So riecht Auszeit – Aromatherapie

Lavendel, Rose, Sandelholz. Düfte sind Balsam fürs Wohlbefinden, denn Entspannung geht durch die Nase.

Gerüche wecken Emotionen und Erinnerungen. So manche Düfte lassen uns etwa an glückliche Kindheitstage denken. Mandarine riecht nach Weihnachten. Mit Vanille verbinden viele von uns Geborgenheit in trauter Familie. Diese feinsten Duftmoleküle finden ihren Weg durch die Nase direkt ins Gehirn. Im limbischen System, dem Zentrum für unsere Gefühle, lösen sie Reaktionen aus. Düfte setzen Nervenimpulse frei, die beruhigend wirken, Stress reduzieren und das Wohlbefinden steigern. Andere Gerüche können wiederum Ängste hervorrufen. Deshalb ist es so wichtig, den richtigen Duft zu wählen, wenn Sie mithilfe der Aromatherapie mehr Entspannung erleben möchten.

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Um in den Genuss eines wohltuenden Duftes zu kommen, können wir Aromaöle auf drei verschiedene Arten nutzen: in der Aromalampe, im warmen Entspannungsbad oder bei einer Wellnessmassage.

Wohlfühl-Duft im Wohnraum

Für die klassische Raumbeduftung brauchen Sie eine Aromalampe, Wasser, ein Teelicht und ätherische Öle ohne künstliche Zusatzstoffe, aus der Apotheke. Es gibt dort auch elektrische Diffuser mit Wassertank, die keine Kerze benötigen. Mit ihrer Zerstäuberfunktion dienen sie gleichzeitig als Luftbefeuchter und schaffen eine heimelige Atmosphäre. PS: Gesunde Dämpfe – Aromatherapie

Nachteil: Der Behälter verlangt eine regelmäßige Reinigung, sonst können sich unangenehme Bakterien bilden, die ebenfalls in die Luft übergehen. Das passiert mit einem modernen Ultraschall-Vernebler nicht so schnell. Dieser kommt ganz ohne Wasser aus und verteilt die Aromastoffe in ihrer reinen, unverdünnten Form.

Zur Raumbeduftung eines etwa 30 Quadratmeter großen Zimmers genügen schon vier bis fünf Tropfen eines Duftöls. Ätherische Öle sind flüchtig, sie gehen in die Atmosphäre über und wirken auf subtile Weise. Nach etwa 20 Minuten haben wir uns an den Duft gewöhnt und nehmen ihn bewusst kaum noch wahr – unbewusst aber bleibt der Effekt erhalten.

Baden mit Balsamduft

Ätherische Öle sind nicht wasserlöslich. Daher niemals direkt aus dem Fläschchen ins Badewasser geben, sondern immer zusammen mit einer Trägersubstanz wie Sahne, Milch oder Meersalz. Für ein normales Vollbad brauchen Sie davon zwei Esslöffel und fünf bis 15 Tropfen Ihres ätherischen Öles. Die fertige Mischung ins einfließende Badewasser geben. PS: Wohltuende Kräuterbäder.

Duftende Wellnessmassage

Die meisten Aromaöle dürfen Sie nicht direkt auf die Haut auftragen, sondern nur in Verbindung mit einem Trägeröl. Etwa 20 Milliliter Aprikosenkernöl, Jojobaöl oder Nachtkerzenöl mit maximal zehn Tropfen ätherischem Öl vermischen und anwärmen. Bei der Massage nehmen wir die Duftstoffe sowohl mit der Nase als auch mit der Haut auf. Die Moleküle dringen von der oberen Haut in tiefere Hautschichten ein und gelangen so in den Blutkreislauf, damit wir von Kopf bis Fuß entspannen.

Düfte zum Entspannen

Jasmin – Blumig-süßer Duft. Wirkt beruhigend, entspannend und emotional wärmend. Gut bei Melancholie, Niedergeschlagenheit und psychosomatischen Beschwerden. Niedrig dosieren, kann sonst zu Kopfschmerzen führen.

Lavendel – Frischer, blumiger und krautiger Duft. Wirkt aufbauend, nervenstärkend und beruhigend. Gut bei Schlafstörungen, innerer Unruhe und Überreiztheit. Lavendelduft wirkt auf die Hirnwellen, die für Entspannung zuständig sind. Nachweislich können sich sogar Ängste lösen und Nerven beruhigen. PS: Lavendel: Arzneipflanze des Jahres 2020

Rose – Süßer, weicher und blumiger Duft. Wirkt ausgleichend, beruhigend und harmonisierend. Gut bei Erschöpfung, nervösen Spannungen und seelischer Unausgeglichenheit. Rosenduft senkt die Herzfrequenz und lindert Stresssymptome.

Melisse – Zitrusartiger, frischer Duft. Wirkt harmonisierend, stabilisierend und nervenstärkend. Gut bei innerer Anspannung, Herzschmerz und Niedergeschlagenheit. Auch bei Schlafstörungen ein geeigneter Duft. PS: Melisse für die Lippe

Bergamotte – Fein-herber, zitronenartiger Duft. Wirkt stimmungsaufhellend und stressabbauend. Gut bei Gefühlsschwankungen, Konzentrationsproblemen und Schlafstörungen. Bergamotteist der Duft Nummer eins bei Herbstblues und Depressivität. PS: Bergamotte

Sandelholz – Balsamischer, holziger und süßer Duft. Wirkt stimmungsaufhellend, fantasieanregend und gedächtnisstärkend. Gut bei Nervosität, Gereiztheit und seelischen Blockaden. Sandelholzduft nicht bei Nierenentzündungen verwenden.

Vanille – Süßer, balsamischer Duft. Wirkt beruhigend, stimmungsaufhellend und wärmend. Gut bei Ärger, Frust und Reizbarkeit. Vanilleduft kann zu allergischen Reaktionen führen. PS: Vanille

Mandarine – Fruchtiger, lieblicher und süßlicher Duft. Wirkt erheiternd, inspirationsfördernd und seelisch aufbauend. Gut bei nervlicher Überforderung, seelischen Krisen und Ängsten – vor allem bei Kindern ein beliebter Duft.

Ylang-Ylang – Blumig-exotischer Duft. Wirkt euphorisierend, erheiternd und ausgleichend. Gut bei Enttäuschung, Nervosität und Schlafstörungen. Niedrig dosieren. Kann sonst zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen.

Zeder – Süßlich-herber Duft. Wirkt stressmindernd, nervenstärkend und harmonisierend. Gut bei trauriger Stimmung, Unausgeglichenheit und seelischer Anspannung. Nicht für Kinder, Schwangere und Epileptiker geeignet.

Sprechen Sie uns gern auf das Thema an und lassen Sie sich von uns ganz individuell beraten.

naturheilkunde-und-gesundheit 10-2022
Text mit freundlicher Genehmigung der S & D Verlag GmbH. Das komplette “Naturheilkunde & Gesundheit” Heft bekommen Sie auch bei uns in der Apotheke.