MERS Coronavirus – Vom Dromedar zum Mensch – und die Wirkung von Glycyrrhizinsäure

Sie planen eine Reise in den mittleren Osten auf die arabische Halbinsel? Wir wünschen eine schöne Reise und beraten Sie gern hinsichtlich Ihrer Reiseapotheke. Dennoch ein Hinweis zum Verhalten vor Ort: versuchen Sie engen Dromedarkontakt zu vermeiden, der MERS Coronavirus ist noch lange nicht eingedämmt und vielen Europäern nicht geläufig und stellt somit immer noch eine reale Gefahr dar, trotz bereits geringer werdender Verbreitung durch entsprechende tierhygienische Maßnahmen.

Der MERS-CoV (Middle East Respiratory Syndrome Coronavirus, ein einsträngiges RNA-Virus, ähnelte dem SARS Virus der umgangssprachlichen Vogelgrippe) trat 2012 erstmalig auf und findet sich vornehmlich in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Mittlerweile scheint festzustehen, dass Dromedare (also Kamele mit einem Höcker) das sog. Reservoir des Virus darstellt. Über Sekrete aus Nase und Auge oder über Faeces (Stuhlgang) verbreitet sich das Virus, auch wenn die Infektion unbemerkt und ohne Symptome verläuft. Vom Dromedar gelangt der Virus zum Menschen (zumeist scheinbar nur bei engem Kontakt zu den Tieren oder infizierten Personen) und kann nicht selten tödlich wirken. Infizierte Menschen können den Virus ebenfalls weiter verbreiten. Eine Infektion äußert sich durch grippeähnliche  Beschwerden bis zur Lungenentzündung, manchmal aber auch gar nicht. Leider existiert keine spezifische Therapie.

Anmerkung, um fremdenfeindlichen Gedanken den Wind aus den Segeln zu nehmen: „Asylsuchende, die aktuell Deutschland erreichen, kommen aber aus Ländern, in denen MERS gar nicht vorkommt; und auf den typischen Fluchtrouten ebenfalls nicht. Zudem ist die Inkubationszeit mit zwei bis 13 Tagen (im Durchschnitt 5,2 Tage) in der Regel kürzer als die Fluchtdauer.“ (Apotheken-Depesche 3/2016)

Zwar ist die Zahl der Todesfälle in Deutschland sehr gering, und auch international geht die Zahl der Infektionen zurück, die potentielle Gefahr ist aber durchaus noch existent und es wird immer wieder über entsprechende Einzelfälle berichtet (übrigens ist auch der SARS-Virus noch nicht endgültig besiegt). Genau deshalb möchten wir Reisende zur Umsicht aufrufen.

Die Vermutung, dass Dromedare Viren-Reservoirs sind, postuliert einen umsichtigen Umgang mit eben diesen Tieren, insbesondere, wenn Sie als Urlauber in die betroffenen Regionen reisen und dort auf Märkten, Basaren oder Reitausflügen Kontakt mit den Tieren haben. Optimalerweise sollte man eben diesen engen Kontakt lieber vermeiden, Reiten mit entsprechender Handhygiene sollte jedoch kein Problem sein. Aber auch der Verzehr von Kamelmilch (darin wurde der Virus nachgewiesen),  Kamelfleisch im Speziellen sowie von rohem oder nicht durchgegartem Fleisch im Allgemeinen sollte lieber vermieden werden. Eine erhöhte Hygiene, insbesondere gründliches und häufiges Händewaschen, kann Reisenden somit nur ans Herz gelegt werden.

Einen wünschenswerten Grundschutz gibt ein gesundes Immunsystem.

In der Behandlung ist neben den typischen allgemeinmedizinischen Ansätzen aber auch die Gabe von Glycyrrhizinsäure (auch: Glyzyrrhizinsäure – entzündungshemmend, antiviral, gut bei Katarrhen der oberen Atemwege) zu erwägen. Glycyrrhizinsäure kommt natürlicherweise in der Wurzel der Süßholzpflanze vor und wird passenderweise auch Süßholzzucker genannt. Es findet u.a. bei der Herstellung von Lakritze Verwendung. Was kann es noch?

  • Studien in Zusammenhang mit dem Vogelgrippevirus belegen, dass Glycyrrhizinsäure den viralen zytopathischen Effekt hemmen kann – Die HAZ titelt z.B. am 23. Juni 2003: In Lakritze steckt der SARS-Stopper – Die Nähe von SARS zu MERS macht eine ähnliche Wirkung wahrscheinlich.
  • Glycyrrhizinsäure hilft beim Kampf gegen Herpes, indem es durch eine Verschiebung der Interleukine 6 zu 10 chronische Infektsituationen wieder vom Immunsystem angreifen läßt, ohne dabei ein Überschießen in Form autoimmuner Entzündungen zu generieren. Kapseln mit dem Wirkstoff aus eigener Produktion sind bei uns erhältlich.
  • Stronger Neominophagen C (einem zur Infusion aufbereiteten Glycyrrhizinsäure-Präparat) wird Wirkung im Kampf gegen HIV zugesprochen und es existieren Studien über ausgezeichnete Wirkung gegen Hepatitis C

Wenn Sie also einen Urlaub in den benannten Regionen planen, seien Sie umsichtig in Bezug auf die Dromedare und genießen Sie Ihren Urlaub ganz unbeschwert. Sprechen Sie uns auch gern an, sollten Sie noch Fragen haben.

 

Weiterführende Informationen

Glycyrrhizinsäure Quellen/Studien sind z.B.:

  • Herpes-Befall: Lakritz treibt kranke Zellen in den Selbstmord, SPIEGEL ONLINE
  • Schmidtke et al.; Antivirale Aktivität verschiedener Substanzen gegen SARS-assoziiertes Coronavirus, Jena; Chemotherapie Journal, 14. Jahrgang, Heft 1/2005
  • Effects of high-dose glycyrrhizin (SNMC: stronger neominophagen C) on hemophilia patients with HIV infection; Mori K, Sakai H, Suzuki S, Akutsu Y, Ishikawa M, Aihara M, Yokoyama M, Sato Y, Sawada Y, Endo Y; International Conference on AIDS; Int Conf AIDS. 1990 Jun 20-23; 6: 394 (abstract no. 2162).
  • Clinical spectrum of acute sporadic hepatitis E and possible benefit of glycyrrhizin therapy; Taodon A, Tandon BN, Bhnjwala RA; Hepatol Res. 2002 May; 23(1): 55-61.
  • Glycyrrhizin, an active component of liquorice roots, and replication of SARS-associated coronavirus; Cinatl J, Morgenstern B, Bauer G, Chandra P, Rabenan H, Doerr HW; Lancet. 2003 Jun 14; 361(9374): 2045-6.
  • Glycyrrhizin enhances interleukin-10 production by liver dendritic ceHs in mice with Hepatitis; Abe M, Akbar F, Hasebe A, Horiike N, Onji M.; Gastroenterol. 2003; 38(10): 962-7.
  • Mechanism of action of glycyrrhizic acid in inhibition of Epstein-Barr virus replication in vitro; Lin JC; Antiviral Res. 2003 Jun; 59(1): 41-7.

 

Mehr zum MERS-CoV finden Sie (sehr lesenswert, wenn eine Reise in die betroffenen Gebiete ansteht) z.B. hier: