Hüftschnupfen – Harmlos, aber schmerzhaft

Die seltsame Hüftgelenkserkrankung trifft insbesondere Kinder zwischen drei und zehn Jahren.

Will ein Kind plötzlich nicht mehr laufen oder es humpelt unter Schmerzen, kann sich dahinter ein Hüpftschnupfen verbergen. Medizinisch wird die Erkrankung Coxitis fugax genannt, eine schmerzhafte Entzündung der Hüftgelenkskapsel. Hüftschnupfen ist die häufigste Ursache für vorübergehende Hüftbeschwerden, insbesondere bei Kindern im Grundschulalter.

Beschwerden ernst nehmen

Vor allem morgens beim Aufstehen klagt das Kind über plötzliche, teils starke Schmerzen in einem Hüftgelenk, die in den Bereich der Leiste oder Oberschenkel bis ins Knie ausstrahlen. Abspreizen und Nachinnen- Drehen des Beins tun ebenfalls weh.

Daher wird das betroffene Bein meist gestreckt oder nach außen gedreht. Wegen der Schmerzen weigern sich Kinder häufig zu laufen oder die Bewegung ist durch die Schonhaltung so eingeschränkt, dass das Kind humpelt. Infolge der Entzündung sammelt sich Flüssigkeit im Gelenkspalt. Dieser erweitert sich und die Gelenkkapsel wird schmerzhaft gespannt. Bei dieser Erkrankung ist normalerweise weder das Allgemeinbefinden beeinträchtigt noch tritt Fieber auf. Der Krankheitsverlauf ist insgesamt harmlos. Sollte das Kind bei den genannten Beschwerden Fieber haben, suchen Sie einen Kinderarzt auf. In seltenen Fällen kann z. B. eine bakterielle Hüftinfektion, eine Perthes-Krankheit, eine Borreliose oder Rheuma hinter den Beschwerden stecken. Die Diagnose Hüftschnupfen wird gesichert durch eine Ultraschalluntersuchung.

Die genaue Ursache eines Hüftschnupfens ist bisher nicht eindeutig bekannt. Etwa zwei bis vier Wochen vor Beginn der Erkrankung haben die meisten Patienten eine Viruserkrankung wie einen grippalen Infekt durchgemacht, der aber schon abgeklungen ist. Ursächlich können dies eine Entzündung der oberen Atemwege, eine Mandel- oder Mittelohrentzündung sowie ein Magen-Darm-Infekt sein. Bei jedem zweiten Kind kann kein ursächlicher Infekt festgestellt werden. Ein Hüftschnupfen gehört zu den häufigsten Gelenkerkrankungen bei Kindern im Alter zwischen drei und zehn Jahren. Er tritt meist nur einmal auf, etwa ein Drittel der Kinder leidet mehrmals im Leben darunter. Jungen sind vier Mal häufiger betroffen als Mädchen. Möglich ist die Erkrankung auch bei Jugendlichen und ganz selten bei Erwachsenen. Hüftschnupfen kommt vor allem in den Übergangsmonaten, im Frühjahr und Herbst, vor. Möglicherweise kommen verstärkende Faktoren wie Vitamin D Mangel oder Nährstoffmangel nach Wachstumsschüben erschwerend hinzu. Das Vorliegen von mechanischen Blockade, z.B. nach Stürzen auf die Hüfte (Inliner, Treppen etc.) ist ebenfalls ein Risikofaktor und sollte von einem guten Osteopathen abgeklärt werden, der sowohl cranio-sacral als auch faszial erfahren ist.

Was können Sie für Ihr Kind tun?

Schonung ist die beste Medizin! Etwa 14 Tage sollten betroffene Kinder keinen Sport treiben. In der Regel ist bei Hüftschnupfen keine gezielte Therapie nötig, da die Beschwerden ohne weitere Folgen nach sechs bis zehn Tagen wieder verschwinden! Er hinterlässt keine bleibenden Schäden. Bei starken Schmerzen wird der Arzt entzündungshemmende und schmerzlindernde Salben und Tabletten verschreiben. Weiter kann die trockene Wärme einer Wärmflasche, eines Kirschkernkissens oder eher Kälteanwendungen als angenehm empfunden werden. Hausmittel wie Kohlwickel und Umschläge mit Arnika oder mit Heilerde helfen ebenfalls, die Beschwerden zu lindern.

 

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Mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.
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