Die Natur trocknet alle Tränen

Weinen vor Freude, vor Schmerz oder vor Glück. Tränen sind pure Emotionen. Oder ein Zeichen von Krankheit.
Augen brauchen Fingerspitzengefühl und Sanftes aus der Natur.

Warum bei großen Gefühlen wie Trauer, Wut, Furcht, aber auch vor Lachen die Tränen fließen, diskutieren Wissenschaftler noch immer heiß und innig. Klar ist: Weinen ist eine Form der Kommunikation. Es dient der Psyche, mentalen Stress und Spannungen abzubauen. Als ein archetypisches Sozialverhalten muss es sich niemand erst aneignen, es ist angeboren. Schon Säuglinge weinen und teilen sich auf diese Weise ihrer Umwelt mit. Wir alle können schon weinen, lange bevor wir die ersten Sätze sprechen lernen.

 

Ein Beitrag von Karsten Kulms, Bild: Flora

 

Tränen sind nicht gleich Tränen

Je nach Anlass unterscheiden sich Tränen in ihrer chemischen Zusammensetzung. Fließen sie aus emotionalen Gründen, enthalten sie deutlich mehr Hormone wie Adrenocorticotropin, Prolaktin oder Leu-Enkephalin. Auch der Anteil an Kalium und Mangan ist größer als in der Tränenflüssigkeit, die regulär und ohne gefühlsbetonten Anlass zum Befeuchten und Reinigen des Augapfels produziert wird.

 

Ein Alarmsignal

Tränen sprechen nicht nur eine emotionale Sprache. Manchmal teilt sich auch das Auge mit und „weint“. Wenn die Augen gereizt sind, jucken oder brennen, dann kann es auch ein körperliches Alarmsignal sein. Das kann jeder bestätigen, der von einer Pollenallergie oder einer Bindehautentzündung geplagt ist. Wer lange am Bildschirm arbeitet, dem kommen früher oder später die Tränen.

 

Tränen befreien die Sicht

Tränenflüssigkeit hat die Aufgabe, den Bindehautsack zu reinigen und die Hornhaut feucht und elastisch zu halten. Außerdem versorgt sie die Hornhaut mit Nährstoffen und gleicht kleine Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche aus. Tränen sorgen für klaren Durchblick. Sie enthalten keimtötende Stoffe, die das Auge vor dem Eindringen von Fremdkörpern bewahren. Produziert der Körper allerdings zu viel oder zu wenig Flüssigkeit, dann gerät das gesamte Versorgungsgleichgewicht der Augen aus dem Lot. Es kann zu Beschwerden kommen.

 

Für kranke Augen

Eine Bindehautentzündung kann das Auge stark reizen. Auch ein Gerstenkorn ist unangenehm. Die Folge in beiden Fällen: Das Auge produziert viel mehr Tränenflüssigkeit als gewöhnlich. Auch eine Allergie, eine Schilddrüsenerkrankung oder ein unruhiges Nervenkostüm können Tränen fließen lassen. Das Gegenteil erfahren viele ältere Menschen: Sie leiden unter einer Unterproduktion von Tränenflüssigkeit. Trockene Augen brennen und schmerzen. Um einer Unterversorgung der Hornhaut und damit verbundenen Sehschwierigkeiten vorzubeugen, können Betroffene mit künstlichen Augentropfen nachhelfen.

 

Die Natur trocknet Tränen

Für Augen, die aus dem Gleichgewicht geraten sind, hat die Natur eine Heilpflanze, die die Tränen trocknen kann. Euphrasia gibt es als Augentropfen zur äußeren Anwendung und in Form homöopathischer Globuli zum Einnehmen. Allerdings müssen Sie bei medizinischen Behandlungen am Auge auf größtmögliche sterile Anwendungsbedingungen achten. Mit Zubereitungen von Euphrasia aus der Apotheke ist das kein Problem. Für Augentropfen eignen sich am besten sterile Einzeldosis-Verpackungen, die eine Keimübertragung von Auge zu Auge vermeiden.

Euphrasia

Euphrasia officinalis macht müde Augen munter. Das Sommerwurzgewächs ist seit dem Mittelalter als heilsame Pflanze zur Behandlung von Augenleiden bekannt. Ihre Wirkung zeigt sich in Beinamen wie diesen: Augentrost, Augendank, Lichtkraut oder Wegleuchte. Typische Anwendungsgebiete in der Naturheilkunde sind Augenlid- und Bindehautentzündungen, Gerstenkörner sowie Ermüdungserscheinungen der Augen durch Überanstrengung. Wichtigster Inhaltsstoff ist Aucubin. Er hemmt Entzündungsstoffe und nimmt die Reizung der Augen.
PS: Auch Ectoin, ein natürliches Feuchthaltemittel aus Algen gewonnen, was gleichzeitig auch entzündungsreduzierend wirkt, ist erfolgreicher Bestandteil von einigen Augentropfen.

 

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Naturheilkunde & Gesundheit
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.