Den Jahreswechsel begrüßen – mit Haustier

Irgendwie freut man sich ja schon auf Neujahr. Gute Vorsätze werden gefasst, man blickt zurück, man schaut nach vorn, irgendwie ist es ein kleiner Neustart. Einzig diese Böllerei, die Haustiere und in noch viel größerem Maße Wildtiere durchdrehen lässt und so den Spaß am Sekt-Prösterchen verdirbt. Wir haben hier ein paar Maßnahmen gesammelt, die es Ihrem Tier und Ihnen etwas leichter machen, Silvesterknaller auszublenden.

 

Alles ist ganz normal

Wenn Sie plötzlich Ihrem Tier übermäßige Aufmerksamkeit schenken, mit Leckerlis um sich werfen und ähnliches Verhalten an den Tag legen, dann wird das Tier stutzig und ahnt, dass da was im Busch ist. Bleiben Sie gelassen und signalisieren Sie, dass alles ganz normal ist und Sie die Situation im Griff haben, so z.B. das gelegentliche Knallen vor der Tür. Eine besondere Mahlzeit kann jedoch durchaus positive Effekte beisteuern, wie wir später noch beleuchten werden. Bleiben Sie also in der Nähe, seien Sie da für Ihr Tier, wenn es Schutz sucht, allerdings sollten Sie zu intensives Kuscheln/Streicheln eher vermeiden, da es reizverstärkend wirkt.

Knall und Blitz Reduzierung

Gegen das Knallen der Anderen kann man kaum etwas tun (die Eigene Knallerei sollte natürlich auf ein Mindestmaß beschränkt werden). Halten Sie die Fenster geschlossen, damit es nicht noch lauter zu Ihrem kleinen Freund durchdringt. Auch die Blitze der explodierenden Raketen sind für Tiere ungewohnt. Diese können Sie z.B. durch Decken und Gardinen vor den Fenstern draußen lassen.

Hunderunde ins Helle vorziehen

Viele beginnen die Böllerei schon am frühen Tag. Gehen Sie dennoch mit Ihrem Hund noch im Hellen bzw. vor der Dämmerung eine Runde, denn so gehen die Lichtblitze eher unter und der Knallangst lässt sich leichter Herr werden, da die meisten Tiere nach Anbruch der Dunkelheit weit intensiver auf akustische oder grelle visuelle Reize reagieren. Allerdings sollte die Leine Pflicht sein, um bei plötzlichen Angstreaktionen nicht hinter dem Hund her rennen zu müssen und die eigene Präsenz und Schutzfunktion zu vermitteln.

Freilaufende Katzen im Haus behalten

Ist die Katze auf Freigang und wird von der Böllerei überrascht, kann ein Fluchtinstinkt einsetzen, bei dem sie die Orientierung verliert und nicht mehr zurückfindet. Die Statistiken der Tierheimzugänge und Unfälle auf Straßen können das bestätigen.

Lassen Sie Ihr Tier nicht allein

Es sollte selbstverständlich sein, dass man ein Tier an einem Tag mit so großem Stress- und Angstpotential nicht allein in der Wohnung zurücklässt.

Füttern Sie reichhaltig und besonders zwischen 19 und 20 Uhr

Silvester sollte nicht nur für Herrchen und Frauchen ein besonderer Tag sein, auch Ihr Haustier freut sich über ein besonderes Mahl (sie können z.B. frisch zubereitetes Fleisch vom Silvester-Fondue abzweigen und separat kurzgaren und mit angeschwitztem Gemüse, nativen Olivenöl und ggf. noch Nudeln oder Reis (Vollkorn, Kamut oder Dinkel). Mit vollem Bauch und angeregter Verdauung sind alle Tiere deutlich ruhiger und toleranter. Sehr viel später am Abend sollten Sie es nicht versuchen, denn wenn erst einmal Angst eingesetzt hat, werden die meisten Tiere die Nahrungsaufnahme verweigern, um fluchtbereit zu sein.

Beruhigen Sie natürlich

Wenn Sie wissen, dass Ihr Tier Probleme hat sowie bei unsicheren und empfindlichen Tieren kann die medikamentöse Unterstützung notwendig werden. Setzten Sie Ihren Liebling aber nicht K.O., nutzen Sie lieber eine Bachblüten-Mischung (bekannt als „Rescue Remedy“) aus den Essenzen von Kirschpflaume, Weiße Waldrebe, Springkraut, Gelbes Sonnenröschen und Doldiger Milchstern. Diese gibt es als Globuli und auch als Tropfen. Es sollte bereits morgens z.B. ins Trinkwasser gemischt (und bei jedem Wechsel neu) bzw. sogar mit Beginn der Bollertage verabreicht werden. Bei Katzen kann auch ein wenig auf die Pfote gesprüht werden, so dass sie es beim Ablecken aufnimmt. Zum generellen Beruhigen eignet sich hervorragend ein Auszug aus Lavendel, z.B. Ceres Lavandula Ur-Tinktur, diese nimmt Angst, beruhigt vegetativ und reduziert deutlich Stressreaktion auf Akutreize. Falls sich ein Trauma bereits eingestellt hat kann man versuchen, dieses mit Natrium Chloratum LM VI gleich zu beheben.

Für Hunde haben sich auch Medikamente für Reiseübelkeit (z.B. Diphenhydramin) bewährt, befragen Sie hierzu gern Ihren Tierarzt.

 

Wir geben Ihnen gern auch individuellere Tipps, sprechen Sie uns an.

Medikamente wie Rescue Remedy, Lavandula Tinktur etc. bekommen Sie nebst weiteren Verabreichungstipps bei uns in der Apotheke, sorgen Sie rechtzeitig vor. Gern beraten wir Sie natürlich auch, wie Sie Ihre silvesterbedingten Nebenwirkungen in den Griff bekommen können bzw. – noch besser – vermeiden können.

 

 

Haben Sie noch weitere Tipps für die anderen Leser oder gute Erfahrungen mit bestimmten Präparaten gemacht? Wie gehen Sie mit der Böllerei um? Nutzen Sie diesen Post, um sich mit Anderen auszutauschen, wir werden gern dazu moderieren!

Und ganz nebenbei: Wir wünschen Ihnen einen guten Rutsch und einen prima Start ins neue Jahr…

 

PS: Unser Beitragsbild ist natürlich eine Fotomontage, NIEMALS dürfen Sie Ihrem Tier einen Böller in den Mund geben! Das Bild ist übrigens im Original an einem Silvesterabend entstanden, Das tierische Model durfte sich nach einem reichhaltigen Königsberger-Klopse Menü mit Wildreis am dazugehörigen Kalbsknochen abreagieren und war somit nicht wirklich am weiteren Silvestertreiben interessiert…