Goldrute

Heilkraut für Niere und Blase

Solidago virgaurea

Der lateinische Name der Goldrute weist auf ihre Heilkraft hin und beschreibt ihr Aussehen während der Blüte. Von den etwa 100 verschiedenen Arten des Korbblütlers Solidago wird hauptsächlich die heimische Echte Goldrute (Solidago virgaurea) medizinisch eingesetzt. Sie wurde wissenschaftlich häufiger untersucht als die Kanadische Goldrute (Solidago canadensis) und die Riesengoldrute (Solidago gigantea). Weitere Namen der Solidago virgaurea sind: Gewöhnliche Goldrute, Gemeine Goldrute oder Echte Goldrute.

Arzneidroge

Fast alle Teile des Goldrutenkrauts, von der Blüte über die Stängel bis hin zu den Blättern, sind medizinisch wirksam. Genutzt werden die oberirdischen Teile des Echten Goldrutenkrautes oder des Kanadischen Goldrutenkrauts. Die Qualität beider Pflanzen zur medizinischen Verwendung ist nach dem Europäischen Arzneibuch (Ph. Eur.) geregelt. Beim Goldrutenkraut (Solidaginis herba) muss ein Mindestgehalt an Flavonoiden vorliegen.

Inhaltsstoffe

Zu den wichtigsten Inhaltsstoffen gehören Flavonoide, Saponine, ätherische Öle, Kaffeesäurederivate und Phenolglykoside, darunter Leiocarpodid.

Wirkungen

Aufgrund seiner Inhaltsstoffe wirkt Goldrutenkraut entzündungshemmend, antibakteriell, leicht krampflösend, durchspülend und entwässernd. Das Heilkraut kann daher vorbeugend gegen Harnsteine und Nierengrieß eingesetzt werden. Unerwünschte Erreger werden aus der Blase geschwemmt und durch die entzündungshemmende Wirkung heilt die angegriffene Blasenschleimhaut. Gleichzeitig hat das Heilkraut einen krampflösenden Effekt und entspannt die Blasenmuskulatur.

Anwendungsgebiete

Die Goldrute hilft bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege, vor allem bei Blasenentzündungen. Die Heilpflanze empfiehlt sich auch bei einer Reizblase, denn sie lindert den ständigen Harndrang und unangenehmes Brennen. Schmerzen lassen beim Wasserlassen nach. In der Volksmedizin wird Goldrutenkraut darüber hinaus innerlich bei Rheuma, Gicht, Asthma und Lungenkrankheiten eingesetzt. Äußerlich hilft das Heilkraut bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum sowie bei Hautunreinheiten und eitrigen Wunden.

PS: Gerade in der nun bald beginnenden Fastenzeit kann die Goldrute aufgrund der hervorragenden Durchspülungseigenschaften auf die Niere begleitend als Fastentee eingesetzt werden, um die „Stoffwechselschlacken“ besser zu mobilisieren und auszuschwemmen. Hierzu sollte der Tee (1 gehäufter Teelöffel pro Tasse) mit kochendem Wasser überbrüht werden und ca. 15 min abgedeckt ziehen gelassen werden. Zum Süßen kann dann fastentaugliches Xylit verwendet werden.

Fertigarzneimittel & Tee

Goldrutenkraut gibt es getrocknet und als Trockenextrakt für Teezubereitungen sowie als Fertigarzneimittel in Form von Tabletten, Brausetabletten, Kapseln und Tropfen. Weiterhin ist das Heilkraut, kombiniert mit anderen Heilpflanzen, als Kautabletten, Kapseln, Granulat, Tropfen und Flüssigkeit zum Einnehmen, als Nieren- und Blasentees oder -Dragees in der Apotheke erhältlich.

PS: Kombiniert werden sollte sie zur synergetischen Verstärkung mit Hauhechel, Brennnessel, Bohnenhülsen, Birkenblättern sowie bei Gicht mit Farmkraut und Eichenmistel.

Homöopathie

Für homöopathische Mittel werden die frischen oberirdischen Teile zerkleinert und in Alkohol mazeriert. In der Homöopathie wird Solidago zur Entgiftung, als harntreibendes Mittel und bei Nierenschwäche verwendet.

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