Gesunde Dämpfe – Aromatherapie

Schnupfennasen atmen wieder frei, wenn sie diese Düfte riechen. Ätherische Öle spezieller Pflanzen können bei Erkältungskrankheiten wahre Wunder wirken.

Gesunde Ernährung, viel frische Luft und ausreichend Schlaf stärken das Immunsystem. Hat sich trotzdem eine Erkältung eingeschlichen, greifen viele zu Nasensprays und Schmerztabletten. Versuchen Sie es doch mal mit ätherischen Ölen aus der Aromatherapie. Oder vertrauen Sie schon instinktiv auf die Heilkräfte aus der Natur? Wer sich in der kalten Jahreszeit mit Badezusätzen aus Rosmarin wärmt, mit Saunagängen und Aufgüssen aus Fichtennadel-Extrakten fit hält, der spürt die wohltuende Wirkung dieser Dämpfe sofort.

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Welche Dämpfe/Düfte sind es genau? Das verrät uns Stefanie Deckers.

 

Duft ist nicht gleich Duft

Es gibt ätherische Öle spezieller Pflanzen, die Erkältungskrankheiten im Keim ersticken können. Sie wirken antibakteriell und antiviral (z.B. Rizolöl), schleimlösend und auswurffördernd. Außerdem können sie die Immunabwehr steigern und die Krankheitsdauer enorm verkürzen. Es sind die Duftmoleküle in den ätherischen Ölen, die über die Schleimhäute in Mund und Nase direkt ins Blut gehen und dort ihre gesunderhaltende Wirkung entfalten.

 

Düfte zum Selbermachen

Ätherische Öle sind Bestandteile vieler Fertigarzneimittel aus der Apotheke. Am bekanntesten sind Nasensalben, Inhalationsstifte und Hustensäfte. Sie können sich Ihren Erkältungsbalsam mit wenigen Zutaten und einfachen Handgriffen auch selbst herstellen. In Ihrer Apotheke bekommen Sie alles, was Sie dafür brauchen: Bienenwachs, Basis- und Trägeröle und selbstverständlich die ätherischen Öle.

 

Einfache Rezepte

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Rohstoffe. Deshalb sollten Sie sie nie pur auf die Haut geben, sondern immer mit einem Basis- oder Trägeröl vermengen. Sonst kann es zu Reizungen kommen und die Lichtempfindlichkeit der Haut ist erhöht. Geeignete Basisöle sind Jojoba- und Johanniskrautöl, Oliven- und Schwarzkümmelöl. Bienenwachs dient der streichfähigen Konsistenz Ihres Balsams.

Für die Dosierung gilt die Grundregel: viel Öl, wenig Bienenwachs. Für 100 Gramm Balsam benötigen Sie 90 Milliliter Basisöl und 10 Gramm reines Bienenwachs. Die ätherischen Öle immer niedrig dosieren. 15–20 Tropfen für 100 Gramm Erkältungsbalsam sind genug.

 

So geht’s

Bienenwachs und Trägeröl in eine feuerfeste Schale geben. Einen Kochtopf zur Hälfte mit Wasser füllen, Schale hineinsetzen und auf dem Herd so lange erwärmen, bis das Bienenwachs geschmolzen ist. Dann die ätherischen Öle tropfenweise den flüssigen Zutaten beimengen und verrühren. In ein Schraubglas füllen und bei geöffnetem Deckel abkühlen lassen. Ihr Erkältungsbalsam ist etwa ein halbes Jahr haltbar. Wenn es vorher schon ranzig riecht, weg damit.

 

Bei Bedarf massieren Sie Ihren selbsthergestellten Balsam auf den Brust- und oberen Rückenbereich. Warm einpacken und ab ins Bett. Atmen Sie die Dämpfe, die Ihr Erkältungsbalsam verströmt, tief ein. So schlafen Sie sich gesund – mithilfe der ätherischen Öle.

 

Eukalyptus

(Eukalyptus globulus)
Wirkung: antiseptisch, entzündungshemmend, fiebersenkend, schleimlösend.
Anwendungsgebiete: Bronchitis, Nasennebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung, Husten, Schnupfen.
Wirkstoff: 1,8-Cineol.
Tipp: Für Babys, Kleinkinder, Schwangere und Stillende ungeeignet. Für größere Kinder lieber die milde Eukalyptussorte (Eukalyptus radiata) wählen.

 

Pfefferminze

(Mentha piperita)
Wirkung: entzündungshemmend, keimtötend, krampflösend, schmerzlindernd.
Anwendungsgebiete: Erkältung, Kopfschmerzen, Fieber, Nasennebenhöhlenentzündung.
Wirkstoff: Menthol.
Tipp: Die schmerzstillende Wirkung ist wissenschaftlich belegt. Nicht für Kinder, Schwangere und Epileptiker geeignet.

 

Fichtennadel

(Abies sibirica)
Wirkung: antibakteriell, durchblutungsfördernd, krampflösend, schleimlösend, schweißtreibend.
Anwendungsgebiete: Hustenreiz, Schnupfen, Infektanfälligkeit, Abwehrschwäche.
Wirkstoff: Camphen.
Tipp: Ein beliebter Saunazusatz und bewährte Einreibungslotion zur Durchblutungsförderung.

 

Myrte

(Myrtus communis)
Wirkung: abwehrstärkend, antiinfektiös, schleimlösend, schmerzlindernd.
Anwendungsgebiete: Halsentzündung, Heiserkeit, Schnupfen, Stirnhöhlenentzündung.
Wirkstoff: 1,8-Cineol.
Tipp: Hat hautpflegende Eigenschaften. Nicht für Kinder mit spastischen Atemwegerkrankungen geeignet.

 

Thymian

(Thymus vulgaris)
Wirkung: desinfizierend, immunstärkend, krampflösend, schmerzstillend.
Anwendungsgebiete: Infektionskrankheiten, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Stirnhöhlenentzündungen.
Wirkstoff: Thymol.
Tipp: Thymian Thymol ist eines der stärksten ätherischen Öle gegen Keime. Für Kinder besser geeignet ist die milde Sorte Thymian Linalool.

 

 

Aber Achtung: Ätherische Öle sind nicht für jeden geeignet. Fragen Sie Ihren Apotheker.
Auch Allergiker und Epileptiker sollten vorsichtig sein. Das gilt insbesondere für Eukalyptusöl.
 

Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gern.

 

 

Reine Raumluft mit Eukalyptusöl

Wissenschaftliche Untersuchungen haben bestätigt:
Eukalyptusöl tötet bis zu 70 Prozent der Bakterien und Viren, die sich in geschlossenen Räumen tummeln. Bei den ersten Anzeichen einer Erkältung kann Eukalyptusöl den Infekt aufhalten.
Eukalyptusöl enthält 1,8-Cineol. Der Wirkstoff löst Husten und befreit die Nase. Gleichzeitig wirkt Eukalyptusöl auf das Gehirn. Botenstoffe, die für die Verengung der Bronchien zuständig sind, werden gehemmt.
3–5 Tropfen ätherisches Eukalyptusöl in der Aromalampe sind genug. Die desinfizierende Wirkung können Sie verstärken, indem Sie wenige Tropfen Grapefruitöl hinzufügen. Mit Lemongrassöl halten Sie zusätzlich Bakterien und Viren fern.
Klassischerweise benötigen Sie eine Aromalampe, Wasser, ein Teelicht und ätherische Öle aus der Apotheke. Der Wasserbehälter sollte so groß sein, dass immer genug Flüssigkeit vorhanden ist, solange die Kerze brennt. Achten Sie auf ausreichend großen Abstand zwischen Teelicht und Wasser. Nicht zu heiß werden lassen. Einfacher geht’s mit einem Diffuser, erhältlich in Ihrer Apotheke.
Tipp: Für Kinder ist ätherisches Eukalyptusöl zu stark. Verträglicher ist Cajeput. Es enthält weniger 1,8-Cineol und wirkt aber ebenfalls gut bei Erkältungssymptomen.

 

Wie gesagt, sollten Babys, Kleinkinder, Schwangere und Stillende sowie Allergiker und Epileptiker besonders bei Eukalyptusöl Vorsicht walten lassen.

 

 

Bei Fragen helfen wir Ihnen natürlich gern weiter und beraten Sie. Darüber hinaus bieten wir uns auch als Ansprechpartner an, wenn Sie Öle in reiner Qualität beziehen möchten.

 

 

Naturheilkunde & Gesundheit Cover
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette „Naturheilkunde & Gesundheit“ Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.