Der Erkältung was husten? Aber natürlich!

Wenn die Nase läuft, der Hals kratzt und wir bellen wie ein Wachhund, kommen uns diese acht pflanzlichen Helfer gerade recht: Sie unterstützen uns dabei, die Keime loszuwerden und lindern die Symptome.

Zwei- bis viermal jährlich erwischt uns durchschnittlich ein grippaler Infekt. Jetzt gilt es, schnell zu handeln, um eine Ausbreitung der Erreger einzudämmen und die Dauer der Erkrankung zu verkürzen. Aber mit der Antibiotika-Kanone auf grippale Keim-Spatzen schießen? Bitte nicht: Die Gabe von Penicillin und Co. bei Erkältungen fördert nicht nur den Medikamentenmangel und begünstigt Resistenzen, die Pillen sind auch völlig unnütz. Der Grund: Ein Antibiotikum ist ein sehr wirkungsvolles Mittel gegen Bakterien – doch grippale Infekte werden durch Viren hervorgerufen. Und gegen die können Antibiotika nichts ausrichten. Hilflos ausgeliefert sind wir Rhino- und Adenoviren, den häufigsten Erkältungs-Übeltätern, aber nicht: Wir vertrauen auf die Inhaltsstoffe der folgenden Pflanzen…

Eukalyptus

Die Blätter der sonnenliebenden Blaugummibäume enthalten neben antimikrobiell wirkenden Alpha-Pinen auch reichlich Cineol, ein Limonenoxid. Diese bei Raumtemperatur flüssige Substanz wirkt nachweislich sekretlösend, desinfizierend und entzündungshemmend, hilft so bei Sinusitis, Husten und Rachenentzündungen. Auch sorgt Eukalyptus dafür, dass sich festsitzender Schleim verflüssigt und so besser abhusten und ausschnäuzen lässt. Eine wahre Wohltat, nicht nur für die Atemwege, ist ein Erkältungsbad mit Eukalyptus. Für den Nachwuchs bitte nur Eukalyptus-Präparate verwenden, die speziell für Kinder zugelassen sind.

Lindenblüten

Die Blüten der Sommer- und Winterlinde punkten mit Schleimstoffen, die sich wie eine Schicht auf die sensiblen Schleimhäute legen und so etwa Heiserkeit und trockenem Reizhusten entgegenwirken. Auch ätherische Öle aus Eugeniol, Geraniol und Linalool sowie die Flavonoide Quercitrin, Rutin und Astragalin bremsen grippale Infekte aus. Ein Lindenblüten-Arzneitee wirkt wie eine innere Sauna: Die schweißtreibenden Inhaltsstoffe erhöhen unsere Körpertemperatur und sollen so den Organismus dabei unterstützen, Infekte „auszuschwitzen“.

Kamille

Der Korbblütler ist ein wahrer Tausendsassa in Sachen Gesundheit und hilft auch bei einer Erkältung. Denn mit Alpha-Bisabolol und Matricin dämpft er die Bildung von Entzündungsbotenstoffen; sein Cumarin wirkt krampflösend, entzündungshemmend und beruhigend. Gut tut etwa eine Kamillen-Inhalation bei Nasennebenhöhlenentzündung und Husten. Wer auf Korbblütler allergisch reagiert, sollte allerdings besser auf die Anwendung verzichten.

Salbei

Als versierter Halsschmerzhelfer gilt das im Gewürzkraut Salbei steckende ätherische Öl, das aus Thujon, Cineol und Campher besteht und keim- sowie sogar pilztötende Wirkung hat. Zudem beeindruckt Salbei mit antientzündlichen und adstringierenden, also zusammenziehenden Effekten. Sie kurbeln den Heilungsprozess an, zum Beispiel als Gurgellösung, Kapsel oder Bonbons. Da Salbeiöl in hoher Konzentration das Zentralnervensystem angreifen kann, sollte es nur als Fertigarzneimittel eingenommen werden.

Thymian

Der im Mittelmeerraum heimische Echte Thymian wirkt sowohl viral bedingten Atemwegsbeschwerden entgegen als auch antibakteriell. So kommt er nicht nur bei Erkältung zum Einsatz, er kann selbst bei Bronchitis und Keuchhusten helfen. Seine „Zauberstoffe“ sind neben Gerbstoffen, Rosmarin- und Kaffeesäure die Terpene Thymol und Carvacrol, die keimhemmend und krampflösend wirken. Zudem entspannt Thymian die Bronchialmuskulatur und fördert den Abtransport von Schleim.

Spitzwegerich

Keimtötende, reizmildernde und antientzündliche Eigenschaften: Der Spitzwegerich hat sie in sich. Die heilsamen sekundären Pflanzenstoffe Aucubin und Catalpol, aber auch schleimbildende, langkettige Zuckermoleküle (Polysaccharide), Phenylethanoide, Flavonoide, Gerbstoffe und ätherisches Öl machen das Kraut zu einem unverzichtbaren Begleiter für jeden grippalen Infekt. Die Schleimstoffe legen einen schützenden Film über die gereizte Rachenschleimhaut und stoppen so Halsschmerzen und Hustenreiz. Auch unsere Körperabwehr wird durch das „Lungenblattl“ gestärkt.

Pfefferminze

Die Mentha piperita ist eine glückliche Laune der Natur: Sie entstand durch die zufällige Kreuzung von Grüner Minze und Wasserminze. Medizinisch wirksam ist vor allem das aus oberirdischen Pflanzenteilen durch Wasserdampfdestillation gewonnene ätherische Öl, das hauptsächlich aus Menthol sowie unter anderem Cineol besteht. Die frischen oder getrockneten Blätter werden ebenfalls heilkundlich angewendet, etwa als Tee oder Kompresse. Pfefferminze wirkt antibakteriell, schleimlösend und kühlend, beruhigt den Hals und befreit die Bronchien.

Efeu

Pflanzlicher Hustensaft kommt oft mit Efeu daher – kein Wunder, denn die in den Pflanzenblättern befindlichen Triterpensaponine sind perfekte Bronchial-Booster. Sie regen nicht nur die Bronchialschleimhaut dazu an, dünnflüssigeren Schleim zu produzieren, der sich leichter abhusten lässt. Efeu bewirkt auch eine Entkrampfung und Entspannung der Atemwege. Achtung, bitte keinesfalls selbst Efeu zu Medizinalzwecken ernten: Die ganze Pflanze ist giftig und darf nur als Fertigarzneimittel angewendet werden!

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NuG 10/23
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.