Frischpflanzensäfte – Frisch gepresst

Der Saft aus frischen, ganzen Heilpflanzen ist das reinste Elixier, das die Natur zu bieten hat. Schon Aristoteles (384–322 v. Chr.) sagte: „Das Ganze ist mehr als die Summe aller Teile.“

Sanfte Naturheilmittel

Frischpflanzensäfte sind sanfte Naturheilmittel. Sie wirken nach einer längeren Einnahmezeit. Daher nimmt man sie am besten kurmäßig über vier bis sechs Wochen täglich vor den Mahlzeiten ein. Empfehlenswert ist eine Dosierung von mindestens zwei Mal zehn Millilitern. Frischpflanzensäfte haben den ursprünglichen Geschmack der Heilpflanzen, der sehr intensiv sein kann. Sie schmecken meist bitter oder sauer, selten sind sie süß. Daher nicht pur trinken, sondern verdünnt in Wasser oder Kräutertee.

Die Therapie mit Frischpflanzensäften ist ein jahrhundertealtes Heilsystem. Mittelalterliche Kräuterbücher geben Hinweise darauf. Beinahe wäre dieses alte Wissen in Vergessenheit geraten, bis es in den 1920er-Jahren von einem Schweizer Apotheker neu entdeckt wurde. Heute gibt es die Säfte aus frischen Heilpflanzen in Ihrer Apotheke.

Großes Wirkspektrum

Verwendet werden frische Pflanzen in ihrer ganzen Form mit ihren Blättern und Stängeln, Blüten und Früchten, Wurzeln und Trieben. Auf diese Weise kommen all die guten Inhaltsstoffe in ihrer reinsten Form zusammen: Gerb- und Bitterstoffe, Vitamine und Mineralstoffe, Spurenelemente, ätherische Öle und andere gesunde Pflanzenstoffe. In ihrer Gesamtheit bilden sie ein Wirkspektrum, das an Umfang kaum zu übertreffen ist. Presssäfte aus frischen, ganzen Pflanzen sollen die Selbstheilungskräfte des Körpers anregen und dienen sowohl der Vorbeugung von Erkrankungen als auch der Behandlung.

Naturreine Heilkraft

Zum Einsatz kommen gemäß den arzneimittelrechtlichen Bestimmungen ausschließlich Heilpflanzen aus biologischem Anbau. In einem speziellen Verfahren werden sie zunächst gereinigt, dann behutsam zerkleinert und mit Wasserdampf behandelt, bis sie schließlich unter hohem Druck ausgepresst werden. Anschließend wird der Saft geklärt, um ihn von Schwebstoffen zu befreien. Die Kurzzeiterhitzung dient der Haltbarmachung. Frischpflanzensäfte sind frei von Konservierungsstoffen, von Zucker und von Alkohol. Ein weiterer Vorteil ist: Diese unverfälschte Kraft aus der Natur ist das ganze Jahr über verfügbar, um jederzeit eine Vielzahl von Alltagsbeschwerden zu lindern und das körperliche und seelische Wohlbefinden zu steigern.

Welcher Frischpflanzensaft ist für Sie der richtige?

Abwehrkräfte stärken

In Übergangszeiten wie jetzt auf der Schwelle zum Frühling sind vermehrt Erkältungskrankheiten in Umlauf. Mit dem Frischpflanzensaft aus dem Roten Sonnenhut (Echinacea purpurea) sind Sie gut gewappnet. Die geballte Heilkraft im Echinacea-Saft mobilisiert das Immunsystem und kann beim ersten Kribbeln in der Nase einen Schnupfen verhindern. Der Verlauf eines Infektes kann merklich verkürzt und abgeschwächt werden, wenn Sie früh genug Echinacea-Presssaft trinken.

Stoffwechsel anregen

Besonders jetzt nach dem langen Winter fühlen sich viele Menschen so: müde und abgespannt. Die Verdauung ist träge geworden, die Haut sieht fahl aus und die Gelenke zwicken. Höchste Zeit für eine Reinigung von innen. Eine Kur mit Presssaft aus dem ganzen Löwenzahn (Taraxacum officinale) ist dafür bestens geeignet. Löwenzahnblätter und -wurzeln enthalten viele Bitterstoffe, die die Leberfunktion stärken und den Gallenfluss fördern. So wird der Stoffwechsel angeregt und die Verdauung verbessert.

Gelenke entlasten

Rheumatische Beschwerden können durch einen gestörten Säure-Basen- Haushalt entstehen, wenn sich Stoffwechsel- Endprodukte in Knochen und Gelenken eingelagert haben. Presssaft aus Brennnesseln (Urtica dioica) soll das Säure-Basen-Verhältnis wieder ins Gleichgewicht bringen. Die vielen Mineral- und Pflanzenstoffe aus der Großen Brennnessel wirken blutreinigend. Sie spülen Blase und Nieren durch, was zu einer vermehrten Harnausscheidung führt. Eingelagerte Harnsäure ist nämlich ein Auslöser für Gicht. Brennnessel-Saft hemmt die Entzündung und hat einen abschwellenden Effekt. Wirkt gut zusammen mit Birken-Presssaft, vor allem dann, wenn die Gelenkbeschwerden chronisch sind. Beide Säfte im Wechsel eignen sich für eine Frühjahrskur, um wieder mehr Schwung ins Leben zu bringen.

Husten lindern

Bei Erkrankungen der oberen Atemwege und bei Husten hat sich der Frischpflanzensaft aus Thymian (Thymus vulgaris) bewährt. Die enthaltenen ätherischen Öle, z. B. Thymol, wirken sekretionsfördernd, d. h. das Abhusten fällt leichter, weil sich der Hustenschleim löst. Thymian-Presssaft hemmt die Krankheitserreger und entlastet die Bronchien. Gut mit Spitzwegerich- Presssaft kombinierbar, weil Spitzwegerich die Entzündung bekämpft.

Verdauung verbessern

Magen-Darm-Beschwerden äußern sich auf vielfältige Weise: Durchfall und Verstopfung können sich abwechseln und mit Bauchschmerzen und Völlegefühl einhergehen. Dagegen hilft der frische Presssaft aus dem Wermutkraut (Arthemisia absinthium) oder auch dem artverwandten Beifuß. Die enthaltenen Bitterstoffe regen den Gallenfluss an und wirken den Gär- und Fäulnisprozessen im Darm entgegen. Ein Nebeneffekt ist: Wermut steigert den Appetit.

Haut verschönern

Die Haut ist unser größtes Ausscheidungsorgan. Sind wir körperlich und seelisch belastet, spricht die Haut Bände. Um Unreinheiten, Akne und Ekzemen Herr zu werden, eignet sich der frische Presssaft aus dem Ackerschachtelhalm, auch Zinnkraut (Equisetum arvense) genannt. Durch den hohen Anteil an Kieselsäure lindert der Schachtelhalm entzündliche und bakterielle Prozesse in den äußeren Hautschichten. Die Wundheilung wird gefördert und das Bindegewebe gefestigt. Kieselsäure stärkt nicht nur die Haut, auch Haare, Fingernägel und Knochen.

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Naturheilkunde & Gesundheit
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.