Akne – Natürlich rein

Endlich Schluss mit Akne. Die Natur hilft dabei.

Akne (Akne vulgaris) ist die mit Abstand häufigste Hauterkrankung bei jungen Menschen. Man schätzt, mehr als 80 Prozent der Jugendlichen leiden unter Pickeln, Pusteln und verstopften Poren. Die Hoffnung, dass sich dieses Problem mit den Jahren von allein löst, erfüllt sich leider nicht immer. Auch viele Erwachsene haben mit unreiner Haut zu kämpfen. Akne tarda ist der Fachbegriff für die sogenannte Spätakne, von der überwiegend Frauen betroffen sind. Häufig sind die Ursachen im Hormonhaushalt zu suchen. Die Einnahme oder das Absetzen der Anti-Baby-Pille kann Auswirkungen auf das Hautbild haben. Letztendlich spielt das Alter eine untergeordnete Rolle. Akne ist immer eine Belastung – körperlich und seelisch. Was hilft?

Von Verena Munde

Sanfte Methoden

Zu häufiges Waschen mit aggressiven Substanzen macht die Sache oft noch schlimmer. Viele herkömmliche Produkte haben einen hohen Alkoholanteil, der die Haut nur zusätzlich reizt. Lieber sanft reinigen und auf natürliche Weise beruhigen, besonders dann, wenn die Haut noch jung ist. Gut geeignet sind Mittel aus der Apotheke, die einen neutralen pH-Wert haben und ohne künstliche Duftstoffe auskommen. Ausgesuchte pflanzliche Inhaltsstoffe haben zudem antiseptische Eigenschaften, ohne die Haut auszutrocknen. Sie können die Talgproduktion hemmen, d.h. sie wirken antiseborrhoisch und wirken so den Pickeln entgegen. Aknehaut braucht diese besondere Pflege – jeden Tag. Wie das geht, erklären wir Ihnen hier Schritt für Schritt.

Schritt eins: Reinigung

Die tägliche Reinigung ist bei unreiner Haut das A und O. Das Wasser sollte warm sein, damit sich die Poren öffnen, aber nicht zu heiß. Heißes Wasser trocknet sonst die Haut zu stark aus, greift den Schutzfilm an und öffnet so die Pforten für Bakterien. Das ist kontraproduktiv für die Haut, die ohnehin zu Unreinheiten neigt. Lauwarm das Gesicht abwaschen und den sanften Hautreiniger zum Einsatz kommen lassen, z.B. ein Gesichtswasser mit Hamamelis, auch Zaubernuss genannt. Die Pflanzenextrakte enthalten Gerbstoffe, die Entzündungen in der Haut hemmen und die Wundheilung fördern können. Hamamelis-Wasser auf einen Wattebausch geben und damit Problemzonen im Gesicht betupfen – am besten morgens und abends. Einen reizlindernden Effekt haben Substanzen aus dem Stiefmütterchen. Viola tricolor, so der botanische Name, enthält Stoffe, die antibakteriell wirken und Aknepickel verhindern können. Unreine Haut wird mit Stiefmütterchen-Extrakten mild geklärt und vom Fettglanz befreit. Hydrolate und Hautsalben sowohl mit Stiefmütterchen- als auch mit Hamamelis-Extrakten gibt es in der Apotheke.

Schritt zwei: Peeling

Um den Reinigungseffekt zu verstärken, haben sich Peelings bewährt. Sanft sollten sie sein und keine hautreizenden Schmirgelstoffe enthalten. Gut dafür geeignet ist Heilerde aus der Apotheke. Dieses feinpulvrige Naturprodukt wirkt auf der Haut wie ein Schwamm. Es zieht den überschüssigen Talg aus den Poren und kann so von Unreinheiten befreien. Heilerde wird mit Wasser zu einem Brei angerührt und auf die Gesichtshaut – bei Bedarf auch auf das Dekolleté und auf den Rücken – aufgetragen. So lange wirken lassen, bis die Heilerde-Maske vollständig getrocknet ist. Dann mit Wasser abwaschen. Die Haut fühlt sich glatt und geschmeidig an. Erhebungen durch Pickel und Pusteln sind geebnet und das Hautbild sieht klar und erfrischt aus. Wer mit hartnäckiger Akne zu kämpfen hat, rührt die Heilerde nicht bloß mit Wasser an, sondern nimmt Tee. Dabei kommt es auf die Wahl der Heilkräuter an. Pfefferminze und Salbei haben antibakterielle Eigenschaften und sind wunderbar kühlend auf der Haut. Thymian und Rosmarin gelten als natürliche Entzündungshemmer, die den für Akne typischen Hautveränderungen entgegenwirken.

Für Eilige gibt es naturkosmetische Peeling-Waschcremes aus der Apotheke. Diese sind in ihrer Zusammensetzung bereits perfekt aufeinander abgestimmt. In vielen dieser Produkte ist Salicylsäure enthalten. Dieser Stoff aus der Weidenrinde gilt eigentlich als Schmerzstiller, lindert aber auch Hautprobleme. Hautklärende Peelings mit Salicylsäure können die Poren verkleinern und Pickel reduzieren.

Schritt drei: Dampfbad

Dampfbäder sind uralte Hausmittel und haben sich u. a. bei der Pflege unreiner Haut bewährt. Entscheidend sind die Zutaten im Wasser. Kamillenblüten sind die Klassiker. Ihre ätherischen Öle wirken zusammen mit dem heißen Wasserdampf wie eine Tiefenreinigung. Die Poren öffnen sich und der überschüssige Talg kann abfließen. Die entzündungshemmenden Wirkstoffe der Kamille lassen Pickel schneller abheilen und dienen gleichzeitig der Vorbeugung. Durch die Wärme des Wasserdampfes wird die Durchblutung gefördert und die Selbstheilungskraft der Haut angeregt. Angenehmer Nebeneffekt: Ein Dampfbad wirkt entspannend und stresslösend. Das ist wichtig, weil Akne oft einen seelischen Hintergrund hat. Emotionale Belastungen können sich auf das Hautbild auswirken. Nur wer sich wohl in seiner Haut fühlt, strahlt dies auch aus.

Schritt vier: Pflegecreme

Nach dem Dampfbad braucht die Haut die Pflege, die ihren Feuchtigkeitshaushalt konstant hält. Gut ist, wenn die Gesichtscreme auf Wasserbasis hergestellt ist. Noch besser, wenn sie weitere Inhaltsstoffe natürlichen Ursprungs hat. Kamille, Ringelblume und Zaubernuss sind drei Heilpflanzen, die für die Aknehaut ideal sind. Sie sind wahre Feuchtigkeitsspender und können Bakterien den Nährboden entziehen, damit diese sich nicht weiter vermehren. Sind zusätzlich Mineralstoffe in der Creme enthalten, wirkt sich dies ebenfalls auf das Hautbild aus. Zink trocknet die Pickel aus, ohne die Hautbalance zu stören. Dieser mineralische Wundheiler fördert die Regeneration der Haut und schließt Keime aus. Kieselerde enthält viel Silizium, das die Poren verfeinert und der Haut den unreinen Fettglanz nimmt. Das Gesicht wirkt mattiert und gepflegt.

Schritt fünf: Vorbeugung

Akne behandeln ist die eine Seite. Vorbeugen ist natürlich noch besser – mit Teebaumöl. Es wirkt keimhemmend und bekämpft die Bakterien in der Haut, bevor neue Pickel aufblühen. Das reine ätherische Öl ist stark in seiner Wirkung, kann aber die Haut reizen. Besser vorher an einer unempfindlichen Hautstelle, z.B. auf dem Unterarm, testen. Erst wenn es verträglich ist, im Gesicht punktuell dort tupfen, wo es kribbelt.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, nimmt einen speziellen Anti-Pickel-Stift oder Roll-on mit Teebaumöl. Diese Produkte sind gut zur gezielten Anwendung im Gesicht geeignet und auf Hautverträglichkeit getestet. Oft sind weitere pflanzliche Inhaltsstoffe enthalten wie Wacholder- oder Weidenrinden-Extrakte, die als Wirkverstärker dienen und Unreinheiten den Garaus machen, bevor sie entstehen.

 
 

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