Hallux valgus – Der Zeh in Schiefstellung

Dem Überbein (Hallux valgus) vorbeugen und es natürlich behandeln
In ihrer Familie haben alle Frauen Ballenzehen? Dann sind Sie zwar erblich vorbelastet. Schicksal ist der gefürchtete Hallux valgus aber noch lange nicht. Denn nicht die Deformation des wichtigen Gelenks wird vererbt, sondern ganz andere Merkmale.

Wenn der große Zeh in Schieflage gerät, jeder Schritt schmerzt und kein Schuh mehr passt, dann hat dieses Krankheitsbild einen Namen: Hallux valgus. Millionen Frauen können ein Liedchen davon singen. Aus mehreren Gründen.

Es stimmt zwar, dass die Zehenfehlstellung familiär gehäuft auftritt, aber die Ursache liegt im schwachen Bindegewebe. Ein typisch weibliches Problem, das in den Genen steckt. Bindegewebsschwäche und eine schlaffe Muskulatur können die Fußstatik verändern und Fehlstellungen begünstigen.

Es beginnt meist mit einer leichten Neigung des großen Zehs zur Außenseite. Je weiter er sich zu den anderen Zehen verschiebt, desto mehr wölbt sich die Fußinnenseite nach oben – so, als wachse ein weiterer Knochen.

Das sogenannte „Überbein“, wie der Hallux valgus umgangssprachlich heißt, reibt am Schuh. Es kommt zu Rötungen, Schwellungen und Entzündungen. Schlimmstenfalls zu Arthrose.

Falsches Schuhwerk ist Symptomverstärker und Ursache zugleich. Denn nicht nur das schwache Bindegewebe bringt den großen Zeh aus seiner Fassung, sondern auch viel zu enge und zu hohe Schuhe. Wer berufsbedingt viele Stunden am Tag auf großen Absätzen stehen muss, schürt das Risiko der Zehendeformation. High Heels belasten auf unnatürliche Weise den Vorfuß. Der Fuß kippt nach innen und die Muskulatur zwischen den Zehen verspannt sich. Füße, die lange Zeit in viel zu enge „Treter“ gepresst werden, zeigen irgendwann, wo der Schuh drückt.

Die Schiefstellung der Großzehe betrifft auch das Grundgelenk. Die Gelenkschmiere wird angegriffen, sodass es zum Verschleiß kommt. Durch das vermehrte Gewebewachstum passt bald kein Schuh mehr. Die Schulmedizin rät in diesem Fall zu Einlagen, Spritzen, notfalls sogar zur Operation. In der Naturheilkunde geht man den sanfteren Weg.

Wirksames Mittel, um Hallux valgus vorzubeugen, ist das Barfußlaufen. Beim Gehen ohne Sohlen werden die Muskeln gedehnt und gestärkt. Auch spezielle Hallux valgus Socken aus der Apotheke geben jedem einzelnen Zeh genügend Freiraum. Zeigt der große Zeh bereits eine leichte Neigung, müssen Sie selbst Hand anlegen: Mit den Fingern den großen Zeh in alle Richtungen bewegen.

So wird die Muskulatur aktiviert und das Bindegewebe gestärkt. Regelmäßige Fußgymnastik und Dehnübungen sind wichtig, um die Gelenke elastisch zu halten.

Um einem Hallux valgus vorzubeugen oder um die schmerzhafte Schwellung zu lindern, hat die Naturheilkunde einige wirksame Methoden:

  • Fußmassagen mit Lavendel- oder Rosmarinöl aus der Apotheke sorgen für eine verbesserte Durchblutung.
  • Fußbäder mit Zusätzen aus Latschenkiefer oder Kamille wirken abschwellend.
  • In Cremes und Salben ist Beinwell ein bewährter Wirkstoff, der Schmerzen lindert und die Entzündung hemmt.
  • Schüßler-Salze für ein starkes Bindegewebe und gesunde Gelenke sind Nr. 1 Calcium fluoratum und Nr. 8 Natrium chloratum. Erhältlich in Ihrer Apotheke.
  • Aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) verläuft der Leber-Meridian über das Großzehengelenk. Der Akupunkturpunkt liegt zwischen dem ersten und zweiten Zeh drei Fingerbreit oberhalb in Richtung Knöchel.
  • Aus der Phytotherapie sind es Artischocke, Löwenzahn und Mariendistel, die die Leberfunktion anregen und die Bildung von Hallux valgus verhindern können. Kapseln, Säfte und Tees gibt es in Ihrer Apotheke.
  • Die Bachblütentherapie sieht hinter der Zehenschieflage den ganzen Menschen. Walnut (Walnuss) stärkt das Durchhaltevermögen und hilft, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Die Bachblüte Oak (Eiche) ist für Menschen, die sich kaum Ruhepausen gönnen und ständig über ihre Grenzen gehen.

 

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Sprechen Sie uns bezüglich passenden Cremes mit Beinwell (erfreut Beine und Füße) und Fußbädern sowie Tinkturen an. Fragen Sie auch nach weiteren Tipps, wir beraten Sie gern.

 

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.