Prostata – Auf das Männer-Organ hören

Probleme mit der Prostata? Ein Thema, über das kein Mann gerne spricht. Unsere Expertin Silke Megens (pharmazeutischtechnische Assistentin in Goch) hilft und kennt die richtigen Mittel.

Von Stefanie Happ

Frau Megens, das Prostata-Problem gilt als das „heimliche Leiden“ der Männer. Welche Erfahrungen machen Sie in der Apotheke?

Die Scheu, über Prostata-Beschwerden zu reden, ist unbegründet. Erstens, weil frühe Hilfe wichtig ist. Zweitens, weil viele betroffen sind. Jeder dritte Mann ab 50 kennt das: Auf der Toilette klappt es nicht mehr richtig, aus dem einst kräftigen Strahl ist ein dünnes Rinnsal geworden. Vorsichtshalber sollte sich ein Arzt die Sache anschauen, aber keine Angst: In den meisten Fällen steckt eine gutartige Vergrößerung der Prostata dahinter. Im Fachjargon sagt man: benigne Prostatahyperplasie, kurz: BPH. Wir in der Apotheke können helfen – mit ganz natürlichen Mitteln.

Was sind die frühen Anzeichen?

Blasenbeschwerden sind für Männer jahrzehntelang ein Fremdwort. Und dann das: Harndrang in der Nacht und in unpassenden Momenten. Das Wasser läuft nicht, es tröpfelt nur noch. Bis die Blase geleert ist, dauert es eine gefühlte Ewigkeit. Es bildet sich Restharn, der dazu führt, dass man(n) bald schon wieder „muss“.

Sind die Ursachen bekannt?

Ganz geklärt sind sie nicht. Die Hormone spielen jedenfalls eine Rolle. Denn nicht nur Frauen, auch Männer im besten Alter machen eine hormonelle Umstellung durch. Es liegt am männlichen Sexualhormon Testosteron, dass die Vorsteherdrüse, sprich die Prostata, zu wachsen beginnen kann. Normalerweise ist sie ein kleines Organ, nicht größer als eine Kastanie, kann aber nach und nach den Umfang eines Pfirsichs annehmen. Dann drückt die Prostata auf die Harnblase und umschließt die Harnröhre wie eine Schlauchklemme. Im fortgeschrittenen Stadium gibt es schulmedizinische Medikamente auf Rezept. Unter Umständen ist sogar eine Operation nötig. Bei leichten Beschwerden und als begleitende Maßnahmen können aber auch pflanzliche Präparate sehr wirksam sein.

Welche pflanzlichen Mittel helfen bei Prostata-Problemen besonders gut?

Ein Klassiker in der Prostata-Behandlung ist der Arzneikürbis. Seine Samen enthalten Pflanzenstoffe, sogenannte Phytosterine, die in ihrer chemischen Struktur den männlichen Hormonen sehr ähnlich sind und regulierend wirken. Insofern können die Extrakte aus dem Arzneikürbis das Prostata-Wachstum hemmen und verzögern. Sie lindern den Harndrang und stärken dabei die Blasenfunktion. Es gibt noch weitere pflanzliche Naturheilmittel, die in ihrer Wirkweise vergleichbar mit dem Kürbis sind: Präparate mit Brennnesselwurzel erhöhen den Harnfluss und verringern die Restharnmenge. Die Anzahl der nächtlichen Toilettengänge kann sich so deutlich reduzieren. Bei Problemen mit der Blase und der Prostata helfen auch Roggenpollenextrakte und die Substanzen aus der Sägepalme. Beide sind entzündungshemmend, krampflösend und mindern die Beschwerden beim Wasserlassen. All diese pflanzlichen Urologika gibt es als Einzelmittel oder als Kombinationspräparate.

Was macht die pflanzlichen Prostata-Präparate so beliebt?

Wenn es um die Prostata geht, sind Männer in der Regel sehr therapietreu. Denn dieses kleine Organ hat großen Einfluss auf die Lebensqualität und den Selbstwert. Die Phyto-Präparate helfen sanft, aber nachhaltig. Die meisten wirken nicht sofort, sind daher für die langfristige Anwendung gedacht. Dafür haben sie kaum Nebenwirkungen und sind gut verträglich. Regelmäßige Kontrolltermine sollte man(n) dennoch immer einhalten, auch wenn sich durch Arzneikürbis, Sägepalme und Co. die Beschwerden deutlich gebessert haben.

Für die Prostata-Gesundheit gibt es pflanzliche Präparate in Ihrer Apotheke! Sprechen Sie uns gern auf das Thema an und lassen Sie sich von uns ganz individuell und diskret beraten.

naturheilkunde-und-gesundheit cover 11-2020
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.