Augenentzündungen sind der häufigste Grund für den Besuch beim Tierarzt, zumindest bei Hunden

Meistens wird dem Hund dann vom Tierarzt sogar eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) diagnostiziert. Sie kann alleinstehend auftreten oder aber auch eine Begleiterscheinung einer weiteren Erkrankung sein. Aber wann muss ich zum Tierarzt und was kann ich selbst behandeln?

 

Bevor wir das aufklären, brauchen wir ein paar Basisinformationen sowie zur Diagnose notwendige Symptome.

Die Symptome sind ähnlich wie beim Menschen:

  • Mäßig bis stark gerötete Bindehäute
  • Teilweise geschwollene Bindehäute
  • Erhöhter Juckreiz im Auge (Tier wischt mit der Pfote über das Auge, kneift das Auge zusammen oder fährt die Nickhaut hoch, Lichtscheue)
  • Oftmals vermehrter Augenausfluss (wässerig, schleimig oder eitrig)

Die Ursachen sind vielfältig. Auf der einen Seite sind da normale Gründe für eine Augenentzündung, z.B. Zugluft, Heizungsluft, Fremdkörper (auch Staub, z.B. durch Pollen und Straßenverkehr), UV-Licht, allergische Reaktionen, Bakterien, Viren, Pilze etc.

Häufiges Problem ist die Übertragung zwischen Mensch und Tier, das ist in beide Richtungen möglich und postuliert hohe Anforderungen an die Hygiene. Ein weiteres Problem sind Keime in Pfützen oder auch an Kuscheldecken in Mehrhundehaushalten.

 

Dann gibt es aber auch rassebedingte Gründe. Cockerspaniel und Bluthunde sind hier zu nennen, da bei ihnen die Lidspalte verändert ist bzw. kleine, reizende Härchen am Lidrand wachsen. Bei jungen Hunden kommt es zudem oft zu Entzündungen, wenn kleine Lymphknoten an der Nickhaut-Innenseite zu einer Dauerreizung führen (Conjunctivitis follicularis) , die ihrerseits häufig aus Dauerreizungen z.B. durch Fremdkörper oder zu trockene Luft resultieren.

 

Was tun?

Ist der Augenausfluss „nur“ wässerig, kann man mit einem körperwarm befeuchteten Tuch (nur Wasser, KEIN Kamillentee, der reizt zusätzlich, wenn er ins Auge kommt) mehrfach am Tag die Augen des Tieres reinigen, dabei wie gesagt unbedingt die Hygiene beachten: Tuch gründlich reinigen oder entsorgen, Händewaschen nicht vergessen, nicht ins eigene Auge fassen etc.. Ein mit Kamillentee getränktes Tuch (auch körperwarm) ist allerdings ideal geeignet, um die Fellpartie um die Augen herum zu reinigen, gern auch mit Thymian dazu.

Ergänzt werden kann die Behandlung mit symptomlindernden pflanzlichen Präparaten (z.B. Augentrost/Euphrasia oder Aloe Vera-Saft). Ebenfalls gute Dienste leisten Augentropfen mit Hyaluronsäure (vorwiegend bei Trockenheitsproblemen, z.B. Artelac Splash oder Bepanthen Augentropfen) oder noch besser (bei stark gereiztem, rot entzündlichen Auge) Präparate mit dem Wirkstoff Ectoin, ein biologischer Wirkstoff aus der Gruppe der Extremolyte, welcher Bakterien bildet, um sich vor extremen Bedingungen zu schützen. Diese Präparate haben zellschützende, entzündungshemmende, pflegende und membranstabilisierende Eigenschaften, regenerieren die Hornschicht und mindern die überschießende Reaktion bei der Conjunctivitis follicularis deutlich (z.B. Hylo Protect Augentropfen, ggf. in Kombination mit Mucokehl Augentropfen bei immunologischer Beteiligung).

Tritt keine Besserung ein oder ist der Augenausfluss schleimig oder eitrig, so sollte der Tierarzt konsultiert werden, auch wegen der Gefahr, dass die Bindehautentzündung nur eine Begleiterscheinung einer anderen Krankheit sein und eventuell eine weitergehende Behandlung notwendig sein könnte. In diesem Zusammenhang sei noch darauf hingewiesen, dass einige Tiermedikamente ebenfalls an der Trockenheit mitverantwortlich sein könnten, überlegen Sie also genau, seit wann die Probleme bestehen.

 

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Quellen:
PTAheute, Nr. 21, November 2014, S. 132
Eigene Ausführungen