Schmeckt’s – Futterunverträglichkeiten

Verträgt er nicht, bekommt ihm nicht… Viele Hunde leiden unter Futtermittelunverträglichkeiten und sind auf besondere Kost angewiesen, berichtet Andrea Neuen.

Juckreiz und kahle Stellen in Bellos Fell – da denken Hundehalter vermutlich gleich an Parasiten. Doch oft steckt hinter hartnäckigen Hautproblemen etwas ganz anderes: eine Futtermittelunverträglichkeit oder -allergie. „Auch wiederkehrende Ohrenentzündungen und Verdauungsbeschwerden wie Durchfall und Blähungen können darauf hindeuten, dass dem Vierbeiner sein Futter nicht bekommt“, weiß die Veterinärin Hanna Stephan und rät, bei Symptomen unklarer Ursache immer die Tierärztin oder den Tierarzt aufzusuchen.

Forschen

Einer Futtermittelallergie auf die Spur zu kommen, ist Detektivarbeit. Zunächst müssen andere Auslöser der Beschwerden ausgeschlossen werden. Spezielle Allergietests können erste Hinweise liefern. „Allein sind sie aber nicht aussagekräftig genug“, erklärt die Expertin. „Der Goldstandard zur Diagnostik ist eine Ausschlussdiät unter tierärztlicher Aufsicht.“

Ausprobieren

Das Prinzip: Über einen Zeitraum von etwa acht Wochen bekommt der Hund hypoallergene Kost, also Spezialfutter, das nur eine tierische Proteinquelle und eine weitere Komponente, etwa ein allergenarmes Gemüse, enthält. „Wichtig ist, dass es sich beim Proteinlieferanten um eine exotische Fleischsorte handelt, die der Hund noch nie gefressen hat“, sagt die Tierärztin. Bessern sich die Symptome im Diätzeitraum, liegt auf der Hand, dass das bisherige Futter Ursache des Übels ist. Durch langsames Zufüttern weiterer Komponenten gilt es, in der Folgezeit herauszufinden, was genau dem Vierbeiner nicht bekommt.

Umstellen

Klar ist, dass die allergieauslösenden Futterbestandteile künftig konsequent vom Speiseplan gestrichen werden müssen. Das gilt auch für Leckerchen, die die Symptome ebenso hervorrufen können. „Mit der richtigen Nahrung ist eine Futtermittelallergie gut kontrollierbar und muss die Lebensfreude des vierbeinigen Freundes nicht trüben“, so Hanna Stephan.

Unterstützen

Selbst wenn bestimmte Unverträglichkeiten (weiter) bestehen gibt es die Möglichkeit, die Probleme durch verschiedene Effekte zu reduzieren:

Durch die Gabe von Verdauungsfördernden Enzymen wie Bromelain aus der Ananas, Papain aus der Papaya, Serrapeptase von Bakterien oder anderen, kann die Verdauung immunsystem-irritierender Eiweißverbindungen gefördert werden. Das kann den Reiz reduzieren und die Symptome gehen zurück. Selbst der Einsatz stark verdünnter Schlangengifte kann modulierende Effekte auf die Entzündungen habe, hier wird u.a. Horvi Trigon forte als Tropfen eingesetzt, was auch bei Pollenallergie angewendet werden kann.

Durch Anpassung des Darmmikrobioms kann nicht nur die Verdaulichkeit verbessert werden, es findet auch eine Reduktion der Schleimhautirritationen statt, wodurch sich das gesamtentzündliche Geschehen verbessert und die Allergieneigung sinkt.

Kräuter können die Verdaulichkeit deutlich verbessern und Fehlkeime hemmen. Dies hat verbessernde Effekte auch alle vorgenannten Punkte.

Es sind sehr komplexe Zusammenhänge und Faktoren, deren Gesamtheit hier eine Rolle spielt. Nutzen Sie unsere Beratung, um sich zu orientieren oder kontaktieren Sie Ihren erfahrenen Therapeuten.

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