Urlaub im Flugmodus
Wer sich im Urlaub Offline-Zeiten gönnt, kann mehr erleben. Doch wie geht Digital Detox, ohne völlig aufs Smartphone zu verzichten? Unsere Expertin Dr. Daniela Holsboer, Literaturwissenschaftlerin und Aurorin (a.k.a. Daniela Otto), hat 5 Tipps für Sie.
„Beim Digital Detox betrachten wir die Welt nicht mehr durch einen Bildschirm hindurch, sondern erleben sie wahrhaftig.“
1) Intervallfasten vom Internet
Schnell mal die Nachrichten checken, den Wetterbericht abrufen, und Fotos möchten wir ja auch noch machen. Gar nicht so einfach, das Mobiltelefon im Urlaub völlig ruhen zu lassen. „Und das muss auch niemand!“ Wie beruhigend, dass ausgerechnet die Pionierin der digitalen Achtsamkeit, dies sagt. „Das Schöne an Digital Detox ist: Es funktioniert auch in homöopathischen Dosen“, meint sie. Ihr Lieblingstipp auf Reisen lautet daher „digitales Intervallfasten“. 15 Minuten online, vier Stunden offline. In diesem Rhythmus nehmen wir uns bewusste Auszeiten vom Handy. Ständige Erreichbarkeit verlangt höchstens der Alltag von uns, im Urlaub sind wir „einfach mal weg“.
2) Zusammensein statt Scrollen
Oft sind es nicht nur die eigenen Smartphone-Gewohnheiten, die Digital Detox erschweren, sondern auch das Verhalten anderer. „Wir Menschen sind nun mal Nachahmer: Zückt einer das Telefon, machen es etliche andere auch“, weiß die Expertin. Besser ist, wenn alle das Gleiche tun: Handy weglegen. „Wenn niemand es benutzt, sinkt das Bedürfnis danach“, sagt sie, „und alle geben sich gegenseitig die Chance, gemeinsame Zeit zu erleben. So sind wir uns nahe, werden empathischer. Und das ist gerade im Urlaub fantastisch!“
3) Auch das Herz hat eine Kamera
Fotos gehören für die meisten von uns zum Urlaub einfach dazu – um Erinnerungen für später zu schaffen oder Daheimgebliebenen zu zeigen, wo wir unsere Zeit verbracht haben. Aber wie viele Schnappschüsse brauchen wir wirklich? „Wenn wir permanent spektakuläre Selfies schießen, verpassen wir den Moment“, meint die Digital-Detox-Expertin, und sie betont: „Es gibt auch eine Kamera des Herzens – die sollten wir aktivieren und einzigartige Augenblicke mit unserer Seele aufnehmen.“ Schließlich geht’s ums Erleben, nicht ums Inszenieren.
4) Offline-Rituale auch im Alltag
Was im Urlaub begonnen hat, muss im Alltag nicht enden. Also warum nur in den Ferien ohne Smartphone frühstücken? Solche Offline-Rituale können wir auch danach beibehalten und sie ins normale Leben mitnehmen. So sorgen wir dauerhaft für weniger Stress, und der Erholungseffekt hält hoffentlich länger an. Nicht mehr länger zu den neun von zehn Menschen zu gehören, die den Tag am Bildschirm beginnen und beenden, „ist reine Übungs- und Willenssache“, meint sie.
5) Wissen, warum …
Das Smartphone gilt inzwischen als einer unserer Hauptstressoren – jedenfalls in unserem täglichen Leben. Dass es Zeit ist, eine Pause davon zu machen, dafür gibt es viele Anzeichen: Konzentrationsstörungen, Kurzatmigkeit, die sogenannte „E-Mail-Apnoe“, und Panik beim Anblick eines überfüllten Postfachs sind Alarmsignale. Also was tun? Handy aus! Jedes Bimmeln, Klingeln oder Piepen macht Relaxen nahezu unmöglich. „Konzentrieren Sie sich lieber auf das Hier und Jetzt. Bleiben Sie im Flow. Denn die Ferien bieten sich an, um wirklich abzuschalten – auch das Smartphone.“
Mehr zu den Themen Handy und Urlaub auch hier im Blog.
Und natürlich stehen wir Ihnen gern beratend zur Seite.
