Gegen das Übel

Schwummrig, koddrig, blümerant – viele Begriffe umschreiben das Unwohlsein, das seine Quelle scheinbar im oberen Bauchraum hat und manchmal von Schwindelgefühlen begleitet wird. Es ereilt einen bei einem akuten Infekt, in der Schwangerschaft oder durch einen Wetterumschwung. Übelkeit ist auch eine bekannte Begleiterscheinung bei Nahrungsmittelunverträglichkeit und Migräne. Die intensive Empfindung wird durch widersprüchliche Informationen an das Gehirn ausgelöst. Wenn die Augen, das Gleichgewichtsorgan im Innenohr und die Rezeptoren in den Muskeln unterschiedliche Botschaften über die Lage des Körpers senden, ist das Denkorgan verwirrt. Die Folgen sind nicht gefährlich, aber höchst unangenehm. Treten zusätzliche Symptome oder wiederholte Übelkeitsattacken auf, ist ein Arztbesuch ratsam. – Von Saskia Fechte

Ingwer

In der gelben Wurzel stecken ätherische Öle, die Verdauungsbeschwerden sowie Übelkeit lindern. Dazu kleine Scheiben frischen Ingwer langsam und gründlich kauen. Wer das nicht mag, kann Ingwertee in kleinen Schlucken trinken oder Fertigpräparate in Kapselform oder Tropfen einnehmen. Achtung: Ingwer gilt als Wehen fördernde Heilpflanze. Die Anwendung während der Schwangerschaft sollte nur nach ärztlicher Absprache erfolgen.

Vitamin B6

Der plötzliche Anstieg des Schwangerschaftshormons HCG bringt den Hormonhaushalt durcheinander, infolgedessen wird es vielen Frauen in den ersten Schwangerschaftswochen vor allem morgens schlecht. Hier kann die Einnahme von Vitamin B6 Erleichterung verschaffen. Der Nährstoff reguliert den aus der Bahn geratenen Hormonhaushalt und stoppt die typischen Beschwerden. Lesen Sie mehr über den Vitamin B-Komplex.

Homöopathie

Je nach Situation sind unterschiedliche Mittel geeignet. Cocculus und Tabacum wirken bei Reiseübelkeit, Kopfschmerz und Schwindel. Nux vomica ist bei flauem Magen in Verbindung mit stressbedingten Verdauungsstörungen angezeigt, Arsenicum album bei akuten Magen-Darm-Infekten. Nach üppigem Essen und bei dauerhaften Beschwerden hilft Ipecacuanha. Im Fall von Überempfindlichkeit gegenüber Gerüchen in der Schwangerschaft wird Colchicum empfohlen. Lesen Sie auch: Homöopathie – ein Steckbrief.

Heilpflanzen

Bitteres Schleifenkraut, Angelikawurzel und Mariendistelfrüchte können sensible Nerven im Verdauungstrakt beruhigen. Sie werden in der Regel als Kombination mit Extrakten aus Kamille, Melisse und Pfefferminze angeboten. Entsprechende Tropfen gibt es in der Apotheke.

Anis-Fenchel-Kümmel

Die klassische Magen-Darm-Kombination wirkt auch gegen aufkommenden Brechreiz. Als Teeaufguss einige Minuten ziehen lassen und in kleinen Schlucken trinken. Kamille, Melisse und Pfefferminze sind ebenfalls bewährte Verdauungshelfer und einen Versuch wert.

Minzöl

Die ätherischen Öle wirken nicht nur gegen Kopfweh. Im Bedarfsfall einige Tropfen auf die Stirn, Schläfen oder im Nacken auftragen. In der Apotheke gibt es außerdem praktische Roll-on-Stifte für unterwegs.

E X P E R T E N R A T

Unbeschwert unterwegs

»Reiseübelkeit ist weitverbreitet «, sagt Cathrin Weller, pharmazeutisch-technische Assistentin in Sindelfingen. »Schon beim Autofahren haben viele Menschen mit Unwohlsein zu kämpfen, vor allem auf der Rückbank und bei kurvigen Strecken. Wer zu solchen Beschwerden neigt, kann eines der hier genannten Mittel vorbeugend kurz vor Beginn der Fahrt zu sich nehmen. Sie wirken aber auch im Akutfall. Eine weitere Möglichkeit sind Armbänder, die einen dosierten Druck auf einen bestimmten Akupressurpunkt ausüben. Mein zusätzlicher Tipp: Oft hilft es, in die Ferne auf den Horizont zu schauen.«

Passende Produkte und kompetente Beratung erhalten Sie individuell auf Sie abgestimmt auch bei uns, in Ihrer Flora Apotheke Hannover. Sprechen Sie uns gern an.

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Text mit freundlicher Genehmigung der S&D Verlag GmbH. Das komplette „special“ bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke als Beilage in der „Naturheilkunde & Gesundheit“.