Grüne Soße, das Rezept zur Ostereier Resteverwertung

Haben Sie noch Eier von Ostern übrig und sind auf der Suche nach einer Verwendungsidee? Wir hätten da was, einen Frankfurter / Hessischen Klassiker: Die grüne Soße! Schmeckt fantastisch mit Pellkartoffeln und hart gekochten Eiern. Zudem finden ein paar Eier in der Soße Verwendung.

Im Prinzip ist es eine kalte Soße aus feinst gehackten Kräutern. Jedoch gibt es regionale Unterschiede und diese sind oftmals emotional behaftet. Die ältesten, dieser Sauce zuordbaren Kompositionen bzw. tradierten Rezepte, gehen zurück bis ins Jahr 1835, lt. Herrn Prof. Dr. Udo Eilert, Dozent u.a. an der TH Braunschweig für pharmazeutische Biologie und beigezogener Experte für das Schulbiologiezentrum Hannover mit dem dort befindlichen Apothekergarten. Seitdem sind viele Variationen davon entstanden, die vorwiegend der regionalen Verfügbarkeit geschuldet sind.

Bekanntester Vertreter ist wohl die Frankfurter Grüne Soße, oder wie sie vor Ort genannt wird: Grie Soß. Sie besteht traditionell aus genau diesen sieben Kräutern, die idealerweise in Frankfurt angebaut wurden und traditionell in weißes Papier eingeschlagen, mengenmäßig aufeinander abgestimmt als Komplettpaket auf den Markt kommen: Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer und Schnittlauch. Die Soße hat Saison von Gründonnerstag bis zu dem Zeitpunkt, ab dem die geschmacksgebenden Kräuter nicht mehr frisch zur Verfügung stehen (Spätherbst).

Die Kassler bzw. Nordhessische Variante (Kasselänerisch: Griene Sose) wird auch aus bis zu sieben Kräutern angefertigt, hier sind es jedoch Borretsch, Petersilie, Pimpinelle, Sauerampfer, Schnittlauch sowie rezeptabhängig Dill und Zitronenmelisse. Kerbel, Kresse oder Liebstöckel bleiben hier außerhalb des Topfes.

Natürlich gibt es bezüglich der verbindenden Masse (Schmand, Saure Sahne, Joghurt, Quark etc.) und weiteren Ingredienzien (Eigelb, gekochte Eier, Zwiebel, Schalotte etc.) rezeptindividuelle Unterschiede.

Wir plaudern einfach mal aus dem Nähkästchen und veröffentlichen das alte Familienrezept unseres Apothekers P. Domhardt. Es ist an die hessische Variante angelehnt, unterscheidet sich durch die Verwendung von Estragon anstelle von Sauerampfer. Wenn Sie also möchten, machen Sie es sich leicht und benutzen dies als Einkaufsliste, ansonsten lassen Sie Ihrer Phantasie freien Lauf und probieren Sie neue Varianten dieses durch den hohen Kräuteranteil recht gesunden Gaumenschmauses.

Zur Soße gibt es Pellkartoffeln. Wem der Ei-Anteil in der Sauce noch nicht genug ist, kann gern noch hart gekochte Eier ergänzen.

 

Zutaten für 4 Personen:
1 Bund Petersilie
1 Bund Dill
1 Bund Kerbel
1 Bund Schnittlauch
2-5 Blatt Borretsch
3 Stängel Pimpinelle
2 große Stiele Zitronenmelisse
1/2 Bund Estragon
125g Quark
1 Becher Schmand
1 Becher Saure Sahne
1 Becher Crème fraîche
4 Eier, hart gekocht
1-2 EL Senf je nach Schärfe
Saft einer Zitrone oder Limone, wenn verfügbar
Einen Teelöffel brauner Bio-Zucker oder Xylit
Salz
Reichlich Pfeffer

Zubereitung:
Eier schälen und fein hacken, im Eierschneider geht es leicht, erst einmal längs durchteilen und dann noch mal quer einsetzen und mit Gefühl durchdrücken.

Kräuter fein mit einem scharfen (Wiege-)Messer hacken.

Wer die Sauce gern grüner mag, kann auch einen kleinen Teil der Kräuter im Mixer häckseln oder mit dem Pürierstab zu Leibe rücken.

Dann die Quark- und Schmandbestandteile sowie den Senf in einer Schüssel mit den Kräutern vermengen, gut verrühren und abschmecken mit Pfeffer, Salz, Zitrone und Zucker. Zum Schluss das Ei beigeben, vorsichtig einarbeiten und einige Stunden im Kühlschrank ziehen lassen. Vor Genuss nochmals abschmecken, ob die Salzmenge für den Ei-Anteil genug war.

 

Die Sauce reichlich neben Pellkartoffeln und ggf. Ei am besten auf einem tiefen Teller servieren und genießen.