Heilen mit Salz

Salz ist für den menschlichen Körper unverzichtbar. Es hilft, den Blutdruck zu regulieren oder den Wasser- und Nährstoffhaushalt zu steuern. Aber mit dem Essen nehmen wir meist zu viel davon auf – mehr als guttut. Doch therapeutisch angewendet ist Salz und Sole sehr heilsam. Dabei ist Salz nicht gleich Salz. Es stammt aus dem Meer oder aus Bergwerken, ist naturbelassen oder gebleicht. Die wichtigsten Salzsorten sind: Meersalz, Steinsalz, Kristallsalz und Kochsalz.

PS: Aber Vorsicht, genau hier steckt der Teufel im Detail, in den wenigsten Fällen leidet man heutzutage unter systemischem Salzmangel (also Natrium- oder Chloridmangel). Der gesundheitsfördernde Effekt ist meist auf die gesunden Spurenelementbeimengungen zurückzuführen. Daher ist das heutzutage im Überschuss eingesetzte, raffinierte und um genau diese Spurenelemente befreite Kochsalz nicht geeignet, diese zusätzlichen Effekte zu erzeugen sondern sorgt in vielen Fällen für einen ungesunden Natriumüberschuss, der kontraproduktiv ist und viele Probleme verursacht. Im Rahmen des „normalen Haushalts“ werden etwa 5-10g NaCl normal verstoffwechselt je nach Umgebungsbedingungen, jedoch liegt die durchschnittliche Zufuhr in Mitteleuropa schon bei etwa 20g/Tag. Hierdurch entstehen Verschiebungen bei den Funktionselektrolyten Na, K und Magnesium, die zu Herz-Kreislaufproblemen und Wassereinlagerungen im Gewebe führen können, bei dauerhaft überhöhter Zufuhr.

Sole hingegen mit Ihren bis zu 85 enthaltenen Spurenelementen hat heilende Wirkung. Das medizinische Spektrum, in dem sie positive Effekte erzielen kann, ist groß. Die Wichtigkeit der Zufuhr spiegelt sich auch an der intensiven Geschmackswahrnehmung auf der Zunge wieder, weswegen es ja gerade bei der Mahlzeitenzubereitung auch gern ein wenig übertrieben wird.

 

Naturheilmittel Sole

Sole kann salziges Wasser natürlichen Ursprungs mit einem hohen Gehalt an Mineralsalzen wie Jod, Sulfur, Bor, Kalium, Magnesium, Mangan, Molybdän oder Radon sein. In der Medizin werden Salz-Lösungen mit einem Salzgehalt von 1,5 bis 6 Prozent als Sole bezeichnet. Sole, sie wird auch umgangssprachlich „weiße Krankenschwester“ genannt, ist ein anerkanntes Arzneimittel, das kurmäßig äußerlich und innerlich genutzt wird. Eine Soletherapie umfasst die unterschiedlichsten Anwendungen, darunter Bäder, Solewickel- oder Umschläge, Soleeinreibungen, Trinkkur, Spülungen, Sole-Inhalationen sowie der Aufenthalt in einer Salzgrotte. Das weiße Mineral nutzten schon die alten Ägypter zur Vorbeugung von Infektionen und zum Abheilen von Wunden. Bäder und Dampfinhalationen mit Salz, in gelöster Form als Sole, werden schon seit Jahrtausenden als Heilmittel angewandt. Als Hausmittel spielten Salz und Sole schon immer eine Rolle. Gurgeln mit Salzwasser ist ein altes Hausmittel gegen Halsschmerzen. Sole stärkt nicht nur das Immunsystem und den Kreislauf. Sie kann desensibilisierend auf Allergien wirken, bei Verdauungs- und Stoffwechselstörungen oder bei Blasen- und Harnwegsinfektionen, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen helfen. Aufgrund der Heilwirkung sind die Hauptanwendungsgebiete Hautkrankheiten sowie Erkrankungen der Atemwege und des Bewegungsapparates.

 

Lindert Hauterkrankungen

Die medizinische Wirkung von Sole bei Hautkrankheiten wie Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne und Ekzeme ist unbestritten. Salz wirkt desinfizierend und entzündungshemmend. Es verbessert die Hautdurchblutung, übermäßige Schuppenbildung nimmt ab und der Juckreiz lässt nach oder verschwindet. Bei Akne wirken salzgetränkte Umschläge antibakteriell und lindernd. Bäder mit hochkonzentrierter Sole helfen bei chronischen Erkrankungen wie Neurodermitis (Atopisches Ekzem) und Psoriasis (Schuppenflechte). Oft werden Bäder mit einer UV-Bestrahlung verbunden. Die Kosten für diese Sole-Photo-Therapie werden inzwischen von Krankenkassen übernommen. Totes Meer Salz hilft bei Hautproblemen, strafft nicht nur das Gewebe, sondern hilft auch bei Muskelkater. Eine konzentrierte Sole aus dem Toten Meer lässt sich auch unter der Dusche anwenden.

 

Schützt die Atemwege

Wer seine Atemwege schützen will, sollte die Schleimhäute feucht und durchblutet halten. Dabei helfen Sole-Inhalationen, denn sie reinigen die Atemwege, lassen Entzündungen abschwellen und wirken schleimlösend. Die feinen Sole-Aerosole dringen bis in die entlegenen Winkel von Nebenhöhlen und Bronchien vor, fördern die Durchblutung der Lungen, regen den Sauerstofftransport in das Blut an und helfen beim Abhusten. Bei Atemerkrankungen können Aufenthalte an der See, in Kurorten mit Gradierwerken, in Salzheilstollen, Sole-Dampfbädern oder in Salzgrotten helfen.

 

Entspannt die Muskulatur

Ein weiterer Schwerpunkt der Soletherapie sind Erkrankungen des Bewegungsapparates wie Rheuma, Arthrose oder degenerative Veränderungen der Wirbelsäule. Solebäder geben dem Körper einen starken Auftrieb, erweitern die Gefäße, entspannen Muskeln und entlasten die Gelenke. Dadurch lassen die Schmerzen nach und die Patienten werden beweglicher. Die Kombination von Wärme und Sole wirkt als Reiz- und Regulationstherapie wohltuend auf den ganzen Körper.

 

Salzanwendungen für zu Hause:

Solelösung
Salz und Sole stärken die Abwehrkräfte, wirken schleimlösend und entzündungshemmend bei Erkältungen. Inhalationen, Nasenspülungen oder Gurgeln mit Sole lindern die Beschwerden bei Husten, Schnupfen und Halsschmerzen.

Vollbad
Ein Solebad wirkt stoffwechselaktivierend und anregend. In der Apotheke gibt es Badesäckchen mit Salzkristallen, die exakt für eine Wannenfüllung reichen.

Salzsocken
Das alte Hausmittel fördert die Durchblutung und hilft bei chronisch kranken Füßen, bei Entzündungen der Zehen oder bei Gicht. Baumwollsocken werden in Sole getunkt und über die Füße gestreift. Nach einer halben Stunde werden die Socken abgenommen und die Füße gereinigt.

Salzauflage
Sie hilft überall da, wo Wärme oder Kälte guttut. Ein Badesäckchen mit Salzkristallen kann für äußere Anwendung trocken auf 50–70 Grad Celsius erwärmt oder im Gefrierschrank gekühlt und auf die gewünschte Hautpartie gelegt werden. Es lindert akute Schmerzen und Verspannungen.

Salzwickel
Ein Leinentuch wird in eine Solelösung getaucht und ausgewrungen auf die betroffene Körperstelle gelegt. Darüber kommen ein Zwischentuch und eine warme Wolldecke.

Salz-Peeling
Sole und Salz machen die Haut deutlich rosiger, zarter und schöner. Besonders beim Salz- Peeling wird altes Zellgewebe gelöst und die Haut gestrafft. Selbst raueste Stellen an Füßen, Knien, Dekolleté oder Ellenbogen werden glatt. Eine sanfte Gesichtsmaske mit Sole sorgt für eine natürliche Regenerierung der Haut, neutralisiert Hautunreinheiten und verhindert Faltenbildung.

Solepeloid
Eine Soleschlick-Paste aus der Apotheke wirkt entzündungshemmend, lindert den Juckreiz und hilft bei Insektenstichen. Sie eignet sich als Gesichtsmaske und kann für einen Umschlag verwendet werden.

 

Auch bei uns, in Ihrer Apotheke gibt es Badesäckchen mit Salzkristallen, die exakt für eine Wannenfüllung reichen. Ebenfalls führen wir eine große Auswahl an Gesundheits- und Körperpflegeprodukten auf der Basis von Salz und Sole. Und eine fachkundige Beratung bieten wir Ihnen auch noch dazu.

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Naturheilkunde und Gesundheit Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.

Mit eigenen Ergänzungen