Reiseapotheke für Hund und Katze

Urlaub mit Haustieren – Die schönsten Wochen des Jahres ohne unsere Vierbeiner verbringen? Auf keinen Fall – doch was tun, wenn die Fellnasen in den Ferien kränkeln? Mit den Tipps von Stephanie Drönner sind Sie darauf gut vorbereitet.

Lesen Sie auch:

• Homöopathische Hausapotheke für Hund und Katze
• Hausapotheke für Heimtiere – Tierisch gut versorgt
• Artikel zum Thema Hund
• Artikel zum Thema Katze

Bewegungsbeschwerden

Auch Ihr Hund kann einen Muskelkater haben. Bewegt er sich nach einer anstrengenden Tour nur widerwillig, können Kompressen mit verdünntem Pfefferminzöl Linderung verschaffen. Schonen Sie Ihren Liebling und gönnen Sie ihm eine sanfte Massage.

Homöopathische Hilfe: Dem Tier einmalig Rhus toxicodendron-Globuli in die Lefze legen. Das Mittel unterstützt Muskeln, Gelenke und Sehnen. Geben Sie anschließend einige Kügelchen in den Trinkwassernapf, bis die Beschwerden abgeklungen sind.

Wenn Wunden wehtun

Schnitt- und Rissverletzungen kommen vor allem an den Pfoten häufig vor. Handelt es sich um eine schwerwiegende Wunde, Tierarzt oder -ärztin aufsuchen. Unbedenkliche Schrammen reinigen und desinfizieren, anschließend mit einem Verband abdecken. Mit Schürfwunden ebenso verfahren; sie benötigen aber keinen Schutzverband. Trocknet die Wunde, zum Beispiel eine Lebertran-Zinksalbe auftragen, diese kurbelt die Heilung an.

Homöopathische Hilfe: Calendula-Globuli gelten als blut- und schmerzstillend, sanft desinfizierend und regen die Wundheilung an. Zur Erstversorgung einige Globuli in etwas Kochsalzlösung geben, die Wunde damit spülen. Für innerliche Wirkung dem Tier Calendula-Globuli direkt ins Maul geben.

Erste-Hilfe-Helfer dabei? Wundverbände, Pinzette, Einwegspritze, Schere, Zeckenzange, Kühlpads, Desinfektionsmittel, Wundsalbe, pflanzliche Magen-Darm- Tropfen z. B. mit Kamille und Gänsefingerkraut, Lactulose, Elektrolytpräparat, natürliches Beruhigungsmittel, Augentropfen, sanfter Ohrenreiniger, Homöopathika.

Blutsauger bannen

Fiese Stecher und Schmarotzer machen weder vor uns, noch vor unseren vierbeinigen Freunden Halt. Deshalb sollten Sie Ihr Tier vor dem Urlaub zum Schutz vor Parasiten mit einem entsprechenden Mittel behandeln; Ihre Apotheke berät Sie gern zur Auswahl des passenden Präparats. Nicht vergessen: Zeckenzange oder -karte mitnehmen, damit Sie die Spinnentiere entfernen können, bevor Erreger wie Borrelien übertragen werden. Kommt es nach einem Insektenstich zur Schwellung, das betroffene Areal kühlen. Wird Ihre Fellnase ins Mäulchen gestochen oder zeigt Anzeichen einer Allergie, etwa Taumeln, Luftnot, beschleunigten Herzschlag oder Erbrechen, holen Sie sich umgehend tierärztliche Unterstützung.
PS: Zecken-weg Tinktur für Tiere

Homöopathische Hilfe: Bei leichten Beschwerden durch einen Bienenoder Wespenstich hilft Apis mellifica (über drei Tage geben); Ledum palustre ist sinnvoll, wenn nicht klar ist, welches Insekt der Übeltäter war.

Hitze-Hilfe

Vor starker Hitze und intensiver Sonne sollten Sie Hund und Katze unbedingt schützen, da ihre Wärmeregulierung nur durch Hecheln und etwa über Schweißdrüsen an den Pfotenballen (bei Hunden ausschließlich dort) erfolgt. Bei längeren Freiluft-Aufenthalten in warmen Gefilden für Schattenplätze sorgen, die Vierbeiner mit Kühlpads oder nassen Handtüchern erfrischen und zuerst Pfoten, dann Bauch, Körper und Kopf kühlen.

Homöopathische Hilfe: Das Mittel Veratrum album (zwei- bis dreimal täglich verabreichen) wirkt kreislaufstärkend. Bei Hitzestau empfiehlt sich Hypericum perforatum, im Akutfall zweimal im Abstand von 30 Minuten geben.

Bauchweh behandeln

Magen-Darm-Probleme können im Urlaub zahlreiche Ursachen haben: Stress, die Futterumstellung (daher stets die übliche hochwertige Tiernahrung von zu Hause mitnehmen), aber auch der Verzehr von unsauberem oder salzigem Wasser, Giftpflanzen und Co. Wichtig: Bei Durchfall das Tier auf Diät setzen, maximal 24 Stunden. Reichen Sie unbedingt reichlich frisches Wasser, eventuell mit einem Elektrolytpräparat aus der Apotheke versetzt. Gibt es die Möglichkeit zu kochen, bereiten Sie eine Moro-Suppe zu. Dazu 500 Gramm geschälte Karotten zwei Stunden in einem Liter Wasser kochen, die Masse pürieren und mit abgekochtem Wasser auf einen Liter auffüllen, einen Teelöffel Salz zugeben. Die Suppe bei Bedarf mit etwas gekochtem Hähnchenfleisch „aufwerten“. Bei Verstopfung wirkt Lactulose, ein Zweifachzucker, sanft abführend.

Homöopathische Hilfe: Bauchkrämpfe und Übelkeit lindert Nux vomica; über drei bis vier Tage verabreichen. Okoubaka bremst Durchfall aus.

Stress-Symptome stoppen

Ferien in fremder Umgebung sorgen bei vielen Tieren für Anspannung. Achten Sie deshalb auf Vertrautes wie das geliebte Schlafkissen, die gewohnten Futternäpfe und das bewährte Futter – natürlich inklusive Leckerlis. Reist Ihr Vierbeiner in einer Box, stellen Sie diese schon einige Zeit vor Urlaubsbeginn auf, sodass sich Hund oder Katze damit vertraut machen können. Vielen Fellnasen hilft zudem die Gabe von alkoholfreien „Rescue-Tropfen“ mit speziellen Bachblütenessenzen. Zudem haben Heilpflanzen wie Melisse, Hopfen und Passionsblume auf uns „Dosenöffner“ ebenso wie auf unsere tierischen Begleiter beruhigende Effekte.

Homöopathische Hilfe: Bei Unwohlsein auf der Fahrt sowie Jetlag und Heimweh kann Cocculus unterstützen. Belladonna kommt bei Überempfindlichkeit, auch gegenüber Gerüchen und Geräuschen, zum Einsatz.

Dosierung der Homöopathika

Katzen und kleine Hunde erhalten pro Gabe 3–5 Globuli oder ½ Tablette, Hunde mittlerer Größe 5 Globuli oder 1 Tablette, große Hunde 8 Globuli oder 2 Tabletten. Tiefe Potenzen werden häufiger gegeben, D1 bis D8 drei- bis viermal täglich, D9 bis D12 ein- bis zweimal täglich. Potenzen ab C- und D30 wenden Sie einmal wöchentlich, im Akutfall täglich an, Potenzen ab D200 werden als Einzelgaben und möglichst nach Absprache mit dem homöopathischen Therapeuten verabreicht.

Einreiseregeln für Haustiere

Damit Ihre Fellnase mit Ihnen Deutschlands Grenzen verlassen darf, muss sie je nach Destination unterschiedliche Voraussetzungen erfüllen. Für Hunde und Katzen ist innerhalb der EU ein Heimtierausweis vorgeschrieben, in der etwa eine Tollwut-Immunisierung verzeichnet sein muss, für einige Länder auch eine Behandlung gegen Bandwürmer. Zudem gilt eine Chip-Pflicht. Nicht-EU-Länder haben eigene Einreisebedingungen; erkundigen Sie sich vorab bei der jeweiligen Botschaft und beachten Sie auch die Wiedereinreisebedingungen der EU.

Checkliste für den Tierkoffer

• EU-Heimtierausweis
• Nachweis der Haftpflichtversicherung (Hundehalter-Haftpflicht bzw. persönliche Privathaftpflicht-Police, Katzen sind darüber mitversichert)
• Kontaktdaten Ihrer Tierarztpraxis, Adresse Veterinär vor Ort
• Futter in ausreichender Menge
• Reiseapotheke
• Spielzeug, bei Katzen evtl. kleiner Kratzbaum, Kratzbrett o.Ä.
• Geschirr oder Halsband (mit Adressentäschchen), Leine, Maulkorb oder -schleife
• Körbchen oder Kissen, bei Katzen auch Toilette und Einstreu
• Fellpflegeartikel, z.B. Bürste, Shampoo

Bei Fragen helfen wir Ihnen natürlich gern weiter und beraten Sie.