Ab in die Sauna

Saunieren macht fit für nasskalte Wintertage. Aber nicht nur die Abwehrkräfte, auch Herz, Kreislauf und die Haut können profitieren. Und herrlich entspannend sind Saunabesuche sowieso.

Zugegeben: Es kostet schon ein wenig Überwindung, sich nach der wohltuenden Wärme in der Saunakabine unter die eiskalte Dusche zu stellen oder ins kalte Tauchbecken zu steigen. Aber genau das ist es, was Saunieren so gesund macht. In der Wärme der Schwitzkabine weiten sich die Gefäße, der Blutdruck sinkt, Atmung und Stoffwechsel werden angeregt. Durch den anschließenden „Kälteschock“ ziehen sich die Blutgefäße wieder zusammen. Dieser Wechsel stärkt Herz und Kreislauf und bringt das Immunsystem auf Trab. Weil sich die Körpertemperatur in der Sauna leicht erhöht, werden zudem körpereigene Immunzellen aktiviert.

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Am besten regelmäßig

Auch Gelenke und Muskeln werden durch die Wärme verstärkt durchblutet und besser mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt: Saunieren kann deshalb bei Verspannungen und Problemen mit den Gelenken helfen. Und das vielleicht Schönste: Nach dem Saunabad ist die Haut reiner und schimmert rosig, die Stimmung ist entspannt. Viele fühlen sich anschließend so erholt wie nach einem Kurzurlaub. Übrigens: Um langfristig von den wohltuenden Effekten zu profitieren, sollten Sie regelmäßig ein- bis zweimal pro Woche saunieren. Saunieren macht fit für nasskalte Wintertage. Aber nicht nur die Abwehrkräfte, auch Herz, Kreislauf und die Haut können profitieren. Und herrlich entspannend sind Saunabesuche sowieso. Bei Entzündungen, akuten Infektionen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krampfaderleiden ist vom Saunabesuch allerdings abzuraten. Wer noch nie sauniert hat und unsicher ist, spricht vorher am besten mit Hausärztin oder Hausarzt. Ist medizinisch alles okay, haben Sie die Wahl zwischen unzähligen verschiedenen Saunatypen. Einige der bekanntesten davon stellen wir Ihnen hier vor.

Der Klassiker: Finnische Sauna

In Finnland hat Saunieren eine lange Tradition, fast jeder Haushalt verfügt über eine Sauna. Schon der Begriff selbst hat seinen Ursprung hier, übersetzt bedeutet er „Schwitzstube“ oder „finnisches Bad“. Vor einigen Jahren hat die UNESCO die finnische Saunakultur sogar zum „Immateriellen Kulturerbe“ erklärt. Im Saunaraum herrscht eine Temperatur von etwa 80 bis 100 Grad, die heute meist von elektrischen Öfen erreicht wird. Die geringe Luftfeuchtigkeit – die finnische Sauna heißt auch Trockensauna – lässt sich durch Aufgüsse erhöhen. In Finnland ist es traditionell üblich, die Haut mit zusammengebundenen Birkenzweigen zu „schlagen“, um die Durchblutung zu erhöhen.

Kreislaufschonend: Bio-Sauna

Im feuchten Warmluftbad herrschen niedrigere Temperaturen um etwa 55 Grad. Das schont den Kreislauf und ist die perfekte Einstiegs-Sauna für alle, denen der finnische Klassiker zu heiß ist. Die relativ hohe Luftfeuchtigkeit von 40 bis 55 Prozent tut Menschen mit Atemproblemen wohl. Häufig wird die Bio-Sauna mit einer Lichtsauna kombiniert: Wechselnde Farben sollen für bessere Laune sorgen, beruhigend und entspannend wirken.

Mit Rotlicht: Infrarot-Sauna

Beim Heizen mit Infrarotstrahlern bleibt die Temperatur relativ niedrig und liegt etwa zwischen 30 und 50 Grad. Wichtiger Unterschied zu anderen Saunaformen: In der Infrarot-Sauna wird die Wärme direkt auf die Haut abgeben, ein Vorheizen der Kabine ist nicht nötig.

Weltweit beliebt: Dampfbäder

Hier wird gehörig Dampf gemacht! Dank der hohen Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent reichen schon 40 bis 50 Grad Celsius und manchmal sogar weniger aus, um die Besucher gehörig ins Schwitzen zu bringen. Bekannt sind zum Beispiel das römische Dampfbad (Caldarium) und das etwas kühlere Tepidarium, das ebenfalls römischen Ursprungs ist. Aus der Türkei stammt der beliebte Hamam und aus Russland die Banja. Beim irischen Dampfbad wird kontinuierlich Frischluft zugeführt – die sonst üblichen Nebelschwaden sucht man hier deshalb vergeblich.

Schwitzen mit Motto: Themensaunen

In größeren Sauna-Anlagen werden Saunen häufig auch unter ein bestimmtes Motto gestellt: Da gibt es beispielsweise eine Blockhaus-, Wald- oder Weinfass-Sauna oder eine an indianische Traditionen anknüpfende Schwitzhütte. In Salz-Saunen sorgen spezielle Salzfliesen für solehaltige Luft, die besonders wohltuend auf die Atemwege wirken soll.

Kleiner Sauna-Knigge

  • Vor dem Betreten der Sauna duschen und gründlich abtrocknen.
  • Hierzulande betritt man die Saunakabine in aller Regel nackt.
  • Im Saunaraum auf ein großes Badetuch setzen, ein zweites, kleineres Handtuch zum „Schweißtupfen“ mitnehmen.
  • Sauna-Neulinge setzen sich auf die unteren Stufen – je weiter oben, desto heißer.
  • Zehn bis 15 Minuten schwitzen, dann etwa 30 Minuten abkühlen und ruhen. Zwei- bis dreimal wiederholen.
  • Besser nicht mit leerem Magen oder direkt nach dem Essen saunieren.
  • Zu viele schwitzende Menschen auf engem Raum mindern den Genuss – im Zweifel lieber ein wenig warten, bis der Saunaraum leerer ist.
  • Falls Aufgüsse nicht ausdrücklich angekündigt sind, sollten sich die Schwitzenden vorab einigen, ob alle mit einem Aufguss einverstanden sind.
  • Empfindliche Saunabesucher ziehen sich während des Aufgusses auf die unteren Bänke zurück. Mit einigen Tropfen ätherischer Öle im Wasser entfalten sich wohlriechende und heilsame Aromen.
  • Nach der Sauna und eventuell auch zwischendurch viel trinken, zum Beispiel Wasser und verdünnte Fruchtsäfte.
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