Schüßler-Salze in bester Gesellschaft

Doppelt gut: So lassen sich Schüßler-Salze mit anderen Naturheilverfahren kombinieren.

Von Stefanie Deckers

Schüßler-Salze haben den vielsagenden Beinamen „Salze des Lebens“. Es handelt sich um Mineralsalze, die natürlicherweise in jeder unserer Körperzellen vorkommen. Sie übernehmen im gesamten Organismus lebenswichtige Aufgaben. In jeder Zelle muss eine bestimmte Menge dieser Mineralsalze vorhanden sein. Erst dann sind wir gesund und fühlen uns körperlich, geistig und seelisch im Gleichgewicht. Im Umkehrschluss bedeutet das: Geht es uns nicht gut, dann kann es daran liegen, dass unser Mineralsalzhaushalt aus dem Takt geraten ist. Die „Salze des Lebens“ bringen wieder Ordnung ins System.

 

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Selbstheilungskräfte anregen

Die Therapie mit Schüßler-Salzen ist inzwischen rund 140 Jahre alt. Der Oldenburger Arzt Dr. Wilhelm Heinrich Schüßler (1821–1898) hat diese Methode entwickelt und nannte sie „Biochemie“. Um den Körperzellen das zu geben, was sie brauchen, verwendete er jene elf Basis-Mineralsalze, die seiner Meinung nach für den Organismus am wichtigsten sind, und verdünnte sie stark. Auf diese Weise entstanden Mineralsalz-Präparate, die den Körper anregen sollen, ein Mineralstoffdefizit auszugleichen. Mit anderen Worten: Schüßler-Salze appellieren an die Selbstheilungskräfte und unterstützen den Körper dort, wo er die Hilfe nötig hat.

 

Der Mensch im Mittelpunkt

Die Schüßler-Salze-Therapie gehört zu den alternativen Naturheilverfahren und lässt sich gut mit anderen Methoden kombinieren. Mit der Pflanzenheilkunde und mit Wasseranwendungen ist die Mineralsalz-Therapie in bester Gesellschaft. Alle naturheilkundlichen Verfahren haben ein gemeinsames Ziel: Ganzheitlichkeit. Hier steht der ganze Mensch im Mittelpunkt. Was dem Körper hilft, tut auch der Seele gut – und umgekehrt. Die Liste der Naturheilverfahren ist lang, und viele von ihnen ergänzen den Sinn, der hinter Dr. Wilhelm Heinrich Schüßlers „Salzen des Lebens“ steckt.

 

Sinnvolle Kombinationen

Schüßler-Salze sind vielseitig einsetzbar: bei Schmerzen, bei Erkrankungen der Atemwege, bei Beschwerden von Magen und Darm. Muskelverspannungen, Verdauungsprobleme, Schlafstörungen und ein schlechtes Hautbild sind Anzeichen dafür, dass im Körper etwas ins Stocken geraten ist. Schüßler-Salze stellen den natürlichen Fluss wieder her. Üblicherweise werden Schüßler-Salze kurmäßig in Tablettenform (3 x 2 pro Tag) eingenommen. In Kombination mit anderen Naturheilverfahren sind auch alternative Anwendungsarten möglich – in Form von Tees, Heilbädern, Umschlägen und Einreibungen.

 

Schüßler-Salze und Homöopathie

Die Mineralsalztherapie mit Schüßler-Salzen ist nicht zu verwechseln mit der Homöopathie. Die Homöopathie arbeitet zwar auch mit Verdünnungen, aber auf eine gänzlich andere Weise. In der Homöopathie wird „Ähnliches mit Ähnlichem“ behandelt, d. h. bei Beschwerden werden Substanzen verabreicht, die bei einem Gesunden die gleichen Symptome hervorrufen sollen, über die der Kranke klagt. Es kann zu einer Erstverschlimmerung kommen, ehe eine Besserung eintreten kann. Homöopathie und Mineralsalz-Therapie sind nicht das Gleiche. Beide Methoden lassen sich miteinander kombinieren, allerdings mit einer gewissen Vorsicht. Ein Heilpraktiker oder Homöopath hilft Ihnen, die richtigen Mittel für Sie zu finden.

 

Heilpflanzen

Heilpflanzen harmonieren gut mit den Schüßler-Salzen. Jedes Heilkraut hat spezifische Inhaltsstoffe. Sogenannte sekundäre Pflanzenstoffe sind in erster Linie dazu da, um die Pflanze vor Umwelteinflüssen zu schützen und um sich selbst zu regenerieren. Diese Eigenschaften können wir für uns intensiv nutzen, indem wir Heilpflanzen und Schüßler-Salze kombinieren – entweder als Tee zum Trinken oder als Kompresse für die Haut. Siehe auch: Phytotherapie.

Kräutertee

Kräuter-Arzneitee aus der Apotheke wie gewohnt aufbrühen und sieben Schüßler-Salze-Tabletten einrühren. Möglichst warm trinken.

Arzneitee + Schüßler-Salze
Nr. 3 (Ferrum phosphoricum) und Lindenblütentee: zum Ausschwitzen einer Erkältung.
Nr. 5 (Kalium phosphoricum) und Melissentee: bei Stress, zur Beruhigung der Nerven, als sanfte Einschlafhilfe. Nur tagsüber vor 17 Uhr trinken – „keine Nr. 5 nach 5“.
Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) und Salbeitee: bei Wechseljahresbeschwerden mit „fliegender Hitze“.

Kompresse

Für eine Auflage, Kompresse oder einen Wickel lösen Sie 20 Tabletten Schüßler- Salze in einem ausgewählten Pflanzensud oder Arzneitee auf und tränken darin ein Baumwoll- oder Leinentuch. Auswringen und auf die betroffene Körperstelle legen.

Pflanzensud + Schüßler-Salze
Nr. 1 (Calcium fluoratum) und Ackerschachtelhalm: zur Stärkung des Bindegewebes.
Nr. 6 (Kalium sulfuricum) und Kamillenblüten: lindert den Juckreiz bei Hautentzündungen.
Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) und Weidenrinde: entzündungshemmend bei Gelenkschmerzen.

 

Meersalz

Schüßler-Salze und Meersalz sind das perfekte Duo. Besonders das Salz aus dem Toten Meer ist reich an Mineralien und Spurenelementen. Meersalz bringt die Haut wieder ins Gleichgewicht, entgiftet und stärkt das Bindegewebe. Gleichzeitig fördert es die Durchblutung und regt den Hautstoffwechsel an.

Salzbad

Für ein Vollbad lösen Sie 20 Tabletten der geeigneten Schüßler-Salze im Badewasser auf und fügen bis zu 500 Gramm Totes Meer Salz hinzu. Nicht zu heiß darin baden, um den Kreislauf nicht zu überlasten. Bei bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorher mit dem Arzt sprechen.

Meersalz und Schüßler-Salze
Nr. 6 (Kalium sulfuricum) und Meersalz: zur Entschlackung.
Nr. 7 (Magnesium phosphoricum) und Meersalz: zur Entspannung.
Nr. 10 (Natrium sulfuricum) und Meersalz: zur Reinigung und Entgiftung.

 

Heilerde

Heilerde ist die ideale Ergänzung zu den Schüßler-Salzen. Sie ist ein pures Naturprodukt und sehr mineralstoffreich. Heilerde gibt es in der Apotheke sowohl zur inneren Einnahme als auch zur äußeren Anwendung.

PS, lesen Sie auch: Heilkräftiger Schlamm.

Gesichtsmaske

Die geeigneten Schüßler-Salze-Tabletten in 100 ml heißem Wasser auflösen, Heilerde einrühren, bis eine cremige Masse entsteht. Abkühlen lassen, großzügig auf die Haut auftragen und einwirken lassen, bis die Gesichtsmaske vollständig getrocknet ist. Dann erst abwaschen. Wenn Sie die doppelte Menge an Wasser verwenden, können Sie diese Mischung auch trinken, um Magen- Darm-Beschwerden zu lindern und die Verdauung in Schwung zu bringen.

Heilerde und Schüßler-Salze
Nr. 9 (Natrium phosphoricum) und Heilerde: bei fettiger Haut, Unreinheiten, wirkt säureregulierend bei Sodbrennen.
Nr. 10 (Natrium sulfuricum) und Heilerde: bei Wassereinlagerungen, geschwollenen Augen und zur Unterstützung der Verdauung.
Nr. 11 (Silicea) und Heilerde: bei Hautalterung, Faltenbildung, fördert die Wundheilung.

 

 

Bei Fragen helfen wir Ihnen natürlich gern weiter und beraten Sie.

 

 

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.