Taping – Schmerzen wegkleben

Bunte dehnbare Tapes lindern Schmerzen, pflegen die Muskeln und fördern die Heilung.

Unelastische, weiße Tapes sind in Sportkreisen schon lange bekannt. Die Klebestreifen werden bei Verletzungen an Fingern oder Knien eingesetzt, um Muskeln oder Gelenke ruhig zu stellen. Dagegen funktionieren die bunten Pflaster völlig anders! Sie sind elastisch, dehnbar, aus fein gewebter Baumwolle, mit einer Haftschicht aus einem vorwiegend hautverträglichen Kleber. Die dopingfreie Therapie wird erfolgreich bei verschiedenen Sportarten eingesetzt, hindert Sportler nicht an in ihren Bewegungen und verhindert eine schmerzbedingte Schonhaltung. Inzwischen tragen nicht nur Spitzensportler die farbigen Klebestreifen an den unterschiedlichsten Körperstellen.

 

Richtig tapen

Populär wurden die bunten selbstklebenden Textilbänder durch Fußballstars wie David Beckham oder Athleten der Olympischen Spiele. Mit schwarzen, pinken und blauen Mustern beklebten Schultern, Beinen oder Armen erregten die Profis Aufsehen. Doch eigentlich haben die kinesiologischen Tapes, so werden die bunten Pflaster genannt, ihren Ursprung in Fernost. Sie wurden vor drei Jahrzehnten vom japanischen Chiropraktiker und Kinesiologen Dr. Kenzo Kase erfunden und zu einer Therapie, der Kinesio Taping Methode (KTM) entwickelt. Unterschiedliche Erkrankungen erfordern spezielle Klebemuster.

Je nach Hersteller der Tapes, gibt es die unterschiedlichsten Bezeichnungen für das Verfahren und modifizierte Therapieansätze. Bekannt sind K-Taping, Medi-, Kinesio-, Chiro-, Medic-, Aku-, Cross-, Senso-, Dolo- oder Physio-Taping. Neben den bunten Tapes existieren noch Gitterpflaster als kleinere Varianten. Während die Kinesio-Tapes hauptsächlich über den Muskelverlauf arbeiten, werden bei den Gitterpflastern speziell die Akupunktur-, Reflex- und Triggerpunkte entlastet. Inzwischen sind auch zahlreiche Bücher von Therapeuten auf dem Markt, die ihre Behandlungsmethoden vorstellen.

Ausgebildete Therapeuten wissen, wann und wo die bunten Textil-Klebebänder richtig geklebt werden. Denn für einen optimalen Effekt muss das Tape beim Anbringen oft eine bestimmte Dehnung haben. Geklebt wird in parallelen Streifen, y-förmig oder in Form eines Fächers. Klebestreifen kommen direkt auf die betroffenen Stellen oder auf weitere Hautstellen. Anatomische Kenntnisse über den Verlauf der Muskeln, ihren Ursprung und Ansatz, sind wichtig für die Position und die Zugrichtung des Tapes. Um die Tapes selbst anzuwenden, besonders an Stellen, die man ohne Verrenkungen leicht erreichen kann, sollte man sich beraten oder von einem Fachmann einweisen lassen.

Die Tapes werden auf trockener, fettfreier und unbehaarter Haut aufgelegt und bleiben dort einige Tage oder bis zu einer Woche kleben. Die etwa fünf Zentimeter breiten Pflaster sind nicht nur elastisch, sondern auch luft- und wasserdurchlässig, dabei wasserbeständig, mit einem hohen Langzeit-Tragekomfort. Sie können problemlos beim Schwimmen oder Duschen getragen werden.

 

Wie wirken Tapes?

Viele Physiotherapeuten, Ärzte, Heilpraktikern, Masseure, Trainer und aktive Sportler schwören auf die bunten Textilbänder, obwohl die Wirkung bisher nicht wissenschaftlich belegt wurde. Eine Untersuchung und Behandlung beim Arzt ersetzen sie nicht. Kinesiologische Tapes werden vorbeugend, lindernd oder leistungssteigernd eingesetzt. In Kombination mit anderen Therapien können die Bänder Therapieerfolge unterstützen. Als medikamentenfreie Behandlungsmethode kann das kinesiologische Taping in der Schmerztherapie sowie zur Rehabilitation ergänzend eingesetzt werden. Das selbstklebende Gewebeband hilft bei Gelenkbeschwerden, Verspannungen, Rückenschmerzen, Überlastungsschmerzen und Sportverletzungen. Erfahrene Heilpraktiker setzen die Tapes auch bei Kopfschmerzen, Migräne, Tinnitus und einer Vielzahl anderer Erkrankungen ein. Geklebte Tapes nehmen gezielt Einfluss auf das Zusammenspiel von Muskeltonus, Gelenken, Bändern und Nerven. Durch das Stimulieren der Hautsensoren wird eine Schmerzdämpfung und Tiefensensibilität erreicht. Mit den elastischen Tapes und speziellen Aufklebetechniken werden Haut und Gewebe etwas angehoben. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf das Nerven- und Stoffwechselsystem.

Die Lymphflüssigkeiten können besser abfließen, die Blutzirkulation wird verbessert, die Schmerzrezeptoren entlastet und der Heilungsprozess kann angekurbelt werden. Während der Anwendung sollte der Betroffene möglichst viel Flüssigkeit aufnehmen, damit entstandene Stoffwechselprodukte leichter den Körper verlassen können.

 

Welche Farbe?

Für viele Mediziner spielt für die Wirkung die Farbe der Pflaster keine Rolle. Das sehen manche Therapeuten anders! Unterschiedlichen Farben wird ein je eigener energetischer Einfluss und eine therapeutische Wirkung zugesprochen. So ist bekannt, dass Farben Pulsfrequenz und Blutdruck verändern können. Je nach Beschwerden wird daher zur Therapie ein Tape in einer bestimmten Farbe benutzt. Durch rote Tapes kann die Muskulatur gestärkt werden und Rot ist auch die Farbe der Wahl bei chronischen Beschwerden. Das kühle Blau kommt bei akuten Schmerzzuständen zum Einsatz. Es entzieht Energie! Gelb beruhigt und harmonisiert und hautfarbene Tapes werden eher zur Massage eingesetzt.

 

 

Kinesiologische Tapes bekommen Sie auch bei uns, in Ihrer Apotheke.

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.