Arztpraxis oder Apotheke

Sommerschnupfen, Übelkeit, Nervosität …

Bei vielen gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist die Vor-Ort-Apotheke die erste Anlaufstelle. Aus gutem Grund, erklärt Apotheker F. Appenzeller.

Damit muss man doch nicht gleich zur Hausärztin oder gar zum Spezialisten rennen! So denken viele Menschen, wenn es im Magen zwickt, im Kreuz reißt oder im Hals kratzt. Statt lange Wartezeiten in der Praxis in Kauf zu nehmen, begeben sie sich ganz bequem in die nahe gelegene Apotheke. Schließlich gibt es hier gegen viele „Alltags-Wehwehchen“ gut wirksame, rezeptfreie Arznei- und Naturheilmittel für die Behandlung in Eigenregie. Und kompetenten Rat gleich kostenlos dazu.

Erkältungsbeschwerden, Verdauungsstörungen, kleine Verletzungen, akute Schmerzen und innere Unruhe gehören zu den gesundheitlichen Problemen, bei denen sich manch einer gerne vor dem Arztbesuch drückt. „Bei leichteren gesundheitlichen Störungen erst einmal in die Apotheke zu kommen, ist durchaus legitim“, sagt Appenzeller. „Denn wir Pharmazeuten können beurteilen, wann eine Selbsthandlung vertretbar und wann ärztliche Hilfe erforderlich ist.“

Nachfragen tut Not

Welche Beschwerden plagen Sie? Wie lange schon? Wie stark sind die Schmerzen? Haben Sie Vorerkrankungen? Benötigen Sie das Medikament für sich oder eine andere Person? Um sich einen guten Gesamtüberblick zu verschaffen, stellen Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten im persönlichen Beratungsgespräch oft viele Fragen. „Berichtet mir eine Stammkundin beispielsweise, dass sie zu üppig gegessen und jetzt mit Völlegefühlen zu tun hat, kann ich ihr guten Gewissens ein pflanzliches Arzneimittel für die Selbstmedikation mit nach Hause geben“, erläutert unser Experte. „Klagt ein Kunde hingegen über seit Wochen wiederkehrende Bauchschmerzen unklarer Ursache, rate ich ihm, rasch einen Arzttermin zu vereinbaren.“ Selbstmedikation ja oder nein – diese Entscheidung sei immer individuell zu beurteilen und erfordere viel Fachwissen, Erfahrung und Menschenkenntnis, so der Apotheker. Als Faustregel gilt jedoch: Bestimmte Risikogruppen wie Senioren, chronisch kranke Menschen, Schwangere, Stillende und Kinder gehören auch bei vermeintlich harmlosen Beschwerden umgehend bzw. deutlich früher in ärztliche Behandlung als andere.

Vor Ort bestens beraten

Den Arztbesuch sparen können sich Ratsuchende meist, wenn sie Fragen zur Anwendung verordneter oder selbst gekaufter Arzneimittel haben. Denn auf diesem Gebiet sind Apotheker DIE Experten schlechthin. Sie wissen genau, welcher Einnahmezeitpunkt ideal ist, ob Tabletten geteilt werden dürfen, wie der Saft gelagert werden muss, und, und, und.

Schnelle Checks

Gesundheitschecks und andere Leistungen, die denen in der Arztpraxis ähneln, bieten zahlreiche Apotheken ebenfalls an. Vielerorts können Kunden ihren Blutdruck und ihre Cholesterinwerte unkompliziert messen lassen, eine reisemedizinische Beratung in Anspruch nehmen oder ihren Medikationsplan aktualisieren lassen. Für bestimmte pharmazeutische Dienstleistungen in der Vor-Ort-Apotheke übernehmen die Krankenkassen mittlerweile sogar die Kosten. Natürlich machen die umfangreichen Serviceangebote moderner Apotheken den Arztbesuch nicht überflüssig. „Im Idealfall arbeiten Ärzte und Apotheker Hand in Hand, sodass Verbraucher den größtmöglichen gesundheitlichen Nutzen haben“, erklärt der Apotheker.

Auch unser Apothekenteam hilft Ihnen gern und individuell abgestimmt!

naturheilkunde und gesundheit - heft 6/23
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.