Hundepfoten im Winter – Salzarm unterwegs

Was draußen in der Natur idyllisch wirkt, kann für Stadthunde zum Problem werden. Dort gibt es kaum Grünflächen und bei Schnee und Eis werden die Straßen und Fußwege gestreut. Während die menschlichen Füße durch Schuhe vor Salz und Splitt geschützt sind, müssen Hundepfoten der Belastung standhalten.

Auch wenn wir hier in Hannover vor größeren Schneefällen bislang noch verschont geblieben sind, so möchten wir das Thema aber für unsere Leser in schneereicheren Regionen und für uns vorsorglich (für dieses Wochenende wird auch bei uns Schnee prognostiziert) aufgreifen.

So liegt es vor allem an uns, die empfindliche Haut zwischen den Zehen unseres Hundes zu schützen. Auf feucht-kalten und rauen Untergründen, besonders bei Matsch, Schnee, Eis, Streusand, Splitt und Salz, werden die Ballen enorm beansprucht. Die empfindliche Haut an den Pfoten ist nach einem langen Spaziergang häufig spröde und rissig. Im Winter sollten wir daher immer Zeit für die Pflege der Pfoten unserer Lieblinge einplanen.

Bei Hunden mit langem Fell empfiehlt es sich, die Zehen im Winter ausscheren zu lassen und das Fell am Bauch ein wenig zu stutzen. Um Verletzungen zu vermeiden, wenden sich Hundehalter am besten an einen Tierarzt oder Hundefriseur. Gut ist es, wenn Hunde das Anfassen durch fremde Personen von klein auf kennenlernen. Selbst das Geräusch von Schermaschinen kann dem Hund spielerisch vertraut gemacht werden.

 

Vor der Gassirunde …

Bevor es losgeht, können wir die Pfoten mit Vaseline, Hirschtalg, Melkfett oder mit einer speziellen Pfotenpflege einreiben. Fettige Cremes bilden einen Schutzfilm auf der Haut und schützen vor Reizungen und Verletzungen. Mit Leckerchen oder Lob ist das eine spielerische Übung für den Hund, die er nach kurzer Zeit gerne mitmacht.

 

… während …

Lieber Strecken wählen, die nicht stark gesalzt oder gestreut sind. Aber das geht natürlich nicht immer. Plötzlich humpelt der Hund oder will gar nicht mehr weiter. Manchen Hunden hilft es, wenn man ihre Pfoten zwischendurch kurz mit der Hand wärmt, bis Verklumpungen wieder geschmolzen sind. Bei längeren Ausflügen sollten Hundebesitzer regelmäßig die Pfoten kontrollieren, denn verklebter Schnee zwischen den Zehen reizt die Haut und kann zu Scheuerstellen führen.

Bei besonders empfindlichen Vierbeinern helfen „Booties“. Dabei handelt es sich um spezielle Hundeschuhe, die auch bei Hundeschlittenrennen zum Einsatz kommen. In der Gewöhnungsphase heißt es, Geduld mitbringen, denn anfangs stören diese Fremdkörper fast jeden Hund.

 

… und danach!

Nach jedem Winterspaziergang ist es ratsam, die Pfoten mit lauwarmem Wasser abzuwaschen und das Fell von Eis und Schnee zu befreien. Danach lieben es viele Hunde, wenn sie kräftig abgerubbelt werden. Wenn die Pfoten Risse aufweisen, cremen wir die Ballen nach dem Reinigen mit Wund- und Heilsalbe, z. B. Kamille, Arnica oder Ringelblume, ein. Ansonsten kann eine Pflegecreme zum Einsatz kommen, um die Haut vor Austrocknung zu schützen.

 

 

Die meisten Hunde möchten sich die Pfoten selbst gründlich sauberlecken. Aber das Ablecken größerer Salzmengen kann zu Verdauungsstörungen, Durchfall oder Erbrechen führen. Auftausalz in Deutschland wird denaturiert und ist durch Zusätze nicht mehr zum Verzehr geeignet.

Hat sich ein Hund erst einmal an die Rituale vor und nach dem Spaziergang gewöhnt, geht die Pflege sehr schnell. Nebenbei bleibt die Wohnung sauber, und statt den Boden zu wischen, können wir es uns mit unseren vierbeinigen Freunden in der warmen Stube gemütlich machen.

Weitergehende Informationen:

 

Im Zweifelsfall zum Tierarzt:

  • wenn sich ein Ekzem gebildet hat,
  • wenn Sie einen Fremdkörper im Pfotenbereich vermuten,
  • falls Streusalz in größerer Menge gefressen wurde.

 

Sprechen Sie uns für Pflegeprodukte oder bei Beschwerden einfach an, wir beraten und versorgen Sie und/oder Ihren Hund gern.

 

 

Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Unsere besten Freunde“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.