Spülen, bitte

Zähneputzen ist gut. Zusätzlich den Mund spülen ist noch besser für die Mundgesundheit. Ätherische Öle sorgen zudem für einen natürlich frischen Atem, berichtet Stefanie Happ.

In unserer Mundhöhle wohnen rund tausend verschiedene Bakterien- und Pilzarten. Manche davon sind gut zu uns, sie haben sogar eine Schutzfunktion. Doch das feucht-warme Milieu im Mundraum stellt gleichzeitig eine ideale Brutstätte für schädliche Keime dar. Diese können nicht bloß die Zähne krank machen, sondern den ganzen Körper. Bakterien können in die Blutbahn gelangen und Entzündungen in den Organen verursachen. Experten haben festgestellt: Zwischen schlechten Zähnen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen besteht möglicherweise ein Zusammenhang.

Mundspülung

Es gibt also gute Gründe für die regelmäßige und intensive Mundhygiene zu Hause, die bestenfalls auf drei Säulen fußt: 1) täglich mehrmals Zähne putzen, 2) Zwischenraumreinigung mit Interdentalbürsten oder Zahnseide und 3) eine antibakterielle Mundspülung.

Doch womit gurgeln wir? Spüllösungen mit ätherischen Ölen tragen auf natürliche Weise zu einer intakten Mundflora bei. Sie können Plaque, also Zahnbelag, verhindern und so für starke Zähne, gesundes Zahnfleisch und vieles mehr sorgen. Ein angenehmer Nebeneffekt: Mundwasser mit ätherischen Ölen macht einen sympathisch-frischen Atem.

Ätherische Öle

Mindestens zwei Mal täglich Zähne putzen. Das ist ein Ritual, das uns in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wer anschließend eine Mundspüllösung verwendet, erreicht damit auch Bereiche im Mund, die der Zahnbürste verborgen bleiben. Mit den richtigen Wirkstoffen im Mundwasser können wir krank machende Bakterien im Mundraum unschädlich machen und Karies verhindern. Darüber hinaus können sie helfen, Parodontitis vorzubeugen. Diese Entzündung des Zahnbettes kann schlimmstenfalls zu Zahnverlust führen.

Gurgellösungen können Sie mit Zutaten wie Wasser, Xylitol (Birkenzucker), Natron und ein paar Tropfen ätherischen Ölen selbst herstellen. Einfacher ist es mit einer Mundspülung aus Ihrer Apotheke. Das Sortiment mit Produkten auf Naturbasis erweitert sich stetig.

Auf welche Inhaltsstoffe kommt es an?

Salbei

Salbei (Salvia officinalis) stärkt das Zahnfleisch. Das ätherische Öl aus diesem Heilkraut kann verhindern, dass sich Bakterien im Mundraum festsetzen. Es schützt vor Entzündungen und hilft der empfindlichen Mundhöhle, sich zu regenerieren. Mit seinem würzigen Geschmack regt Salbei den Speichelfluss an und unterstützt so die Remineralisierung der Zähne. Der Pflanzenname Salbei leitet sich übrigens von dem lateinischen Wort „salvare“ ab, was übersetzt „heilen“ bedeutet. Salbei ist also der ideale Partner für die Mundhygiene.

Pfefferminze

Pfefferminze (Mentha x piperita) ist ein Klassiker in der Zahnpflege. Dank ihres hohen Anteils an Menthol schenkt sie frischen Atem. Zudem hat dieses ätherische Öl eine antiseptische Wirkung. Das heißt: Es bekämpft ungünstige Bakterien auf natürliche Weise. Mit ihrer leicht schmerzstillenden Eigenschaft beruhigt Pfefferminze gereiztes Zahnfleisch und fördert die Mundgesundheit.

Teebaum

Teebaumöl (Melaleuca alternifolia) hat eine starke Wirkung gegen Bakterien, Pilze und Viren. Als Zusatz in Mundspüllösungen kann es helfen, Plaque und Parodontitis vorzubeugen. Weil die wertvollen Inhaltsstoffe, zum Beispiel Terpine, Zuckersäuren im Mund unschädlich machen, bietet dieses ätherische Öl einen effektiven Kariesschutz. Trotz hoher pharmazeutischer Qualität kann Teebaumöl Reizungen verursachen. Daher nicht pur verwenden.

Ratanhia

Ratanhia (Krameria lappacea) ist eine strauchartige Pflanze aus den Anden und aus Peru. Medizinisch verwendet wird die rote Wurzel, die viele Gerbstoffe enthält. Ihre Pflanzenstoffe wirken wohltuend auf das Zahnfleisch und die Mundschleimhaut. Sie können das Wachstum von Bakterien und Pilzen hemmen. Entzündungen klingen ab oder entstehen erst gar nicht. Die Ratanhiawurzel gilt als pflanzliches Arzneimittel und wird in Mund- und Zahnpflegeprodukten verwendet. Oft zusammen mit Myrrhe, der Arzneipflanze des Jahres 2021.

Rizolöl

Sie möchten nicht selbst ans Werk gehen? Es gibt auch schon probate Fertigmischungen auf dem Markt, so arbeiten wir gern mit sogenannten Rizolen oder auch Ozonide; das sind z.B. Rizinus- oder Olivenöl, die mit Ozon versetzt werden, um dort quasi Aktivsauerstoff zur langsamen Freisetzung zu installieren. Diesem Gemisch werden dann je nach Einsatzzweck noch keimhemmende, schmerzstillende, schleimhautgerbende oder antiparasitäre Öle wie Nelke, Wermut, Schwarzwalnuss, Schwarzkümmel oder Oreganoöl beigegeben, um die Effektivität zu erhöhen.

Gesundheit aus Ihrer Apotheke – die Beratung gibt es natürlich kostenlos, individuell und gern dazu.

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Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.