine vielleicht etwas eher wieder verlassen als erprobte Saunaprofis. Als Faustregel gilt: Kurz, aber intensiv.

 

Fehler 5: Fußbad vergessen

Kühlt Ihr Körper nach dem Saunagang allmählich wieder herunter, sorgt zunächst ein warmes Fußbad für ein wohliges Gefühl. Dieses Fußbad bewirkt nämlich, dass Ihre Körpertemperatur ganz allmählich wieder zum Ausgleich kommt. Sind Sie dann wieder auf »Normaltemperatur«, dann überwinden Sie sich und bringen Sie mit weiteren kurzen Kaltwasserfußbädern Ihr Immunsystem in Schwung.

 

 

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natürlich Frau
Text mit freundlicher Genehmigung der S&D Verlag GmbH. Die komplette „natürlich Frau“ bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke als monatliches Special in der „Naturheilkunde & Gesundheit“.